Ratgeber
Ausblick
Seit über 100 Jahren suchen die Forscher nach immer neuen optischen Glastypen. Ihre Ziele haben sich allerdings im Laufe der Zeit verschoben: Zwar geht es noch immer um die Entwicklung von Spezialgläsern mit außergewöhnlichen optischen Eigenschaften, das Augenmerk richtet sich nun aber aufgrund verschärfter Umweltauflagen vor allem auf "Ökogläser" ohne Blei. Zudem wächst der Druck, die optischen Elemente möglichst kostengünstig und in großen Stückzahlen fertigen zu können. Daher besteht heute ein gesteigerter Bedarf an Gläsern mit niedriger Transformationstemperatur, damit sie sich per Blankpressverfahren direkt zu Linsen verarbeiten lassen und der Schleif- und Poliervorgang entfällt. Außerdem entwickeln sich die Glashersteller zunehmend zu Komponentenlieferanten, die das Glas auch in Form fertig gepresster Linsen an die verschiedenen Objektivhersteller liefern. Trotz hersteller-übergreifender Linsenqualität werden sich die fertigen Ob-jektive aber auch in Zukunft durch ihre Abbildungsleistung extrem unterscheiden. Denn die eigentliche Herausforderung des Optikdesigners besteht darin, die verschiedenen Glas- und Linsentypen innerhalb eines Objektivs optimal miteinander zu kombinieren.