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OLED-TV

LG OLED65E97LA im Test

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Der neue LG E97 setzt wieder auf einen eleganten (Kunst-) Glasträger, zeigt eine besonders hochwertige Verarbeitung und besitzt einige weitere Vorzüge. Lesen Sie unseren Test zum OLED65E97L von LG.

Autor: Roland Seibt • 22.10.2019 • ca. 4:35 Min

LG OLED65E97LA
Der neue E97 von LG ist ein echtes Schnäppchen und bietet dafür sehr guten Sound und eine schöne Optik.
© LG

Früher reichte es, einfach einen OLED zu kaufen, wenn man vom Besten des TV-Marktes das Besondere wollte. Die selbstleuchtenden organischen Pixel standen und stehen für genialste Kontraste selbst in dunklen Räumen, satte Farben bei exzellentem Blickwinkel und schnellste Ansprechzeiten. Syste...

Pro

  • intelligenter Prozessor
  • DolbyVision + Atmos
  • moderne Bedienung
  • flottes Design
  • iTPG

Contra

  • hoher Preis

Fazit

Video-Testurteil: überragend;Preis/Leistung: gut

91,0%

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Früher reichte es, einfach einen OLED zu kaufen, wenn man vom Besten des TV-Marktes das Besondere wollte. Die selbstleuchtenden organischen Pixel standen und stehen für genialste Kontraste selbst in dunklen Räumen, satte Farben bei exzellentem Blickwinkel und schnellste Ansprechzeiten. Systementwickler LG hatte lange Jahre die Panels exklusiv selbst verwenden können und mehrere Produktlinien mit ihnen aufgebaut. Zwar waren die Bildschirme technologisch sehr artverwandt, doch stets trennten Anspruch, Design und Sound die Modelle. 

Die Basislinie „B“, die für 2019 in Deutschland noch nicht angekündigt wurde, besitzt alle guten Paneleigenschaften, ist jedoch in Verarbeitungsmaterialien, Soundqualität und sogar dem Bildprozessor abgespeckt. Mit einem „C“ bekommt man schon die beste Bildverarbeitung, guten Sound und etwas Metall obendrauf. 

„E“ steigert den Designgedanken, und beim Wallpaper-TV „W“ wurde das Panel vom Hauptgerät getrennt, sodass es millimeterdünn ultraflach an der Wand hängen kann. Und dieses Jahr setzt LG mit dem rollenden „R“noch eins oben drauf. Das Display, dass ich in seine Box einwickeln kann, soll Ende 2019 verfügbar sein. 

Allerdings sind die Aufpreise für die einzigartigen Geräte „W“ und „R“ absurd hoch. Der OLED65E97LA ist dagegen ein Schnäppchen für Anspruchsvolle. 500 Euro teurer als der C9, bietet er einen eleganteren Look und nach vorn strahlende Hochtonlautsprecher, die den Sound präziser und differenzierter wirken lassen. 

Gehäuse

Das OLED-Panel wirkt besonders dezent und leicht, da es auf einer Glasscheibe sitzt, die unten durchsichtig auf dem Rack steht. Das sollte dann auch die TV-Breite von 145 cm als Standfläche anbieten. Ein schweres Gegengewicht als Standfuß erschwert ein Umfallen des minimalgeneigten TVs. Von vorn ist dieser Klotz kaum wahrnehmbar. Er beinhaltet zudem eine unsichtbare Kabelführung von der Seite der Anschlüsse zu seiner hinteren Mitte. Schade nur, dass die Leitungen zwischen TV-Gerät und Fuß doch wieder in der Luft hängen.

LG OLED65E97 (Seitenansicht)
Der E97 steht tatsächlich auf seiner Glasscheibe. Damit er nicht umfällt, ist der ausladende Fuß hinten sehr schwer. Ihn ziert sogar eine Art Kabelführung.
© LG

Die Rückwand des gläsernen TV-Gerätes sieht nämlich, im Metalliclook glänzend, eigentlich sehr nett aus. Immerhin schützt eine Blende die seitlich angebrachten Eingänge vor neugierigen Blicken. Dort finden sich wie üblich drei der vier HDMI-Eingänge – alle samt 2.0b tauglich mit einigen Features von 2.1. Der Auto-Low-Latency-Modus (ALLM) und Variable-Refresh-Rate (VRR) sind hierbei absolute Leckerbissen für Gamer. Laut Datenblatt sind hohe Bildraten (120 Hz) nicht nur jetzt schon in Full-HD verfügbar, sondern werden per Update auch in 4K möglich. Das würde dann auch die native Bandbreite der HDMI 2.1-Chips freischalten und vielleicht mehr Farbtiefe bei 4K-HDR erlauben.

Sprachsteuerung

Die Zusammenarbeit mit Amazon Alexa, Google Echo und Apple Airplay 2 ist indes bereits als Update eingetroffen. Dabei nutzt LGs intelligente Sprachsteuerung einerseits die interne Engine von LG ThinQ, fragt dann aber auch bei Google nach. Und der Assistant hat ja bekanntlich auf fast alles eine Antwort. Hier erweisen sich LGs OLED-TVs als besonders variabel und wollen auf wirklich allen Hochzeiten tanzen. 

LG OLED65E97 screen 1
Das Hauptmenü am unteren Bildrand zeigt alle Optionen zu Quellen, Eingängen und Einstellungen. Darüber gibt es direkt Inhalte zum ausgewählten Icon.
© LG

Natürlich ist der Installationsaufwand, sich mit Konten bei LG, Google, Amazon und Apple (für Airplay 2) anmelden zu wollen, nicht unerheblich. Um beim Run auf das Internet der Dinge mithalten zu können, hat LG das TV-Betriebssystem WebOS 4.5 mit ThinQ bei der „Open Connectivity Foundation“ (OCF) zertifizieren lassen. Schaut man sich auf deren Website um, findet man dort einige smarte Devices. 

LG OLED65E97 Fernbedienung
LGs bewegungssensitive Fernbedienung besitzt ein Mikro zur Spracherkennung, setzt sich aber designtechnisch nicht von günstigeren Modellen ab.
© LG

Doch die Vision, dass alle vernetzten Geräte intuitiv zusammenarbeiten, scheint noch in unendlich weiter Ferne. Aber das ist ja nicht LGs Schuld. Wahrscheinlich eröffnet der direkte Zugang zum Google Assistant über LGs Sprachsteuerung Zugriff auf mehr smarte Dinge als andere Wege.

Einstellungen

Dabei steckt schon in LGs OLED TV selbst mehr intelligente Unterhaltung als sonstwo. Schon die Bedienung über den bewegungsreaktiven Mauszeiger ist die modernste Art der Steuerung. Sie scheint dieses Jahr nochmals flüssiger zu funktionieren, die Menüstruktur wirkt wieder aufgeräumter. Dabei ist der Funktionsumfang des TVs und die Anzahl an Einstellungen und Verbesserungen überwältigend. LG will es jedem recht machen und packt immer wieder neue Ideen und zusätzliche Optionen in die Geräte. 

LG OLED65E97 screen 1
Das Hauptmenü am unteren Bildrand zeigt alle Optionen zu Quellen, Eingängen und Einstellungen. Darüber gibt es direkt Inhalte zum ausgewählten Icon.
© LG

Da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Man muss auch nicht unbedingt wissen, wozu beispielsweise die vielen Bildeinstellungen gut sind, sind sie doch ab Werk schon ordentlich vorgewählt. Wem der Sparmodus aufgrund seiner starken Bildreinigungskraft nicht sofort zusagt, schaltet in den isf-Modus und dann den Farbraum auf „Automatisch“. 

Schon kommt eine neutrale Bildqualität aus dem TV, die Studioprofis begeistert. Wenn diese zu langweilig erscheint, können wahlweise jede Menge Algorithmen zugeschaltet werden, um Farben, Schärfe, Rauschen, Schlieren, Blöcke oder Bewegungsruckeln zu manipulieren. Diese Algorithmen sind unter dem Dach des Chips „alpha9 Gen.2“ vereint, der seine Fähigkeiten durch Deep Learning verbessert haben soll. 

Lesetipp: Optimale Einstellungen für LG-TVs

Ebenfalls besonders offen zeigt sich LG bei der Bildkalibration. Als einziger Hersteller wird der systemnahe Farbabgleich des 3D-Look-uptables für Kalibrationen freigegeben. Hier kann wirklich jede Nuance einzeln angepasst werden – so viele, dass es nur voll automatisiert sinnvoll ist und dennoch einen ganzen Tag dauern kann. Diese professionellste aller Justagen wurde nun um einen integrierten Testbildgenerator für die Software Calman ergänzt, der schneller und fehlerfreier arbeiten soll als externe Geräte – und zudem einige Tausend Euro spart. 

Wie gesagt zeigte unser Mustergerät auch ab Werk eine exzellente Performance mit originalgetreuen Farben und starken Kontrasten. Auf Wunsch glättete der Prozessor beispielsweise Rauschen und Artefakte besser als Panasonic und Sony, jedoch nicht so stark wie Samsung.

 Bei DolbyVision zeichnete der LG nahe Schwarz deutlich mehr durch als Mitbewerber Panasonic – schwer zu sagen, was dabei echt war. Ohne Dolby klappte die intelligente Anpassung an HDR Metadaten gut. Nicht aufgrund technischer Beschränkungen, sondern politischer Entscheidungen wird mehr Wert auf Technicolors „Advanced HDR“ gelegt als auf HDR10+. 

Klang

Klanglich überrascht das dezente Panel total. Was aus den kleinen Lochgittern kommt, ist dynamisch spritzig und besitzt einiges an Spielfreude. Man kann die Algorithmen von Dolby Atmos, OLED-Surround und AI-Sound fröhlich mischen und erhält Dutzende Varianten von manchmal musikalischem und oft erstaunlich weitem Raumklang, sogar mit ordentlichem Tiefgang. Meist erscheinen die Soundspielereien allerdings etwas übertrieben.

LG OLED65E97 (unten)
Auf der Scheibe schwebend, erscheint der OLED-TV sehr leichtfüßig. Überraschend leistungsstark sind die schlanken Lautsprecher, die hinter ihrem Lochgitter kaum als solche wahrgenommen werden.
© LG

Fazit

Mit der E97-Serie erhalten LGs OLED-Panels einen besonders würdigen Rahmen. Der kleine Aufpreis rechnet sich, wenn man auf besonderes Design und klaren Sound Wert legt, schnell.

Philips 55OLED754
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