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Darknet-Report: Nur ein Paradies für Kriminelle?

Waffen, Drogen, Kreditkarten. Das Darknet ist ein Paradies für Kriminelle – aber auch Schutz für Dissidenten und Whistleblower.

Autor: Christoph Hoffmann • 13.9.2016 • ca. 1:25 Min

Shutterstock Teaserbild
Das Darknet ist seit den vergangenen Wochen in aller Munde.
© shutterstock/Enmaler
Inhalt
  1. Darknet-Report: Nur ein Paradies für Kriminelle?
  2. Darknet: So funktioniert es

Das Darknet wird in den Medien und der Öffentlichkeit hauptsächlich mit kriminellen Aktivitäten in Zusammenhang gebracht. Beispielsweise sollen Terroristen und Amokläufer hier Waffen gekauft und sich Pläne zum Bombenbauen besorgt haben. Erst kürzlich wurden 200 Millionen Yahoo-Accounts zum Kau...

Das Darknet wird in den Medien und der Öffentlichkeit hauptsächlich mit kriminellen Aktivitäten in Zusammenhang gebracht. Beispielsweise sollen Terroristen und Amokläufer hier Waffen gekauft und sich Pläne zum Bombenbauen besorgt haben. Erst kürzlich wurden 200 Millionen Yahoo-Accounts zum Kauf angeboten. Zugangsdaten für Bankkonten und gültige Kreditkartendaten gibt es je nach Bonität des Opfers zu Preisen zwischen 20 und 50 US-Dollar. Und auch Drogen lassen sich im Darknet ähnlich einfach bestellen wie Teebeutel und Kaffeekapseln bei Amazon & Co. Auch wenn Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamts, jüngst einige Ermittlungserfolge beim Aufspüren illegaler Marktplätze vermelden konnte, so bleibt das Darknet ein rechtsfreier Raum, dessen Strukturen für Außenstehende kaum nachvollziehbar sind.

Seitenbetreiber und Anbieter bleiben ebenso anonym wie die Besucher oder Käufer. Bezahlt wird mit anonymen Kryptowährungen wie Bitcoin. Doch ist das Darknet wirklich nur eine Spielwiese für Kriminelle? Nein! Das Darknet dient zunächt als Plattform für die größtmögliche Online-Anonymität und wird daher auch als Hidden Services (versteckte Dienste) bezeichnet. Es ist also genau das, was das inzwischen gläserne und von staatlichen Stellen weltweit überwachte World Wide Web schon lange nicht bieten kann. Dementsprechend sind der Zugang und die Nutzung des Darknet auch nicht verboten.

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Denn nicht alles, was im Darknet vor sich geht, ist grundsätzlich illegal, verboten und/oder strafrechtlich relevant. Unter dem Deckmantel der Anonymität sind im Darknet unter anderem auch Whistleblower und Dissidenten mit guten Absichten unterwegs. Sie können im Darknet unerkannt vertrauliche Daten veröffentlichen und Missstände in Firmen oder bei staatlichen Institutionen aufdecken. Die Enthüller und Regimekritiker müssen im Darknet kein Aufdecken ihrer echten Identität fürchten, was in manchen Ländern ohne demokratische Grundordnung drakonische Strafen nach sich ziehen kann.

Auf der anderen Seite kann das Darknet aber natürlich auch für Terrorvereinigungen genutzt werden, um die interne Kommunikation abhörsicher zu machen.