4-Bay-NAS
QNAP TS-464 im Test
Mit einem Preis von knapp 600 Euro richtet sich die Qnap TS-464 NAS an anspruchsvolle Anwender. Mit vier HDD-Bays, zwei 2,5GbE-LAN-Ports und Steckplätzen für schnelle M.2-SSDs bringt sie die erforderliche leistungsstarke Hardwareausstattung mit. Wir haben sie getestet.

Die 4-Bay-NAS von Qnap mit dem Modellnamen TS-464 zielt vornehmlich auf Anwender ab, die auf schnelle Übertragungs- und Zugriffsraten im Netzwerk angewiesen sind. Dazu besitzt das von einer Quadcore-Celeron-CPU getaktete Gerät neben zwei schnellen 2,5GbE-LAN-Ports auch zwei interne M.2-Slots zur schnellen Anbindung von SSDs.
Zusätzlich bietet die TS-464 einen freien PCIe-Gen-3x2-Steckplatz, über den man das Gerät bei Bedarf mit verschiedenen Qnap-Schnittstellenkarten aufrüsten kann, beispielsweise mit einer zusätzlichen 5GbE-LAN-Karte.

Für unser Setup statten wir die Qnap-NAS ohne Schraubarbeit mit vier schnellen Seagate-Ironwolf-HDDs mit je 16 Terabyte Speicherkapazität aus. Anschließend lässt sich die NAS direkt über den Browser initialisieren und einrichten. Wer mag, kann alternativ das Desktop-Tool QFinder Pro oder eine Smartphone-App nutzen. Die Hinweise im Web-Menü sind dabei für das Erkunden der reichhaltigen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten unverzichtbar.
Benchmark: QNAP TS-464
Benchmark | |
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Leserate max. (Seagate Ironwolf 525 SSD M.2) | 240 MByte/s |
Schreibrate max. (Seagate Ironw. 525 SSD M.2) | 283 MByte/s |
Leserate verschlüsselt | 240 MByte/s |
Schreibrate verschlüsselt | 279 MByte/s |
Leistungsaufnahme Schreiben / Leerlauf | 43 / 36 Watt |
Leistungsaufnahme Spar- / Ruhemodus | 20,8 / 1,9 Watt |
Flotte Übertragungsraten
Wir haben für unseren Test zunächst drei der vier 3,5-Zoll-HDDs zu einem RAID-5-Speicherpool zusammengefasst. An einem der beiden 2,5GbE-LAN-Ports erzielen wir am RAID-5-Verbund der NAS – ohne eingebundene M.2-SSDs – konstante Nettoschreibraten von beachtlichen 266 MByte/s und Leseraten von bis zu 240 MByte/s.
Um auf die maximal mögliche Datenrate des TS-464 an einem seiner 2,5GbE-LAN-Ports zu kommen, bauen wir zwei schnelle Seagate-Ironwolf-525-SSDs in die beiden M.2-Slots der NAS ein. Für den Einbau fahren wir die NAS herunter, trennen das Gerät vom Strom, ziehen alle vier HDDs aus dem Gehäuse und legen sie so ab, dass wir später jedes Laufwerk wieder in seine ursprüngliche Bay einschieben können.
In das nun leere Gehäuse können wir die beiden M.2-Speicher einbauen, ohne auch nur eine Schraube am NAS-Gehäuse lösen zu müssen: sehr schön. Danach schieben wir alle HDDs wieder in ihre ursprüngliche Bay und fahren die NAS hoch, was leider auch bei diesem Qnap-Gerät fast geschlagene sechs Minuten dauert.
Details: QNAP TS-464
Kategorie | |
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Preis/Leistung: | gut |
Prozessor: | Intel Celeron N5105 (Quad-Core) |
RAM: | 4 GByte DDR4 (max. 16 GByte) |
Kapazitäten: | SATA-Speicher: 4 Bays für 3,5-/2,5-Zoll-Laufwerke, M.2-Speicher: 2x M.2-Slots für NVMe-SSDs |
LAN-Ports: | 2x 2,5GbE (RJ45) |
USB: | 2x USB3.2 Gen2, 2x USB2.0 |
Schnittstellen: | 1x PCIe Gen 3x2, HDMI 2.0 |
Maße / Gewicht: | 168×170×226 m / 2,26 kg |
Wir fassen die beiden M.2-SSDs zunächst in einem eigenen RAID-1-Speicherpool zusammen und erzielen so beim Schreibzugriff auf ein darin erstelltes Volume satte 283 MByte/s netto. Beim Lesezugriff vom M.2-RAID der TS-464 auf den 10GbE-Testclient stellen wir mit großen Dateien keine nennenswerte Steigerung der Übertragungsrate fest.
Dafür erhöht sich besonderes die Übertragungsrate beim nicht-sequenziellen Schreiben vieler kleiner Dateien erheblich. Dieser Vorteil ist auch dann spürbar, wenn man die M.2-SSDs als Schreib-Lese-Cache für den großen HDD-RAID-Speicher(pool) einrichtet.
Für das Caching eignen sich dann natürlich auch M.2-SSDs mit geringerer Speicherkapazität. Die TS-464 unterstützt außerdem das sogenannte Autotiering oder Qtiering: Dabei packt man ein SSD- und ein HDD-RAID in einen gemeinsamen Speicherpool und überlässt es dann der NAS, die häufig genutzten Daten (Hot Data) auf die schnellen SSDs und die selten(er) genutzten Daten (Cold Data) auf die HDDs zu verteilen.
Gut: Die Qnap-NAS bietet nun auch die Option, einzelne Ordner eines Volumes zu verschlüsseln. Nur bei der Funktion zur Snapshot-Sicherung einzelner Freigabeordner trickst Qnap ein wenig, da QTS für jeden dieser Ordner ein eigenes Volume anlegt
Fazit
Die TS-464 überzeugt mit der für Qnap typischen umfassenden Funktionalität. Die NAS bietet mit ihrem PCIe-Gen-3x2-Slot eine sinnvolle und flexible Erweiterung der beiden fixen M.2-Slots, je nach Anwendungsfall.