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FX-Linsen für Vollformat-DSLRs

Nikon Objektive: Empfehlungen für Weitwinkel und Superweitwinkel

Sie suchen ein neues Weitwinkel-Objektiv für Ihre Nikon-Vollformat-DSLR mit AF-S-Bajonett? Wir geben Empfehlungen basierend auf den ColorFoto-Tests.

Autor: Reinhard Merz • 11.11.2015 • ca. 3:30 Min

Nikon AFS Weitwinkel Objektive - Empfehlungen
Nikon Objektive: Wir geben Kauftipps für Weitwinkel-Linsen.
© Nikon / Montage: connect-living.de

Im ersten unserer Kauftipp-Artikel zu Nikon-Objektiven widmen wir uns Empfehlungen zu Weitwinkelobjektiven. Diese erfassen einen größeren Blickwinkel als unser Auge und verleihen dadurch Stadtszenen und Landschaften den Anschein von Weite. Auf Innenaufnahmen lassen Weitwinkelobjektive R&a...

Im ersten unserer Kauftipp-Artikel zu Nikon-Objektiven widmen wir uns Empfehlungen zu Weitwinkelobjektiven. Diese erfassen einen größeren Blickwinkel als unser Auge und verleihen dadurch Stadtszenen und Landschaften den Anschein von Weite. Auf Innenaufnahmen lassen Weitwinkelobjektive Räume größer erscheinen, als sie tatsächlich sind.

Beim Vollformat gelten alle Brennweiten unter 35 mm als Weitwinkel, bei Brennweiten unter 24 mm wird der Effekt deutlich sichtbar. Wegen Ihres großen Bildwinkels sind Weitwinkelobjektive in beengten Verhältnissen ein echter Segen. Als Superweitwinkel bezeichnet man Objektive mit Brennweiten über 85 Grad (entspricht Brennweiten unter 24 mm), die im Gegensatz zu Fisheye-Objektiven gerade Linien nicht durchbiegen.

Allerdings ist bei Superweitwinkeln der Effekt der stürzenden Linien in der Regel stark ausgeprägt. Er entsteht, wenn man versucht, mit der nach oben gekippten Kamera trotz wenig Platz viel aufs Bild zu bekommen. Ein Haus verjüngt sich dann nach oben und erscheint als sehr schmal. Mit solchen Superweitwinkel-Objektiven (zum Beispiel dem Zeiss Distagon 2,8/15 mm) lässt sich eine starke perspektivische Wirkung erzielen, alle Gegenstände im Vordergrund werden überproportional groß abgebildet.

Landschafts-Motiv - Shutterstock 148075460
Landschaften gelten als typische Domäne für Weitwinkelobjektive. Dabei eignen sie sich für vieles mehr: Sie sind gute Begleiter bei der Indoor-Fotografie und schlagen sich selbst bei Reportagen ganz beachtlich.
© Creative Travel Projects / shutterstock.com

Gerade bei Weitwinkel-Objektiven ist eine hohe Lichtstärke ein gutes Kaufargument. Im Fall kurzer Brennweiten ist die Tiefenschärfe ohnehin ziemlich hoch. Schon bei Blende 5,6 wird ein großer Bereich scharf abgebildet. Mit steigender Kameraauflösung schrumpft dieser Bereich allerdings. Großartige Objektive mit hoher Lichtstärke sind das Nikon AF-S Nikkor 1,4/24 mm G ED und das Sigma 1,4/35 mm DG HSM. Einen akzeptablen Kompromiss zwischen den Brennweitenextremen, aber auch zwischen hoher Leistung und einem durchaus moderaten Preis, bietet das AF-S Nikkor 1,8/28 mm G.

Weil schon wenige Millimeter mehr oder weniger Brennweite ein deutlich anderes Bild ergeben, können Zoom-Objektive besonders wertvolle Arbeit leisten. Ein gutes Beispiel dafür ist das Nikkor 2,8/14-24 mm G ED. Auch die Qualität stimmt, allerdings schlägt das flexible Zoom mit rund 1.700 Euro zu Buche.

Weitwinkel-Objektive - Nikon AF-S und Nikon PC-E
Empfehlenswerte Nikon-Objektive mit Weitwinkel: Das Nikon AF-S Nikkor 2,8/14-24 mm G ED und das Nikon PC-E Nikkor 2,8/45 mm Micro D ED.
© Nikon

Natürlich garantiert ein gutes Weitwinkel-Objektiv noch keine guten Landschaftsbilder. Wichtige Faktoren sind die Tages- und Jahreszeit. Geeignetes Licht ist durch nichts zu ersetzen, und wenn lange Schatten am Morgen oder Abend die Landschaft „formen“, sieht das immer besser aus als das eindimensionale Tageslicht am Mittag. Zudem erfordern Weitwinkel-Objektive eine sorgfältige Bildkomposition, die Wesentliches unterstreicht und Unnötiges ignoriert.

Bei der Architekturfotografie kommt es auf gerade und rechtwinklige Linien an, damit die Gebäude nicht einsturzgefährdet wirken. Dazu braucht man ein spezielles Objektiv, das horizontal und vertikal parallel zur Sensorebene verschoben werden kann, damit die Perspektive im Bild korrigiert wird. Man spricht von „Perspektivkorrektur“, englisch „perspective correction“, und ein Objektiv mit solchen Eigenschaften heißt PC-Objektiv oder Shift-Objektiv. Ein solches Objektiv ist das Nikon PC-E Nikkor 2,8/45 mm Micro D ED. Alternativ kann man das Bild auch nachträglich am Rechner entzerren oder spezielle Software einsetzen.

Nikon-Objektive mit Weitwinkel-Brennweite: 4 Empfehlungen der Redaktion

Diese vier Weitwinkel-Objektive haben uns im Test überzeugt.

Nikon AF-S Nikkor 1,4/24 mm G ED

Der Bildwinkel von 84 Grad macht den Weitwinkeleffekt des Nikon AF-S Nikkor 1,4/24 mm G ED schon stark, die hohe Lichtstärke erlaubt trotzdem ein gewisses Spiel mit der Schärfe. Die Bildqualität ist sehr gut – nicht nur in der Mitte, sondern auch bis in die Ecken hinein.

Nikon AF-S Nikkor 2,8/14-24 mm G ED

Weil schon ein paar Millimeter Unterschied in der Brennweite ein deutlich anderes Bild ergeben, leistet ein Zoom im Weitwinkelbereich besonders wertvolle Dienste. Nikons AF-S Nikkor 2,8/14-24 mm G ED zeigt bei offener Blende zwar in der Weitwinkelstellung kräftige Einbrüche an den Bildrändern, abgeblendet ist es aber auch bei 14 mm gut einsetzbar.

Nikon PC-E Nikkor 2,8/45 mm Micro D ED

Nikons PC-E Nikkor 2,8/45 mm Micro D ED ermöglicht eine perspektivische Korrektur. Trotz leichter Schwächen – die bei offener Blende in der Bildmitte, abgeblendet in den Ecken sichtbar werden – ist es prädestiniert für die Architekturfotografie.

Sigma 1,4/35 mm DG HSM

Mit der Brennweite von 35 mm und einem Bildwinkel von 63 Grad zählt das Sigma 1,4/35 mm DG HSM zu den leichten Weitwinkeln. Die Abbildungsqualität ist bereits bei  offener Blende sehr gut und legt bei Blende 2,8 noch einmal zu – Verzeichnung und Vignettierung halten sich im Rahmen. 

Objektiv kaufen Ratgeber
Für DSLRs von Canon, Nikon, Sigma & Co. Objektiv kaufen: Worauf Sie achten müssen