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Testbericht

Teil 2: Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis

Mehr zum Thema: Sonos

Autoren: Redaktion pcmagazin und Andy Ilmberger • 29.5.2009 • ca. 3:50 Min

Sonos ZonePlayer ZP90 und ZP120 - hier spielt die Musik Der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Sonos Multi-Room-Music-Systems ist der so genannte ZonePlayer. Er holt sich die Musik-Dateien vom heimischen Netzwerk, von einem Internet-Musikdienst oder das Internet-Radioprogramm ab und gibt sie dann al...

Sonos ZonePlayer ZP90 und ZP120 - hier spielt die Musik

Der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Sonos Multi-Room-Music-Systems ist der so genannte ZonePlayer. Er holt sich die Musik-Dateien vom heimischen Netzwerk, von einem Internet-Musikdienst oder das Internet-Radioprogramm ab und gibt sie dann als Musik-Signal an einen Verstärker beziehungsweise an die Lautsprecher-Boxen ab. Wo der Sonos-Player die Musik genau abgibt, hängt davon ab, ob es sich um den ZP90 oder den ZP120 handelt. Während der ZP90 die Musikdateien lediglich zur "echten" Musik aufbereitet und dann zum Verstärken an einen externen Verstärker oder an Aktiv-Boxen weitergeben muss, beherbergt der ZP120 bereits einen ausgewachsenen Vollverstärker. Wer daher einen guten HiFi- oder AV-Receiver an der richtigen Stelle stehen hat, kann auf den 349 Euro günstigen ZP90 zurückgreifen und das Verstärken wie gewohnt seiner bisherigen Anlage überlassen. Sollte im Haushalt ein geeigneter Verstärker fehlen oder steht er einfach nicht dort, wo später die Musik mal in der Luft liegen soll - etwa im Schlafzimmer oder im Büro - eignet sich der ZP120 für 499 Euro mit einer Verstärkerleistung von 2 x 55 Watt vermutlich besser. Mit dem Sonos-Verstärker ließen sich im Test übrigens auch mühelos zwei 200-Watt-Standboxen mit einem prinzipiell guten und satten Klangbild füttern. An den Klang eines echten HiFi-Verstärkers aus der 1.000-Euro-Klasse reicht der Sound des ZP120 freilich nicht ganz heran, an die Qualität eines vom Preis her ebenbürtigen AV-Receivers vom Elektro-Discounter aber sehr wohl. Was beim ZonePlayer ZP120 etwas missfällt, ist das Fehlen eines Hauptschalters. Sonos will seine Geräte immer in Hab-Acht-Stellung sehen und tatsächlich spielt beim Play-Kommando nach einer Sekunde die Musik. Während dieser Bereitschaft lässt sich der ZP120 aber mit satten 18 Watt aus der Steckdose füttern - selbst im Betrieb braucht er mit 20 Watt kaum mehr.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Vorderansicht Sonos ZonePlayer ZP120 mit integriertem Vollverstärker (zwei mal 55 Watt)
© Archiv

Abgesehen von der Verstärker-Endstufe sind die ZonePlayer praktisch identisch. Beide lassen sich über Ethernet zum Netzwerk-Router oder einen bereits vorhandenen ZonePlayer ins Netzwerk einbinden und beide spielen an Musik-Formaten alles derzeit Gängige ab, also: MP3-, WMA- (einschließlich erworbener Windows-Mediendownloads), AAC- (MPEG4), Ogg Vorbis-, Audible (Format 4)-, Apple Lossless- und Flac (Lossless)-Musikdateien sowie unkomprimierte WAV- und AIFF-Dateien. Zudem können die ZonePlayer auf bis zu 16 Audio-Quellen im Heimnetzwerk zugreifen, egal ob auf PCs, Macs oder NAS-Netzwerkfestplatten.

Bindet man in sein Heimnetzwerk zwei oder mehr ZonePlayer ein, etwa um eben verschiedene Räume zu beschallen, erschließen sich für den Anwender zusätzliche Abspielfunktionen. Zum einen kann nun jeder Zoneplayer, ganz egal ob mit oder ohne Verstärker, sein individuelles, eigenes Programm wiedergeben - wie Eingangs bereits erwähnt: Mami badet mit Eros, Papi fiebert bei der Fußball-Übertragung mit und so weiter. Alternativ dazu lassen sich die ZonePlayer untereinander koppeln, damit alle miteinander verkuppelten Zones genau das gleiche Programm abspielen - nützlich zum Beispiel bei Partys, Geschäftsräumen oder vielleicht beim Frühjahrs-Putz. Damit dies über möglichst weite Distanzen und vor allem synchron geschieht, integriert Sonos eine eigene Funknetzwerk-Übertragungstechnik namens "SonosNet 2.0 Wireless-Netzwerktechnologie". Über SonosNet 2.0 unterhalten sich alle Geräte von Sonos untereinander, inklusive der optionalen Kontroller und der so genannten ZoneBridges (dazu gleich mehr), lediglich ein Sonos-Gerät muss über Ethernet direkt auf das Netzwerk zugreifen, um an die Musik zu gelangen. So kann Sonos seine Kunden vor Netzwerkeinstellungen gut bewahren.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Vorderansicht Sonos ZonePlayer ZP90.
© Archiv

In unserer Testwohnung mit 120 qm funktionierte das Sonos-System übrigens bis in den letzten Winkel einwandfrei und ohne jegliche Störungen. Zwar lassen sich Wohnungen dieser Größe auch mit WLAN noch weitgehend störungsfrei beschallen, allerdings kommt es dann zwischen den einzelnen Wiedergabegeräten oftmals zu Verzögerungen untereinander, womit das laufende Programm immer wie mit Hall unterlegt klingt - im krasseren Fall erfährt jemand die Nachrichten in Zimmer A um Sekunden eher als in Zimmer B. Diese Problematik umgeht Sonos erfolgreich mit seinem eigenen Funkstandard.

Sonos ZoneBridge - komfortable Brücke zwischen Netzwerk und ZonePlayer

In der Netzwerkwelt klingt Brücke immer irgendwie nach Krücke und gewissermaßen ist das auch bei Sonos nicht anders... aber es ist eine sehr komfortable Krücke. Noch mal zur Erinnerung: Alle Sonos-Geräte kommunizieren über ein eigenes Funknetzwerk (SonosNet 2.0) untereinander, weil dies zuverlässiger und einfacher funktioniert als über WLAN. Nur ein Gerät aus dem Sonos-System muss über Ethernet mit dem heimischen Netzwerk verbunden sein, um an die Musik ran zu kommen. Den Job kann prinzipiell ein ZonePlayer, den man ja ohnehin benötigt, perfekt übernehmen. Steht allerdings der Netzwerk-Router in einem Raum, wo man gar keine Musik hören möchte, verkommt der ZonePlayer zu einer unmusikalischen und vor allem gänzlich überteuerten Netzwerkbrücke.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Vorderansicht Sonos ZoneBridge
© Archiv

Für diesen Fall bietet Sonos eine ZoneBridge an. Diese holt stellvertretend für das gesamte Sonos-System die Musik aus dem Netzwerk und verteilt sie über das Sonos-eigene Funknetzwerk an die ZonePlayer weiter. Die ZoneBridge kostet einzeln 99 Euro. Bei wem sich der Weg vom Router zum ersten ZonePlayer gegebenenfalls mit einem längeren Netzwerkkabel noch elegant überbrücken lässt, kann sich den knappen Hunni natürlich sparen. Wer sich deshalb aber mit der Schlagbohrmaschine und einer Stahlbetonwand ernsthaft auseinander setzen müsste, um ein Kabel zu verlegen, für den ist die ZoneBridge eventuell eine Überlegung wert.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Volle Kontrolle und satter Musik-Genuss im ganzen Haus Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis

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