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QLED-Fernseher und Soundbar

Samsung GQ55QN85A und Samsung HW-Q600A im Test

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Noch nie haben Orangen so saftig gewirkt, wenn man sie auf einem Samsung-TV schräg von der Seite anschaute: die QLEDs Samsung GQ55QN85A und HW-Q600A im Test.

Autor: Roland Seibt • 18.2.2022 • ca. 4:40 Min

Samsung-Aufmacher
Dank neuer Paneltechnologie mit Neo-QLED Mini-LEDs gelingt Samsung eine große Überraschung bei der Bildqualität.
© Samsung

Samsung hat es in den letzten Jahren geschafft, der LCD-Paneltechnologie eine nicht für möglich gehaltene Bildqualität zu entlocken. Basis dafür sind aktive Quantum-Dot-Farbpartikel, die besonders reines, effizientes Licht in LED-Backlights zaubern, sowie optische Vergütungen vor und hinter dem...

Pro

  • Neo-QLED für hohe Brillanz und satte Farben (GQ55QN85A)
  • exzellenter Blickwinkel (GQ55QN85A)
  • bestens geeignet für 4K-Gaming (GQ55QN85A)
  • Perfektes Zusammenspiel mit Samsung-TVs dank Q-Symphony (HW-Q600A)
  • ausgewogene Klangabstimmung (HW-Q600A)
  • gutes 3D-Klangbild (HW-Q600A)

Contra

  • kein DolbyVision (GQ55QN85A)
  • keine Netzwerkanbindung (HW-Q600A)
  • schlichtes Design (HW-Q600A)

Fazit

Das video-Fazit des GQ55QN85A: überragend (914 von 1005 Punkten, 91%); Das video-Fazit der HW-Q600A: gut (652 von 830, 79%)

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Samsung hat es in den letzten Jahren geschafft, der LCD-Paneltechnologie eine nicht für möglich gehaltene Bildqualität zu entlocken. Basis dafür sind aktive Quantum-Dot-Farbpartikel, die besonders reines, effizientes Licht in LED-Backlights zaubern, sowie optische Vergütungen vor und hinter dem Panel, die Blickwinkel, Schwarzwert und Reflexionen von Raumlicht deutlich verbessern. Was unter dem Namen QLED verkauft wird, ist die absolute Spitze der LCD-Technologie. Dieses Jahr verfeinert Samsung die Technologie durch den Einsatz von Mini-LEDs.

Mehr und kleinere Lichtspender in der Hinterleuchtung erlauben ein feineres lokales Dimmen und schaffen es somit, brillante Objekte mit kaum spürbaren Lichthof vor pechschwarzen Hintergründen abzubilden. Geräte mit solchen Mini-LEDs nennt Samsung „Neo-QLED“, sie bekommen ein „N“ nach dem „Q“ in der Produktbezeichnung, und sie reichen vom 8K-Topmodell QN900A bis hinunter zum hier getesteten QN85A. Er ist also die preiswerteste Variante der neuen Hochkontrast-TVs, doch im Test zeigte sich eine weitere Eigenschaft, die als kleine Revolution innerhalb von Samsungs Portfolio angesehen werden kann.

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Neo-QLEDs verbessern neben dem Bild auch den Look, denn nie war Dimming kompakter.
© Samsung

Allein die 85-Zoll-Ausführung des QN85A setzt nämlich wie üblich auf ein kontrastmaximiertes VA-LCD-Panel aus hauseigener Fertigung. In den weiteren Größen 55, 65 und 75 Zoll kommt ein anderes Panel zum Einsatz, das nach ersten Leaks im Internet als IPS charakterisiert wurde. Da war der Aufschrei groß. Samsung verlasse den Weg der perfekten HDR-Brillanz und das sei der Anfang vom Ende des Konzerns, hieß es gar in besonders bösen Kommentaren. In unserem Test des GQ55- QN85A zeigte sich, dass genau das Gegenteil der Fall sein dürfte.

Breiter aufgestellt

Bislang verkaufte uns Samsung die eigene VA-LCD-Technik stets als das Nonplusultra, weil sehr hohe Kontraste erzielt werden können. Fakt ist, dass diese wirklich weltweit besten Schwarzwerte nur genau von vorn betrachtet (oder gemessen) existieren. Schaut man dagegen von der Seite, verblassen Farben oder Dunkles hellt auf. IPS-Panels haben anerkannterweise einen deutlich besseren Blickwinkel.

Um diesen auch bei VA-LCDs zu optimieren, hat Samsung einen enormen Entwicklungs- und Materialaufwand getrieben, angefangen von der Lichtbündelung durch optische (Linsen-)Filter vor und hinter dem Panel, über Kontrastscheiben bis hin zu Unterteilung der Subpixel in kleinere Einheiten oder Diagonalmuster. Dies alles, angetrieben durch Neo-QLEDs, besitzen die teuersten Samsung-TVs, jedoch nicht unser GQ55QN85A.

Damit setzt er sich auch nicht den Kompromissen dieser Technologien aus, wie Auflösungsverlust, Matrixreflexionen oder erhöhtem Stromverbrauch. Er setzt einfach ein LCD-Panel ein, das von Natur aus einen exzellenten Blickwinkel besitzt, und bringt dieses zu neuen Höchstleistungen durch Quantum-Dot Neo-QLEDs. Aber: Es ist kein klassischen IPS-Panel (InPlane Switching) von LG Display. Vielmehr handelt es sich um ein sogenanntes ADS-Panel eines weiteren Herstellers.

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Dank miniaturisierter LEDs für das Backlight fällt das Gehäuse extrem schlank aus. Auch der Rahmen ist schmal und wirkt äußerst ansprechend.
© Samsung

Eigentlich heißt diese Technologie ADSDS (Advanced Super Dimension Switch) und ist eine Weiterentwicklung von IPS für bessere Kontraste und höhere Lichteffizienz. Und genau das hat der Technologie gefehlt. Wie gesagt setzt Samsung dem Ganzen die Krone auf, indem der Farbraum durch Quantum Dots maximiert und der Kontrast durch die 36×16 lokalen Dimming-Zonen optimiert wird. Er reicht damit nicht ganz an den in unserer letzten Ausgabe getesteten QN91A heran, doch dafür hat der QN85A einen deutlich besseren Blickwinkel.

Sein Reflexionsfaktor ist mit 1,33 % nur halb so gut, jedoch zeigt er keine Reflexionen von seitlich stehenden Objekten und keine Mehrfachspiegelungen. Für viele Nutzer könnten damit die Vorteile dieses 200 Euro günstigeren Modells sogar überwiegen, ja sogar den 400 Euro teureren QN95A überflügeln.

Das Panel des Samsung GQ55QN85A

Warum wir uns bisher hauptsächlich über das Panel ausgelassen haben? Weil es eine Revolution darstellt, dass Samsung dem Kunden die Wahl aus kontrastreichen VA- und blickwinkelstarkem ADS-Panel überlässt, bei ansonsten überaus vergleichbaren Geräteeigenschaften. Wer unsere vielen Tests teurerer Modelle gelesen hat, findet eigentlich alle wichtigen Tugenden hier wieder.

Klar, 8K-TVs haben die höhere Auflösung nebst vier Quellen im Multibild, der QN95A nutzt die beste HDMI 2.1-Datenrate auf allen vier Eingängen und etliche Dimming-Zonen mehr. Doch eigentlich reicht es, eine einzige Spielekonsole in 4K/120 Hz anzuschließen, und genau das kann man beim QN85A mit allen erdenklichen Features und äußerst geringer Latenz. Samsungs fast legendäre Vielfalt an Smart-TV-Apps und Multimedia- wie IoT-Features findet sich hier genauso wieder wie gleich drei Sprachassistenzen.

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Das Hauptmenü zeigt am unteren Bildrand Optionen für Eingänge, Apps und Bonusfunktionen, darüber direkt die passenden Inhalte.
© Samsung

Eigentlich ist funktional alles bis auf den schmaleren, damit dezenteren und nicht unbedingt unattraktiveren Fuß identisch zum QN90A. Kleine Abstriche müssen beim Klang gemacht werden, denn hier wurden zwei Chassis eingespart. Umso erfreulicher, dass der etwas unpräzise aber angenehme Sound durch die Kooperation über Q-Symphony mit der passenden Soundbar mächtig dazugewinnen kann.

Es versteht sich fast von selbst, dass der Bildprozessor auch im QN85A Höchstleistungen vollbringt, was die Glättung und Vollreinigung schwacher Inhalte betrifft, dass wie üblich der Standardmodus stark überfrischt daherkommt und auch die Filmmodi zwar nahezu normgerecht, aber ein Fitzelchen bunter ausschauen als bei Mitbewerbern – vor allem in HDR.

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Die leichte Fernbedienung besitzt keine Batterien, sondern einen Akku, der über Solarzellen auf der Rückseite geladen wird.
© Samsung

Das ADS-Panel zeigt im Labor eine fast genauso exzellente Reaktionsgeschwindigkeit wie sein VA-Pendant, und durch das bravourös umgesetzte Scanning des Backlights wird die Bewegungsschärfe referenztauglich. DirtyScreen, Banding, Ausleuchtung und die anderen Parameter sind auch beim neuen Panel auf gutem Niveau.

Und um im abgedunkelten Raum eine mit OLED konkurrierende Darstellung von Schwarz zu imitieren, wird auch hier wieder zu aggressiv abgedunkelt. Helle Szenen bespielt der QN85 dann mit Peaks bis 2088 Nits doppelt so hell wie ein OLED-TV. Insgesamt gefällt uns das natürliche, äußerst frische Bild ungemein gut – aus nur 20° Blickwinkel besser als so manch teurerer TV.

Zusammen noch besser

Für den vollendeten Filmgenuss empfiehlt sich auch beim QN85A, dem TV eine passende Soundbar zur Seite zu stellen. Samsung ist bislang der einzige Hersteller, bei dem bestimmte hauseigene TV- und Soundbar-Modelle mittels Q-Symphony-Technologie im Verbund spielen können. Dadurch kann die Soundbar die vielen am Rand des TVs eingelassenen Lautsprecher mit nutzen, was insbesondere bei großen Displays eine beeindruckend weitläufige Klangkulisse erzeugt.

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Zusammen sind der GQ55QN85A und die HW-Q600A noch besser.
© Samsung

Passend zum preiswertesten TV-Modell aus der Neo-QLED-Serie kann man auf die HW-Q600A zurückgreifen, die kleinste Soundbar von Samsung, die auch 3D-Sound beherrscht. Abstriche gegenüber den größeren Modellen muss man vor allem bei Spielereien wie integrierten Sprachassistenzen oder Multiroomfunktionen hinnehmen, ansonsten lieferte die Soundbar im Test eine mehr als beachtliche Leistung ab, insbesondere im Zusammenspiel mit dem TV. Nur der bei diesem Modell in der Größe etwas abgespeckte Subwoofer reichte nicht ganz so tief wie gewohnt.

Fazit

Dank neuer Paneltechnologie gehört der QN85A insbesondere für seitlich sitzende Zuschauer zum Besten, was Samsung zu bieten hat. Die passende Soundbar rundet das Paket perfekt ab.

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