B&W CM-S2-Serie im Test
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Rein optisch machen die hochglänzend schwarzen Lautsprecher der CM-S2-Serie von Bowers & Wilkens am meisten her. Dagegen wirken die nach einer gleichförmigen, hocheffizienten Bauweise gefertigten Mitbewerber etwas schmucklos und uniform. Der Schein trügt auch nicht, was den Preis betrifft. Die geschniegelten Briten sind die Teuersten im Testfeld und machen keinen Hehl daraus. Zwar sparen sie sich Auffälligkeiten wie geschwungene Kanten. Doch die Verbindung aus perfekter Verarbeitung, feinen Oberflächen und Treibern, die nicht nur aus hochwertigen Materialien bestehen, sondern auch von Aluminium-blenden eingesäumt werden, empfiehlt die feinen kleinen Briten für stilvolles Ambiente. Drei Ausführungen stehen zur Auswahl. Neben unserem schwarzen Hochglanzlack sind die britischen Boxen noch in Nussbaumrot und Satinweiß erhältlich.
Bi-Amping für alle
Auch auf den Rückseiten drehten die Produktplaner nicht knauserig jeden Penny um. Es gibt an den vier CM5 S2, die wir für die Front- und Surround-Kanäle verwenden und am Center CM Centre S2 solide Bi-Ampingklemmen mit herausnehmbaren Metallbrücken zum Anschluss an den Verstärker. Der Center hat zwar ein größeres Gehäuse als die CM5 S2, aber die kleineren Kevlar-Chassis. Die beiden Tief-Mitteltöner der fast einen halben Meter breiten 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion durchmessen 13 Zentimeter. Dagegen setzt die Regal-Box auf einen 16,5-cm- Kevlar-Konus.
Das Gelbe vom Ei
Auch beim Hochtöner ließen sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen. Er besteht aus doppellagigem Aluminium, was gut gegen Resonanzen ist und die Steifigkeit fördert. Ein auf der Rückseite der Hauptkalotte angebrachter Aluminiumring verschiebt die Frequenz, bei der die Membran aufbricht, von 30 kHz auf fast 40 kHz nach oben. Sie folgt also über die gesamte Fläche mit gleichmäßigem kolbenförmigem Hub länger den Signalschwingungen.
Damit sich keine Schwingungen über das Gehäuse auf dieses Prachtstück von Kalotte übertragen, bekam der Hochtöner eine elastische Lagerung auf einem Gelkissen verpasst. Auf der Rückseite absorbiert das bekannte Nautilus-Röhrchen den nach hinten abgestrahlten Schall und vermindert damit die Verzerrungen.
Der Subwoofer von B&W ist ein perfekter Begleiter für verregnete Tage. Ein paar Grundkenntnisse vorausgesetzt, ermöglichen die Schalter und Regler auf seiner Rückseite eine perfekte Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingungen. Der ASW CM10 S2 verfügt über einen dreistufigen EQ-Schalter und einen schaltbaren Subsonicfilter. Damit bietet der kompakte, aber mit einem stattlichen 25-cm-Tieftöner mit Papier-Kevlar-Verbundmembran und Langhub-Schwingspule bestückte Subwoofer ideale Voraussetzungen für die Anpassung an kritische Räume. Allerdings legten die Entwickler den mit einer potenten 500-Watt-Class-D Endstufe bestückten Subwoofer ganz schön schmalbandig aus. Das bedeutet wiederum ein gewisses Hindernis bei der Anpassung an die kompakten Bowers & Wilkins CM5 S2 und den ebenfalls recht kompakten Center.
Im Hörtest konnte der Subwoofer im Kreise der Boxen aus der CM-Serie mächtig auftrumpfen. Ganz besonders gut verstand er sich mit Typen wie dem Action-Urgestein Sylvester Stallone, dessen Spuren der Verwüstung er mit Wonne nachzeichnete. So richtig toll legte er sich bei Explosionen ins Zeug, etwa wenn nach wenigen Minuten Expendables bereits eine ganze Festung in die Luft fliegt. Das hatte etwas Monströses und hätte dem Regisseur bestimmt gut gefallen.
Sound british
Da wollten sich die restlichen Lautsprecher des 5.1-Sets nicht lumpen lassen und widmeten sich hingebungsvoll jedem noch so kleinen Dialog. Auch den langen Dialogen der Gewehre zeigten sie sich durchaus gewachsen. Sie ließen sich auch von groben Impulsen nicht aus der Ruhe bringen und behielten ihre sprichwörtliche britische Lässigkeit auch bei gehobenen Pegeln.
Damit stand die unauffällige, ausgesprochen natürliche Art der kleinen, feinen CM-Boxen ein ganz klein wenig im Widerspruch zum Subwoofer, der gerne mal etwas zu dick auftrug. Ganz große Harmonie herrschte allerdings in räumlicher Hinsicht: Die Abbildung gelang rundherum sehr gleichmäßig und erzeugte eine Atmosphäre, die einem nicht ständig das Gefühl gab, inmitten eines Haufens von Lautsprechern zu sitzen. Mit Musik machte das B&W-Set ebenfalls einen guten Eindruck. Wenn ganz unten nicht zu viel Energie im Spiel war, wie bei Hollywood-Spezialeffekten, konnte der Bass sogar vom Timing her gut gefallen. Und die hohe Musikalität der B&W-Boxen ist ja eh legendär.
Fazit
Das 5.1-Set der CM-Serie ist eine Sache für Feingeister. Differenzierte, sehr authentische Stimmen und feinzeichnende, dabei niemals aufdringliche Höhen passen bei jeder Gelegenheit. Und der etwas forsche Bass lässt sich mit den vielen Anpassungsmöglichkeiten in den Griff kriegen.