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Soundbar

Samsung HW-N650 im Test

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Samsung setzt bei der neuen HW-N650 Soundbar auf die Acoustic Beam Technologie. Eine flötenartige Röhre soll maximalen Raumklang aus minimalem Gehäuse zaubern. Wie gut das funktioniert, haben wir getestet.

Autor: Antonia Wörlein • 18.6.2018 • ca. 4:20 Min

Samsung HW-N650
Am rechten Ende der Soundbar stehen vier Bedienelemente bereit (Volume +/-, Quellwahl und der Powerbutton).
© Samsung

Fünf neue Soundbar-Modelle hat das koreanische Unternehmen für dieses Jahr vorgestellt. Das Wörtchen „Raumklang“ wird dabei ganz groß geschrieben. Weitaus weniger groß fällt dabei aber das Gehäuse der Klangbalken aus, im Gegenteil. Zum einen baut Samsung mit der HW-NW700 die sogenannte So...

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Pro

  • Auflösungsvermögen
  • Design
  • Raumklang
  • Preis-Leistung

Contra

  • kein WLAN

Fazit

video Testurteil: gut; Preis/Leistung: überragend; video: Kauftipp, video: Design-Tipp

75,0%

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Fünf neue Soundbar-Modelle hat das koreanische Unternehmen für dieses Jahr vorgestellt. Das Wörtchen „Raumklang“ wird dabei ganz groß geschrieben. Weitaus weniger groß fällt dabei aber das Gehäuse der Klangbalken aus, im Gegenteil. Zum einen baut Samsung mit der HW-NW700 die sogenannte Sound+Modellkategorie weiter aus, deren Alleinstellungsmerkmal der in der Bar bereits integrierte Subwoofer ist. Somit fällt das Aufstellen eines oftmals nicht ganz so gern gesehenen schwarzen Quaders weg. Bei der HW-MS650 (Test) mit zusätzlichen Breitbandhochtönern konnte das Klangkonzept 2017 überzeugen.

Als größte Vertreterin reiht sich unser aktuelles Testgerät HW-N650 in die Auswahl der restlichen vier Newcomer (bis N400) ein. Diese dürfen sich wiederum alle über einen Mitspieler in Form eines Subwoofers freuen.

Das Auge hört mit

Nach diesem Motto haben wohl die Produktdesigner ihre Wünsche an die Ingenieure weitergegeben. Denn hat man die schlanke N650 erst einmal ausgepackt, findet man schnell Gefallen am modernen „Floating“-Desgin mit abgerundeten Ecken, die schmal nach hinten auslaufen. Auch nimmt sie mit zehn Zentimeter Tiefe relativ wenig Platz ein und fügt sich sowohl bei liegender als auch hängender Position gut ins Wohnzimmer-Gesamtbild ein.

In einem Soundmöbel oder innerhalb eines Regals sollte man die Soundbar nicht installieren, da aufgrund der sogenannten Acoustic Beam Technologie der Weg nach oben und zur Seite frei sein sollte. Ansonsten kann die Bar ihre klangliche Performance nur zu einem Bruchteil ausspielen. An eben dieser arbeiten acht Lautsprecher im Innern des Balkens, zuzüglich Tieftöner im zugehörigen Subwoofer. Dieser ist wiederum klassisch in der typischen Quader-Form gehalten und arbeitet nach dem Wireless-Prinzip. Dekodiert werden die klassischen 5.1 Vertreter aus dem Hause Dolby und dts.

Soundbar oder Sounddeck

Raumwunder

Den Fernseher verbinden wir idealerweise über den Audio-Return Channel mit der Soundbar. Auch wenn es inzwischen zum Standard gehört, erwähnen wir die HDCP2.2 Kompatibilität dennoch immer gerne. UHD-Signale mit HDR sind für unsere stylische Testkandidatin also kein Problem. An HDMI-Eingängen ist nur einer vertreten, an den man beispielsweise seine Spielekonsole anschließen kann, denn die HW-N650 bietet einen extra Gaming-Mode.

Für Film-, Serien- oder Musikcontent stehen Surround und Standard zur Verfügung. Wir testen wie immer mit Mad Max Fury Road und lassen nicht nur dessen klangtechnisch schwierige Stimme sondern auch die vielen flüsternden Verzweifelten auf uns los. Der Surround-Mode bietet dafür von Anfang an viel Raum. Viel Raum nach rechts und links, aber auch nach vorne, hinten und insbesondere oben! 

Einzelne Objekte wie die Stimmen scheinen nicht direkt aus der Bar sondern von weiter oben und hinten zu kommen. Das gibt dem Geschehen einen wie man so schön sagt immersiven Charakter – ganz ohne virtuelle 3D-Soundverfahren wie Dolby Atmos. Wichtig dabei ist wiederum, dass das Szenario dabei nicht gekünstelt oder mit zu viel Hall wiedergegeben wird. Das ist minimal der Fall, wenn der Gaming-Mode aktiviert wird. Allerdings dürfte auch genau dies das besondere „Spielerlebnis“ und „Mittendrin-Gefühl“ ausmachen. 

Den Sub-Pegel kann man zwar manuell justieren, kann aber getrost die Standard Einstellung wählen. Er verhilft dem Geschehen mit ordentlich Tiefgang zur für Action-Streifen wichtigen Dramatik. Auch wenn das letzte Quentchen am exakten Timing bei Schüssen fehlt, ist die Leistung des Woofers durchaus als sehr gut anzuerkennen. „Standard“ ist für Serien oder Musik zu empfehlen. Dann wirkt das Geschehen etwas kompakter, ohne aber an Dynamik oder Präsenz zu verlieren.

Dennoch hätte man den eigens für Stereo optimierten Musik-Modus unserer Meinung nach gerne erhalten dürfen. Stimmen werden im Übrigen klar und natürlich wiedergegeben. Das ist gößtenteils auf den eigens verbauten Center-Kanal zurückzuführen.

Samsung HW-N650
(links) Die Audio Remote App bietet ein schickes Design und klassische, aber praktische Play- Features. (rechts) Wir haben Zugriff auf sämtliche am Handy gespeicherten Hits. Spotify und Co. werden direkt über die eigene App gestreamt.
© Samsung / Screenshot & Montage WEKA Media Publishing GmbH / video

Liebe zum Detail

Mit Musikcontent tut sich so manche Soundbar schwer. Gerade dann fallen Verzerrungen im Bereich der Höhen oder ein unsauberer Bass extrem auf. Insbesondere, wenn wir reine Instrumentalklänge in 2.0 PCM 96kHz/ 24bit zuspielen und womöglich nicht das Live-Konzert der Imagine Dragons. Doch die HW-N650 meistert auch diese Probe aufs Exempel überraschend gut. Ob Geige oder Zupfinstrument, jedes Ensemble-Mitglied wird gekonnt und authentisch im Raum platziert und gliedert sich aber gut ins große Ganze ein. 

Wo andere Soundbars raumtechnisch an ihre Grenzen stoßen, bietet die HW-N650 tatsächlich noch einige Zentimeter mehr an Klangbühne. Die Auflösung ist toll. Erst spät müssen wir den Pegel dann doch aufgrund unsauberer Höhen zurücknehmen. Potenzielle Sänger platziert sie mittig im Raum. Was ihre Vernetzungskünste angeht, so müssen wir unsere Euphorie ein wenig zügeln. Leider steht nur Bluetooth zur drahtlosen Verbindung zur Verfügung. Die Technik ermöglicht aber auch den Ausbau auf ein 5.1-Setup mit zwei separaten Rear-Speakern. 

So oder so kann man Gebrauch von der zugehörigen Audio Remote App machen. Diese macht optisch viel her, und wir greifen unkompliziert auf die Hits am Handy zu. Wer im Übrigen zufällig ein neues TV-Gerät des gleichen Herstellers sein Eigen nennen darf, der wird sich über die kabellose Kommunikation desselben mit der HW-N650 freuen. 

Die Flöte hat's in sich

Was verbirgt sich hinter der sogenannten Acoustic Beam Technik? Unten sehen wir Samsungs Wunderwaffe gegen den flachen Soundbar-Klang: Eine Röhre mit unterschiedlich großen Löchern, ähnlich der Konstruktion einer Blockflöte. Das Prinzip dahinter erscheint logisch: Die Klangwellen werden von beiden Seiten durch den Kanal geleitet und verteilen sich somit wie zuvor anhand von entsprechenden Algorithmen errechnet, ideal im Raum. So soll eine besonders breite, aber auch in sich stimmige Klangbühne entstehen. Soweit die Theorie. Doch auch im Praxistest zeigt sich die Effizienz der im eigenen Audio-Lab in Kalifornien entwickelten Technik der HW-N650: Man profitiert nicht nur von einer Erweiterung der Kulisse auf horizontaler, sondern auch vertikaler Ebene. Vom räumlichen Gesamteindruck angesichts der Schlankheit der Bar sind wir positiv überrascht.​

Samsung HW-N650 - Acoustic Beam Technik
Samsung HW-N650 - Acoustic Beam Technik
© Samsung / Montage: video

Fazit

Für ihre kompakten Maße spielt die HW-N650 mächtig groß auf: Filme profitieren von einer breiten Klangbüh- ne und toller Feindynamik. Bei Musik- Content punktet die Soundbar durch präzise Detailwiedergabe und ein hohes Auflösungsvermögen. Noch dazu sieht sie echt stylisch aus! Also: alles richtig gemacht.​

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