Kompaktkamera
Panasonic Lumix TZ61 im Test
Jackentaschentaugliche 240 Gramm und ein 30-faches Zoom klingen nach der perfekten Reisekompakten. Gelingen mit der Panasonic Lumix TZ61 auch perfekte Urlaubsfotos? Wir machen den Test.
- Panasonic Lumix TZ61 im Test
- Datenblatt

Auf den ersten Blick schaut sie aus wie eine graue Maus. Alle Details am Body der Panasonic Lumix DMC-TZ61 sind schlicht gehalten. Doch schon der zweite Blick verrät, dass das eher vornehmes Understatement ist. Sie sieht nicht nur gut aus, sondern ist durch kleine, jedoch optimal platzierte Rutschbremsen an Kameravorder- und Rückseite auch richtig gut zu halten.
Die Tasten der Panasonic Lumix TZ61 im Test sind klein - wie es bei 110 x 64 x 37 mm auch nicht anders zu erwarten ist - aber noch gut zu betätigen. Die Kennzeichnung der Bedienelemente ist etwas filigran, da muss man schon mal genauer hinschauen. An der Kameraoberseite ist ein Haupteinstellrad mit den Vorwahlmöglichkeiten P, A, S, M, C1, C2, Panorama, Szene, Kreativmodus und Intelligente Automatik. Je nach Einstellung am Haupteinstellrad wird ein entsprechendes Rec-Menü und Setup-Menü am Display angezeigt.
Für schnelleren Zugriff kann die Fn-Taste auf der Panasonic Lumix TZ61 eine von neun verfügbaren Funktionen direkt zur Anzeige bringen. AF/AE Speicher, AF, Messmethode, AF Modus, Fokusbereich, Qualität, Gitterlinien, Histogramm und Focus Peaking.
Darüber hinaus kann man am gerändelten Einstellring um das Objektiv (der bei Panasonic Multifunktions-Objektivring heißt) wahlweise Zoomschrittgröße, Belichtungsausgleich, Bildseitenverhältnis, Empfindlichkeit und Weißabgleich einstellen. Wird der Ring gedreht erscheint eine entsprechende Skala auf dem Display. Das ist pfiffig, denn so können Einstellungen schnell überprüft und gegebenenfalls verändert werden.

Das 3-Zoll-Display der Panasonic Lumix TZ61 bildet scharf ab und lässt sich sowohl in der Helligkeit, als auch in den Farben verstellen, wobei die Farbeinstellungen erstaunlicherweise deutlicher sind, als die Helligkeitsänderungen. Die Winkelabhängigkeit ist gering und auch bei extremen Betrachtungswinkeln verändern sich Farbe und Helligkeit kaum.
Neben dem sehr guten Display hat die Panasonic Lumix TZ61 an der linken Kameraseite noch einen Sucher - 0,2 Zoll groß und mit einer Auflösung von 67.000 RGB-Bildpunkten. Lieber ein kleiner Sucher, als gar keiner, lautete unsere Philosophie immer. Doch Sucher an Kompaktkameras werden sich in Zukunft an der Olympus Stylus 1 messen müssen. Diese Messlatte meistert die Panasonic Lumix TZ61 auf keinen Fall, trotzdem ist es lobenswert, dass es eine Alternative zum Display gibt.
Der Brennweitenbereich des Leica-Objektivs reicht von 24-720 mm (KB), ein fettes 30-fach Zoom. Die Lichtstärke beträgt 3,3 bei der kurzen und 6,4 bei der langen Brennweite und liegt damit im Rahmen. Vor allem bei längeren Brennweiten ist Bildstabilisierung (am besten plus Stativ) natürlich Pflicht, hier hat Panasonic in dem kompakten Gehäuse noch ein 5-Achsen-Bildstabilisator untergebracht.
Auch ansonsten liest sich die Ausstattungsliste ausgesprochen üppig. Die Panasonic Lumix TZ61 kann Aufnahmen im verlustfreien RAW-Format speichern und Videos bei 1.080p mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde festhalten. Sogar Hochgeschwindigkeitsaufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde sind möglich. WLAN zum drahtlosen Datenaustausch und GPS zur Speicherung des Aufnahmeortes runden das Paket ab. Dabei erlaubt ein auf dem Kamerabildschirm eingeblendeter QR-Codes die einfache Verbindung ohne nervige Netzwerksuche und Passworteingabe. Und mit der "Panasonic Image App" lässt sich die Kamera auch bequem fernsteuern.

Bei Serienbildern geht die Panasonic Lumix TZ61 mit fast 10 Bildern pro Sekunde flott zur Sache, leistet sich aber bei der Autofokus-Zeit einen dicken Patzer: 1,46s im Tele sind alles andere als schnappschusstauglich. Und das, obwohl die Website für die Kamera großspurig "blitzschnellen Autofokus (Light Speed)" verspricht. Die 0,23s im Weitwinkel sind OK, trotzdem bleibt ein zwiespältiger Eindruck.
Bildqualität
Der 18-MP-Sensor mit 1 / 2,3 Zoll Diagonale lässt keine Wunder bei der Bildqualität erwarten, trotzdem schlägt sich die TZ61 bei der Eingangsempfindlichkeit (ISO 125) nicht schlecht. Eine Mittenauflösung im Weitwinkel von 1562 LP/BH ist gut, auch wenn der Randabfall mit rund 450 LP/BH recht stark ausfällt.
Bei höheren Empfindlichkeiten leidet vor allem die Detailtreue. So sacken die Dead-Leaves-Werte von akzeptablen 1097 LP/BH bei ISO 100 über 767 LP/BH (ISO 400) auf magere 446 LP/BH bei ISO 800. Bei der optischen Beurteilung sieht es ein wenig besser aus als bei den Messwerten, trotzdem sollte man höhere Empfindlichkeiten nach Möglichkeit meiden.
Fazit
Die Panasonic Lumix TZ61 ist eine toll ausgestattete und tadellos verarbeitete Reisekamera. Die Bildqualität ist nur bei der Einstiegsempfindlichkeit wirklich gut, dafür sind mehr als 400 Euro viel Geld.
Panasonic Lumix DMC-TZ61
Panasonic Lumix DMC-TZ61 | |
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Hersteller | Panasonic |
Preis | 380.00 € |
Wertung | 60.5 Punkte |