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Smart Home Guide: Bedienmöglichkeiten und Automation

Autor: Andreas Frank • 16.3.2018 • ca. 4:00 Min

Einige Smart-Home-Systeme wie Telekom Magenta SmartHome oder innogy SmartHome bieten zum Erstellen solcher Automationen Vorlagen an. Hier besteht Ihre Hauptaufgabe nur darin, zu bestimmen, welche Geräte Sie verwenden wollen. Loxone integriert in seinen Miniserver sogar einen Auto-Konfigurator. ...

innogy smart home regeln
Automationen anlegen mit innogy SmartHome: In der App oder über den Web-Browser können Sie individuelle Wenn-dann-Regeln definieren.
© innogy

Einige Smart-Home-Systeme wie Telekom Magenta SmartHome oder innogy SmartHome bieten zum Erstellen solcher Automationen Vorlagen an. Hier besteht Ihre Hauptaufgabe nur darin, zu bestimmen, welche Geräte Sie verwenden wollen. Loxone integriert in seinen Miniserver sogar einen Auto-Konfigurator. 

Dabei werden eingebundene Komponenten so miteinander verknüpft, wie es in den meisten Fällen sinnvoll ist. Eine freie Verknüpfung von Aktoren und Sensoren ermöglichen bei vielen Systemen Wenn-dann-Regeln. Also wenn ein bestimmter Auslöser (Sensor) eintritt, dann soll eine Aktion (Aktor) ausgelöst werden. 

Wenn beispielsweise ein Bewegungsmelder eine Bewegung erkennt, dann soll sich das Licht einschalten. Dabei lassen sich mehrere Auslöser über oder sowie und verknüpfen. In unserem Beispiel mit dem Bewegungsmelder: Wenn eine Bewegung erkannt wird oder ein Türkontakt ein Öffnen registriert, soll sich das Licht einschalten. 

Und wird verwendet, wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt sein muss. Also, wenn eine Bewegung erkannt wird und ein bestimmter Helligkeitswert unterschritten wird, soll sich das Licht einschalten. Ausgelöste Aktionen lassen sich wiederum über und verknüpfen: Wenn eine Bewegung erkannt wurde, dann sollen sich das Licht und die Musik einschalten. 

Vernetzte Geräte integrieren 

Bislang haben wir hauptsächlich über klassische Sensoren und Aktoren gesprochen. In der Tat lässt sich über einen Schaltaktor (z.B. Schaltsteckdose) die Stromzufuhr zu einer Musik-Anlage unterbrechen und herstellen, damit sie sich aus- und einschaltet. Die Musik wird jedoch bei vielen Musikanlagen nicht zu spielen beginnen. 

So wie häufig eine Waschmaschine nicht mit dem Waschgang beginnen wird, wenn ihr eine Schaltsteckdose Strom gibt. Es ist meist noch ein zusätzlicher Tastendruck am Gerät oder auf der Fernbedienung nötig. Damit die Musik zu spielen beginnt und der Waschgang startet, bedarf es also mehr Intelligenz in den Geräten.

Lesetipp: Alexa Skills: Alles, was Sie wissen müssen

Das bringt das Internet der Dinge, in dem die Geräte selbst vernetzt sind. Hier befinden sich die Aktoren und Sensoren in den Geräten selbst. Musikanlage, Wasch- oder Kaffeemaschine werden nicht mehr von einer Schaltsteckdose ein- und ausgeschaltet, sondern sind selbst dazu in der Lage. 

Die Verbindung zwischen Smart-Home-System und Musik-Anlage, Wasch- oder Kaffeemaschine erfolgt häufig lokal über das Heimnetzwerk oder über das Internet – also über die Netzwerk-Buchse oder WLAN. Verbreitete Standards, die festlegen, wie die Geräte miteinander kommunizieren, gibt es bislang aber so gut wie nicht. 

Apple Home
Produkte verschiedener Hersteller steuern: über die Home-App von Apple auf iPhones und iPads.
© Screenshot PC-Magazin / Apple

Offene Schnittstellen für mehr Freiheit 

Es müssen sich also die Smart-Home-Anbieter selbst darum kümmern, die Geräte in ihre Smart-Home-Systeme zu integrieren. Voraussetzung ist, dass es eine offene Schnittstelle gibt, die sie nutzen können. Weitverbreitet ist die Integration vom Lichtsystem Philips Hue.

Hue unterstützen beispielsweise Telekom Magenta SmartHome, innogy SmartHome und Devolo Home Control. Hier ist das Verbinden der Hue-Lampen so einfach wie mit den herstellereigenen Komponenten. Relativ weitverbreitet ist auch die Integration der Netatmo Wetterstation und des Multiroom-Musik-Systems Sonos. Bei vielen anderen Geräten ist die Integration schwieriger. 

Wer über Programmierkenntnisse verfügt, kann mit Smart-Home-Zentralen wie Fibaro Home Center 2 oder eQ-3 HomeMatic CCU2 eigene Skripte erstellen, um Geräte einzubinden. Einen anderen Ansatz verfolgt Apple mit seinem System HomeKit. Hersteller, die ihre Geräte in HomeKit integrieren möchten, müssen sich selbst darum kümmern. 

Apple bestimmt, wie und welche Informationen ein Sensor bereitstellen und welche Befehle ein Aktor verstehen muss. Dadurch ist gewährleistet, dass sich HomeKit-zertifizierte Geräte verständigen können, selbst wenn sie von verschiedenen Herstellern stammen. 

Das sind etwa die Lampen von Philips Hue oder Heizungssteuerungen von Tado und Netatmo. Sie alle lassen sich über HomeKit-kompatible Apps wie die Home-App von Apple auf iPhone und iPad bedienen. Auch abseits von Smart-Home- Systemen gibt es Dienste und Apps, die verschiedene Hersteller miteinander verbinden. 

Der wohl bekannteste Vertreter ist IFTTT (If This Then That). Ein Grund besteht darin, dass die Auswahl an kompatiblen Produkten besonders groß ist. Dazu zählen beispielsweise Philips Hue, Produkte von Nest, Wasch-, Spül- und Kaffemaschine von Bosch und Siemens oder die Sprachassistenten von Amazon und Google.

Per App oder Web-Browser können Sie mit IFTTT Wenn-dann-Regeln über Herstellergrenzen hinweg erstellen, zum Beispiel: Wenn die Netatmo Wetterstation schlechte Luftqualität feststellt, sollen die Lampen von Philips Hue rot leuchten. 

Eine App für alles 

Zum Verbinden von Produkten verschiedener Hersteller bieten sich ebenfalls Apps wie iHaus, Yonomi, Gideon Smart Home oder Muzzley an. 

Die Produktauswahl der Apps ist nicht so groß wie bei IFTTT, dafür lassen sich über die Apps die einzelnen Geräte einfach per Fingertipp steuern. Wer also ins Smart Home starten will, sollte sich zunächst überlegen, was er überhaupt steuern will. 

Sollen Produkte verschiedener Hersteller kombiniert werden, ist es wichtig, zu überprüfen, ob sie sich überhaupt miteinander verbinden lassen und welcher Aufwand dafür nötig ist. 

Dem entgeht man, wenn man einen Systemintegrator beauftragt, der das Smart Home installiert und sich darum kümmert, dass alle Produkte reibungslos miteinander funktionieren. Wer Komponenten in Schaltern, Steckdosen und Schaltschrank einbauen will, sollte ohnehin die Installation in die Hände eines Profis legen. 

Lesetipp: So schützen Sie Ihr Smart Home mit Sensoren, Kameras und Co.

Denn Arbeiten an 230 Volt sind für den Laien verboten und gehören in die Hände eines Elektrikers. Für ein paar Hundert Euro wie beim Selbstinstallieren kann man so nicht ins Smart Home starten. Hier beginnt man eher im vierstelligen Bereich. Dafür bekommt man ein wirklich funktionierendes Smart Home, wofür Ihnen Ihre Familie sicherlich sehr dankbar ist.