OLED für alle Sinne
LG OLED 77W9 im Test
LG OLED 77W9 im Test: weit mehr als nur ein umwerfenden Bilderlebnis, das die echte Luxusklasse an TV-Geräten von anderen Spitzenfernsehern abhebt.

Obwohl in unserem TV-Labor ständig brandneue faszinierende Riesenfernseher mit immer mehr Auflösung und HDR-Brillanz ein- und ausgehen, kommt es eher selten vor, dass sich um ein Produkt wahre Menschentrauben versammeln. Im Falle des LG OLED 77W9 ist es wieder passiert, dass Chefs wie Redakteure unserer Schwesterzeitschriften (z.B. Audio, connect, PC-Magazin ...) sich nicht nur die Klinke in die Hand gaben, sondern schnell weitere Kollegen holten, um die Kunde von diesem außergewöhnlichen TV weiterzutragen, der durch Konzept wie Qualität einfach jeden sofort begeistert.
2017 führte LG den Formfaktor des Wallpaper-TVs ein – also eines Displays, das in perfekter Schlankheit wirklich ultraflach an der Wand hängt. Jetzt ist er größer und besser denn je. Wenn ein Panel mitsamt Halterung nur sechs Millimeter dünn sein darf, können dort natürlich weder Anschlüsse, Sound noch Netzteil integriert werden. Die ergänzende Steuerbox hat LG dann auch richtig hochwertig ausgeführt, was Verarbeitungsqualität und vor allem Soundleistung betrifft.

Zwar finden wir viel Kunststoff an der schweren Bar, doch beim Aufdrehen der 60 Watt starken 4.2-Boxen gab es deutlich weniger Resonanzen als beim Vorgänger. Auch konnten wir deutlich fülligere Raumklänge empfinden als früher. Dabei war schon der erste Wallpaper-TV nominell auf die 3D-Sounds von Dolby Atmos spezifiziert. Jetzt kommt bei den Demoscheiben und passenden Filmen deutlich mehr Einhüllendes rüber, vor allem wenn die Sitzposition stimmt. Klanglich überzeugt die Box durch schnelle, druckvolle Bässe und sehr klare, aber nicht nervende Höhen.
Tiefe Männerstimmen könnten hingegen gern sonorer tönen. Bei hohen Pegeln bemerkt man dann doch die Kompression. Ein ausgewachsenes Heimkinoset kann die Bar natürlich nicht ersetzen, doch wie beim ultraflachen Panel entsteht möglichst viel Erlebnis aus möglichst wenig Raum.
Sehen, Hören, Fühlen
Auch wenn das OLED-Panel verwandt ist mit anderen und der Bildchip alpha9 der zweiten Generation auch in günstigeren LG-TVs zum Einsatz kommt, wirkt das Gesehene hier nochmals intensiver. So wird allein der Galeriemodus, in dem die zwei Meter große, tiefschwarze Fläche an der Wand ein interaktives Kunstwerk oder jetzt auch ein Trip-Advisor-Fotohighlight wird, zum fast dreidimensional erscheinenden Spektakel aufgewertet. Unglaublich, was allein der Formfaktor bewirken kann.
Wir haben Auspacken und Aufhängen des Nobel-TVs selbst vorgenommen, doch sollte man dies sicher besser dem Händler des Vertrauens überlassen. So werden pfiffige Innendesigner das Anschlusskabel im Trockenbau verbergen. Gut, dass auch eine 1,5 Meter lange Variante beiliegt, falls der TV höher hängt oder das Lowboard tiefer steht als in unserem Labor.
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil ueberragend](https://www.connect-living.de/bilder/118539783/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-ueberragend.jpg)
Nachdem wir die neugierigen Kollegen aus unserem Schwarzraum verbannt hatten, ging es an Tests und Messungen, bei denen sich das Gerät wie erwartet allerbestens schlug. Die Werkseinstellung ist unter „Experte“ erstklassig, und mit Autokalibration (auch 3D-Table), integriertem Testbildgenerator und anpassbarem HDR-Tonemapping können sich Profis austoben wie nirgends anders. Auch die fulminante Ausstattung und smarte Bedienung sind bei LG immer ein Fest, besonders nachdem jetzt Updates für Apple und Alexa vollzogen wurden.
Fazit
Auch wenn Ausstattung und Bildqualität nicht mehr viel besser sein können als beim günstigeren 77C9, bietet der Wallpaper-TV eine ganz andere Klasse von WOW-Erlebnis. Es ist der pure Luxus, den flachsten, größten Consumer-TV der Welt zu haben.