Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.

SLR-Kameras zwischen 1000 und 1500 Euro

1000 bis 1500 Euro kosten die TopModelle mit APS-C- und 4/3-Sensor,  einer Auflösung bis 15 Megapixel und semiprofessioneller Ausstattung: Bildstabilisator, Live-View, Spritz-wasserschutz, 51 AF-Messfelder... Sie haben die Wahl.

Autor: Redaktion pcmagazin • 11.3.2009 • ca. 2:55 Min

image.jpg
© Archiv

Die Gewichtungen im SLR-Markt haben sich verschoben: Eine stattliche Anzahl von rund 20 Kameras zählt man derzeit in der Preisregion bis 1000 Euro, während die Klasse bis 1500 Euro nur mit fünf Modellen besetzt ist. Gleich zwei davon kommen von Olympus: Die solide, aber schwere E-3 (1400 Euro)...

Die Gewichtungen im SLR-Markt haben sich verschoben: Eine stattliche Anzahl von rund 20 Kameras zählt man derzeit in der Preisregion bis 1000 Euro, während die Klasse bis 1500 Euro nur mit fünf Modellen besetzt ist.

Gleich zwei davon kommen von Olympus: Die solide, aber schwere E-3 (1400 Euro) mit 10-Megapixel-Sensor bleibt das Topmodell mit semiprofessionellem Anspruch, während die neuere E-30 (1100 Euro) mit 12-Megapixel-Sensor die Preislücke zu den Consumer-Modellen E-420 und E-520 schließt. Gemeinsam ist allen Olympus-Modellen der Bildsensor im Four-Thirds-Format mit den Abmessungen 17,3 x 13 mm. Als einzige Kamera des Testfelds besitzt die Olympus E-30 ein Kunststoffgehäuse. Bei allen anderen Modellen kombinieren die Hersteller Leichtmetall (Magnesium) mit Kunststoffelementen. Das macht die Kameras robuster, aber auch ein Stück schwerer.

Einen starken Impuls setzt Canon mit der EOS 50D als einzigem 15-Megapixel-Modell in dieser Preisklasse. Für die Bildaufzeichnung ist ein CMOS im APS-C-Format zuständig. Mit einem Preis von 1000 Euro ist die EOS die günstigste im Testfeld. Das klingt nach einer Kampfansage an die Klassenreferenz Nikon D300, die etwa 400 Euro teurer ist als die EOS 50D und mit einem 12-Megapixel-Sensor im APS-C-Format ausgestattet ist.

Noch etwas mehr muss man allerdings für die Leica Digilux 3, baugleich mit der Panasonic DMC-L1, auf den Tisch des Hauses legen. Die Digilux 3 verströmt das Flair einer klassischen Messsucherkamera, ist in Wahrheit aber eine Spiegelreflexkamera auf Basis der nicht mehr gebauten Olympus E-330.

Auch der Four-Thirds-Sensor, in diesem Fall mit 7,5 Millionen Pixel, ist Teil dieser verwandschaftlichen Beziehungen.Einen ins Kameragehäuse eingebauten Bildstabilisator bieten nur die Olympus-Modelle E-3 und E-30. Leica Digilux 3 und Panasonic Lumix DMC-L1 werden mit einem Kit-Objektiv von Leica ausgeliefert, bei dem ein Bildstabilisator Teil des optischen Systems ist. Auch Canon und Nikon sind zwischenzeitlich dazu übergegangen, Kit-Angebote mit bildstabilisierten Objektiven zu machen, die in verschiedenen Varianten im Systemprogramm zu finden sind.

Live-View als Möglichkeit, den Kameramonitor als Motivsucher zu verwenden, ist in dieser Klasse Standard. Mit Ausnahme der Modelle von Leica und Panasonic bieten dabei alle Kameras die Wahl zwischen Phasen- und Kontrast-AF, um im Live-View-Modus automatisch zu fokussieren. Das Kamerahandling im Live-View-Modus erleichtern die Olympus-Modelle durch den allseits schwenkbaren Monitor - damit gelingen auch Aufnahmen aus Bodennähe oder über Kopf ohne artistische Verrenkungen seitens des Fotografen.

Fazit: Aus dem Vergleichstest der SLR-Kameras bis 1500 Euro geht die bisherige Klassenreferenz Nikon D300 wieder als Sieger nach Punkten hervor - 73 Gesamtpunkte gegenüber 70,5 Punkten bei der EOS 50D. Vergleichbares gilt für die Bildqualität: Im Schnitt erzielt die D300 zwischen ISO 100 und 1600 rund 3 Punkte mehr als die EOS.

Das reicht für den Sieg, ist aber kein Grund, die D300 prinzipiell der EOS 50D vorzuziehen. Letztere glänzt mit einer zwischen 50 und 100 LP/BH höheren Grenzauflösung, ist beim Texturverlust der D300 aber klar unterlegen. Beim Rauschen und noch mehr bei der Dynamik kann die Nikon weitere Pluspunkte einfahren.

Die Canon ist dafür bei der Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit in kritischen Situationen bei wenig Licht besser. Beide Kameras verfügen über sehr gut verarbeitete Magnesiumgehäuse, setzen aber unterschiedliche Akzente beim Bedienkonzept. Bei der Nikon lässt sich (noch) mehr einstellen; zahlreiche Tasten und Schalter erlauben Direktzugriffe auf wichtige Einstellungen.

Bei der Canon wirkt das Bedienfeld besonders aufgeräumt; das zentrale Daumenrad an der Rückseite gilt vielen Canon-Fans als unverzichtbares Ausstattungsmerkmal. Die beiden Olympus-Kameras punkten mit Schwenkmonitor und eingebautem Bildstabilisator, verlangen vom Käufer allerdings eine Richtungsentscheidung:

Wer professionelle Solidität will, greift vermutlich zur E-3 mit ihrem Magnesiumgehäuse. Abgesehen davon bietet die E-30 aber das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis und eine gesteigerte Bildqualität - der Abstand zu den Kameras mit größerem APS-C-Format-Sensor wird kleiner. Leider gilt das nicht für die Leica Digilux 3 und die verwandte Panasonic Lumix DMC-L1, die trotz weniger Pixel auf der Fläche ihres Four-Thirds-Sensors ab ISO 800 heftig rauschen. Leica-Fans und Freunde klassischen Kameradesigns werden sich davon aber wohl ebenso wenig abschrecken lassen wie vom Preis.