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Sony ZV-1 im Test

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Die Sony ZV-1 glänzt mit einem 1-Zoll-Sensor, lichtstarker Optik und einem sehr kompakten, fürs Filmen optimierten Body. Mit diesen Qualitäten will Sony neben Fotografen auch Video-Blogger und Filmer ansprechen.

Autor: Wadim Herdt • 10.9.2020 • ca. 3:30 Min

Sony ZV-1
Optimiert für Vlogger und Youtuber: die Sony ZV-1.
© Sony

Auch wenn der Name es nicht verrät, ist die Sony ZV-1 ein Sprössling der RX100-Baureihe, der aber neben der fotografischen Familientradition einen modernen Video-Lifestyle repräsentiert. Die ZV-1 kostet 800 Euro und steckt in einem Gehäuse mit etwas weicheren Kanten, als man es von den RX-Modell...

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Pro

  • trotz kompakter Baugröße eine vernünftige Bildqualität
  • zahlreiche Video-Features

Contra

Fazit

ColorFoto Testurteil: 40,5 Punkte (19 Pkt. unter Durchschnitt)

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Auch wenn der Name es nicht verrät, ist die Sony ZV-1 ein Sprössling der RX100-Baureihe, der aber neben der fotografischen Familientradition einen modernen Video-Lifestyle repräsentiert. Die ZV-1 kostet 800 Euro und steckt in einem Gehäuse mit etwas weicheren Kanten, als man es von den RX-Modellen gewohnt ist.

Ihre Designsprache setzt auf klare Formen und eine schlichte, unauffällige Erscheinung. Die Ausstattung und der Funktionsumfang wurden angepasst, um die Erwartungen der Video-Community besser zu erfüllen. Ansprechen soll die Kamera vor allem Einsteiger und Kunden mit kleinerem Budget. Statt Sucher und Blitz hat Sony einen extrem beweglichen Monitor in die ZV-1 eingebaut.

Sony ZV-1
Äußerlich erinnert die Sony ZV-1 an die RX100-Serie.
© Sony

Die übrige Hardware der neuen Kamera scheint zum großen Teil von der fünften Generation der RX100-Modellreihe übernommen worden zu sein. Im handlichen Gehäuse der Sony ZV-1 steckt ein 1-Zoll großer Stacked Exmor RS CMOS-Sensor mit einer Auflösung von 20,1 Megapixeln. Der Zusatz „Stacked“ signalisiert, dass der Sensor über einen eigenen DRAM-Chip verfügt, der die Datenverarbeitung beschleunigt.

Ihm zur Seite stellt Sony einen aktuellen Bionx-Bildprozessor mit Front-End-LSI. Damit kann die ZV-1 Serien mit einem Tempo von 24 B/s inklusive AF-Nachführung aufnehmen und Videos mit 4K und 30 B/s filmen. Außerdem lassen sich so auch die neueren AF-Algorithmen anwenden.

Sony ZV-1
Die Bommel sieht witzig aus, hat aber auch eine praktischen Sinn: Sie soll störende Geräusche dämpfen.
© Sony

Sony ZV-1 - Objektiv und Display

Das Objektiv ist ein leicht veränderter alter Bekannter: das Zeiss Vario Sonnar T* 1,8-2,8/24-70 mm KB, das bereits in den RX100-Modellreihen III bis V verwendet wird. Auch wenn der Bildwinkel und die Anzahl der Linsen gleich geblieben sind, gibt Sony die echte Weitwinkelbrennweite mit 9,4 mm an – sonst waren es immer 8,8 mm.

Der Zoomfaktor ist einerseits nur moderat, doch andererseits ermöglicht dies die hohe Lichtstärke – was beim Filmen und Fotografieren oft wichtiger ist. Beibehalten hat Sony den optischen Bildstabilisator, neu ist der eingebaute ND-Filter. Damit lässt sich Helligkeit bis -19 EV herunterregeln.

Sony ZV-1
Der Monitor der Sony ZV-1 lässt sich komfortabel aufklappen.
© Sony

Anders als bei der aktuellen RX100 VII ist das Display nicht nach oben, sondern seitlich klappbar und um 180 Grad drehbar. Für Filmer ist das die bessere Lösung, weil es diese Konstruktion gleich bequem macht, sich oder andere aufzunehmen.

Ein nettes Feature ist die automatische Ein- und Abschaltung beim Auf- und Zuklappen des Displays – das LCD-Panel muss dabei nach innen schauen. Für diese Preisklasse ist die Qualität des Displays gut. Sein größtes Manko sind die Abmessungen – aber an diesem kompakten Body ist einfach kein Platz für einen größeren Monitor.

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So bleibt auch im hellen Licht die Möglichkeit bestehen, Blende und die Auslösezeiten für die Bildgestaltung zu nutzen. Davon können sowohl Fotografen als auch Filmer profitieren. Auf einen Sucher hat Sony in der ZV-1 verzichtet. Seine Aufgaben übernimmt das 3-Zoll-Display mit 307 000 RGB-Pixeln. Ein vollwertiger Ersatz für den Sucher ist das Display zwar nicht immer, aber in den meisten Aufnahmesituationen ist es ausreichend.

Der Fotograf kann unterschiedliche Sets an Informationen, eine Wasserwaage oder auch ein Zebramuster einblenden. Per Touch lässt sich der Fokuspunkt bestimmen, und bei der Vorschau kann ins Bild gezoomt werden – viel mehr hat die Touch-Funktion leider nicht zu bieten.

 Sony ZV-1
Der Fotograf kann wählen, ob die Kamera beim automatischen Fokussieren Gesichter bevorzugen soll.
© Sony

Phasen-AF mit Augenerkennung

Das AF-System kombiniert 425 Kontrast- und 315 Phasen-Messfelder. Die Sensorabdeckung ist gut – an den Rändern bleiben jeweils nur schmale Streifen, die nicht von den Messfeldern erfasst werden. Über das Menü kann ein Rahmen eingeblendet werden, der den Phasen-AF-Bereich anzeigt. Er ist etwas kleiner als die Fläche, die von den Kontrast-Messfeldern abgedeckt wird. Wer häufig bewegte Motive aufnimmt, kann den Rahmen als Hilfe bei der Verfolgung nutzen, sonst stört er eher.

Dank des aktuellen Bildprozessors kann die ZV-1 auch auf neuere AF-Algorithmen zugreifen und hat nun eine verbesserte Augen-/Gesichts- und Tiererkennung. Für die Messung kann man die Priorität auf Mensch oder Tier legen und wählen, ob hauptsächlich auf Gesichter/Augen fokussiert werden soll. Die Gesichter-registrieren-Funktion gibt Personen, die Sie vorab registrieren, Vorrang beim Fokussieren. In der Praxis werden Gesichter und Augen meist schnell erkannt und erfasst – aber nicht jedes Bild ist dann tatsächlich scharf. Beim Filmen steht der Tier-AF nicht zur Verfügung.

Zu den Sony-typischen AF-Modi wie Weit/Zone/mittig/Spot und Tracking kommt eine weitere Möglichkeit beim Filmen hinzu: Im Produktpräsentation-Modus wechselt der Fokus der Kamera zwischen Objekten im Vorder- und Hintergrund. Eine typische Anwendung ist etwa der Wechsel von der Totalen in die Detailansicht und zurück, der oft in Produktpräsentationen verwendet wird. In der Regel funktioniert diese Fokusverlagerung gut – manchmal aber etwas sprunghaft und manchmal mit kleiner Verzögerung. Ist diese Option gewählt, deaktiviert die Kamera die Gesichtserkennung.

Mit der C1-Taste erreicht der Nutzer die Hintergrund-Defokus-Funktion, die per Tastendruck den Hintergrund unscharf maskiert. Dabei wird die Blende um zwei Stufen geöffnet, es könnte zusätzlich auch eine softwarebasierte Weichzeichnung im Spiel sein. Durch Aufblenden werden der Hintergrund weicher und zugleich die Feinzeichnung im Vordergrund etwas reduziert.

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