Fazit
Klangtuning im Detail Der letzte Feinschliff der aktuellen Uni-Qs gleicht einer Generalüberholung. Der Hochtöner hat jetzt einen Durchmesser von 25 Millimetern und ihm wurde eine Sandwich-Membran spendiert, die der mechanischen Belastung sowie der akustischen Wirksamkeit gleichermaßen Rechn...
Klangtuning im Detail
Der letzte Feinschliff der aktuellen Uni-Qs gleicht einer Generalüberholung. Der Hochtöner hat jetzt einen Durchmesser von 25 Millimetern und ihm wurde eine Sandwich-Membran spendiert, die der mechanischen Belastung sowie der akustischen Wirksamkeit gleichermaßen Rechnung trägt. Für eine breitere Abstrahlung in den höchsten Tönen wurde zudem eine Art akustische Streulinse vormontiert.
Die Tiefmittelton-Membran aus leichtem Aluminium wurde mit einer neuartigen Sicke versehen. Diese Einspannung am Membranrand ist auf einen großen linearen Hub optimiert. Sie weist zudem kleine Erhöhungen auf, die dafür Sorge tragen, dass Partialschwingungen der Konusmembran kaum reflektiert, sondern absorbiert werden. Für die homogene Rundumbeschallung werkelt in sämtlichen Boxen des Ensembles das gleiche Uni-Q-Chassis.
Der Subwoofer der neuen Q-Serie ist ein Würfel mit 33 Zentimetern Kantenlänge. Sein 25-Zentimeter-Treiber schwingt in einem geschlossenen Gehäuse und wird von einer 200 Watt starken Endstufe befeuert.
Genug Dampf, um ordentlich Druck zu machen, wie sich im Hörtest zeigte. Die auffallendste Qualität des KEF-Sextetts ist jedoch ihre ruhige, angenehme Spielart. Hier klingt nichts nervös oder zu analytisch, die Tonalität ist wie aus einem Guss. In der Tendenz hat der warme, volle Grundton- und Bassbereich seinen Anteil an dem angenehmen Charakter.
Toll ist vor allem die punktgenaue Abbildung. Joy Denalanes Stimme auf "Mamani live" lässt sich exakt in der Mitte orten und die Nebengeräusche im Publikum wirken sehr real. Dank der eher zarten Höhenwiedergabe wirkte die Einspielung noch runder als sonst. Auch mit dem satten E-Bass hatten die Q700 keine Mühe. Im 5.1-Betrieb kam zudem die einheitliche Beschallung aus allen Kanälen deutlich zum Tragen.
Die Nachbildung der jeweiligen Akustik, etwa im Film "The Dark Knight" am Anfang in der Schalterhalle oder später im Parkhaus, war erstklassig. Untermalt mit spannungsgeladener Filmmusik, gab es nichts, was vom Geschehen ablenkte. Der Zuschauer wird in die jeweiligen Szenen stark eingebunden - genau das macht das ideale Kinoerlebnis aus.
Das Reference-Set von Klipsch legte in Sachen Dynamik noch eins drauf. Der im Schnitt sechs Dezibel höhere Wirkungsgrad und die über zehn Dezibel höheren möglichen Maximalpegel hinterließen einen bleibenden Eindruck. Kein anderes Heimkino-Set geht derart dynamisch zur Sache.
Es ist fast schon beängstigend, wie realistisch die Maschinenpistolen-Salven den Zuschauern um die Ohren fliegen, während das tieffrequente Wabern in der Musik für zusätzliche Spannung sorgt. Die Hörner rundum machen jedes noch so feine Signal hörbar.
Und gerade diese vermeintlich nebensächlichen Geräusche sind es, die die Klangkulisse authentisch wirken lassen. Bemerkenswert verfärbungsarm kann die Klipsch-Kombi auch natürliche Instrumente und Stimmen wiedergeben - ein Charakterzug, der Hörnern nicht immer anhaftet.
Fazit
Die Hornbeschallung des Klipsch-Sets ist näher am Kino, baut - bei entsprechenden Pegeln - noch mehr Spannung auf und klingt auch bei Musik und Stimmen erstaunlich neutral. Das Set ist auf jeden Fall eine Empfehlung für diejenigen, die ein Heimkino mit Kino-Feeling suchen.
KEFs mühelose, nie aufdringliche Spielart mit nur geringen Abstrichen in Sachen Pegelpotenzial dürfte den Musikliebhaber sowie den Heimcineasten gleichermaßen begeistern.