LG OLED 88Z9PLA im Test
Mehr zum Thema: LGWir bringen Ihnen den weltweit ersten Test des brandneuen 8K-OLED-TVs von LG nach Hause. LGs Topmodell 88Z9 begeistert nicht nur mit seiner enormen Größe, sondern gerade auch durch die enorme Detailschärfe.

Dank stolzer 223 cm Bilddiagonale sollte es schon das etwas geräumigere Wohnzimmer sein, das dieser TV-Bolide mit seinen sensationellen Bildern schmückt. Wenn wir beim Test eines 77-Zoll-OLEDs schon vom „Giganten“ sprechen, gehen uns beim 88er nun fast die Superlative aus, um unser ...
Dank stolzer 223 cm Bilddiagonale sollte es schon das etwas geräumigere Wohnzimmer sein, das dieser TV-Bolide mit seinen sensationellen Bildern schmückt.
Wenn wir beim Test eines 77-Zoll-OLEDs schon vom „Giganten“ sprechen, gehen uns beim 88er nun fast die Superlative aus, um unser Bilderlebnis noch angemessen beschreiben zu können.
Dabei liefert die zusätzliche Bilddiagonale mit 2,11 Quadratmetern schon mal 30% mehr Bildfläche. Das ist aber nicht das Einzige, um den leider entsprechend potenzierten Preis von 30.000 Euro zu rechtfertigen.
Um auch aus geringstem Betrachtungsabstand nicht von Pixelstrukturen gestört zu werden, gönnte LG dem Z9 erstmals die volle 8K-Auflösung von 7680 × 4320 Bildpunkten. LG musste beweisen, dass man mit OLED auch in der nächsten Schärfeevolution mithalten kann, ja sogar deutlich mehr allerfeinste Details erkennen lässt als die Konkurrenz.
Der 88Z9 läutet damit also die Ära der 8K-OLED-TVs ein und wäre damit per se die Referenz in dieser neuen Klasse. Allerdings ist das Debüt technisch dermaßen gut gelungen, dass er diese Krone zu Recht trägt und auch gegen potenzielle Gegner lange verteidigen können wird.
Natürlich basiert das Gerät irgendwo auf der TV-Technologie der kleinen 4K-Brüder, und die ist mit dem hochgelobten Bildchip „alpha9 Gen2“ ja schon top. LG hängt dem Prozessor jetzt noch das nötige Suffix „8K“ an und lässt die komplette Bildverarbeitung bei all unseren Tests äußerst professionell aussehen.

Allein das Säubern und Aufblasen wirklich mieser SD-Quellen oder klotzender YouTube-Videos gelingt einem einzigen Mitbewerber besser. Was aber vor allem die Auflösung und Farbschärfe betrifft, bleibt LG ungeschlagen und legt bei nun 8K kräftig vor.
Mit den professionellsten aller Kalibrationsoptionen, 20-Punkt AutoCal mit integriertem Testbildgenerator und 3D-Lookuptable ist die Farbdarstellung jenseits jeglicher Kritik auf Studioniveau. Einzig bei unserem Testmuster leistete sich LG noch einen groben Schnitzer in der Bildjustage.
Ist der Kontrastumfang des Eingangssignals überzogen, also außerhalb der Norm, wird das Signal nicht homogen beschnitten oder läuft sanft über. Es überstrahlt hart und wird leider farbig, und das im recht blaustichigen nativen Panelweiß. Da dies in anderen Modellen besser gehandhabt wird und LGs Entwicklungsingenieure alarmiert sind, sollte dieses Problemchen bald aus der Welt sein.
Mit maximal 700 Nits in HDR glänzen Spitzlichter nicht ganz so hell wie auf kleineren OLEDs. Da die Filmobjekte jedoch entsprechend größer sind, geben sie insgesamt doch mehr Lichtenergie ab. Das Erreichen der Energieeffizienzklasse „B“ mit so einem Boliden ist bei 370 Watt Durchschnittsverbrauch als gute Leistung zu werten.
Zuerst überrascht auch das heftige Gewicht von über 100 kg, wenn man das ultradünne OLED-Panel betrachtet. Die Lösung des Rätsels ist der wirklich massive Standrahmen, der allein 60 kg beansprucht. Die Verarbeitung ist massiv professionell und absolut sauber.

Schaut man sich den Ständer von unten an, fallen die Lautsprecher auf, die mit insgesamt 80 Watt eine druckvolle Soundatmosphäre zaubern, wie sie von einem TV kaum zu erwarten ist.
Vor allem die sehr tiefen, vielleicht etwas zu dominanten Bässe wissen zu begeistern. Stimmen klingen sonor und stark, allein eine gewisse Frische und Präzision in Musikstücken wäre zu optimieren. Aber vielleicht meint man das nur, weil andere TVs hier im Vergleich deutlich übertreiben.
Sogar die Fernbedienung wurde überarbeitet, übersichtlicher arrangiert und in Metall ausgeführt. Sie steuert das Web-OS 4.5 wie gehabt sehr flink über Bewegungen. Das integrierte Mikrofon bezieht neben LGs Sprachsteuerung ThinQ AI auch Amazons Alexa oder den Google Assistant aktiv ein. Und wie von LG gewohnt, lässt die Auswahl an Smart-TV-Apps und Multimediaquellen kaum etwas vermissen.
Bei einem Innovationsgerät wie dem Z9 gibt es stets Bedenken, was die Zukunftssicherheit betrifft. Die kennt natürlich niemand, doch LG hat hier das aktuell Beste getan und arbeitet sogar noch nach. Weil nicht alle Filmdecoder in 8K-Profilen in den integrierten Chip passten, wird ab Dezember eine externe Box nachgeliefert, die HEVC und VP9 in voller Auflösung unterstützt.

Bei unseren Tests lag sie bereits vor, sodass unsere 24p- und 60p 8K-Filmdateien anstandslos liefen. Auch riesige JPG-Fotos stellte der LG im Gegensatz zu einem Mitbewerber dar. High-Frame-Rate, also Material mit 120 Hz, läuft über HDMI in 4K nach einem Update im Dezember. Der integrierte Videodecoder kann HEVC bereits in 4K/120Hz/10Bit.
Beim Gamingtest mit aktivierter Bewegungskompensation erfassten wir eine hohe Latenz, im Gamemodus fiel sie nach einiger Zeit von 38 auf unter 20 Millisekunden (1080p60-Quelle). So viele technische Details stellen sicher, dass beim 88Z9 alles absolut top ist.
Was sie nicht vermitteln können, ist das atemberaubende Filmerlebnis, wenn man sich diesem TV-Monument gegenüber sieht. Schon perfekt produziertes 4K-HDR zieht einen durch die schiere Größe stärker ins Geschehen denn je, die 8K-Demos erscheinen wie von einer anderen Welt.
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil ueberragend](https://www.connect-living.de/bilder/118539783/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-ueberragend.jpg)
Fazit
Auf der Suche nach dem besten Fernseher der Welt kommt dieses Gerät der Perfektion in Form des momentan technisch erreichbaren Maximums an Qualität näher als alle anderen.