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Testbericht

Teil 3: Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis

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Autoren: Redaktion pcmagazin und Andy Ilmberger • 29.5.2009 • ca. 4:05 Min

Sonos Controller CR100 versus Sonos Desktop Controller versus iPhone: Voll cool oder doch lieber umsonst? Die riesige Musikauswahl auf so viele Geräte, Zonen und Räume verteilt, das schreit nach einer komfortablen Kommando-Zentrale zum Steuern. Diese liegt in Form eines Anwendungs-Programms name...

Sonos Controller CR100 versus Sonos Desktop Controller versus iPhone: Voll cool oder doch lieber umsonst?

Die riesige Musikauswahl auf so viele Geräte, Zonen und Räume verteilt, das schreit nach einer komfortablen Kommando-Zentrale zum Steuern. Diese liegt in Form eines Anwendungs-Programms namens "Sonos Desktop Controller" für Windows- und Mac-Rechner jedem ZonePlayer bei - für umsonst. Das Programm kann auf einem oder bei Belieben auf allen Rechnern und Notebooks innerhalb des Heimnetzwerkes installiert werden - die Familienmitglieder müssen sich dann nur einigen. Über dieses Programm lässt sich absolut alles steuern: Musik nach Interpret/Album/Komponist/Titel suchen und starten, Playlisten zusammenstellen, Play-Modi steuern, Radio-Sender suchen und abspeichern, Musikdienste aus dem Internet einpflegen, Zonen verkuppeln oder wechseln, Musikverzeichnisse von externen Festplatten synchronisieren und sogar der Klang und die Lautstärke lässt sich für jede Zone einzeln regulieren. Wie gesagt, alles für lau.

Nachteil dieses Programms: Man braucht einen angeschalteten Rechner oder wenigstens ein Netbook, um mit dem "Sonos Multi-Room Music System" Musik hören zu können. Schneller und flexibler geht es da schon mit einem "Sonos Controller CR100", eine Art Fernbedienung, die sich optional in ein Sonos-Netzwerk einbinden lässt und womit der Benutzer überall in der Wohnung und cool aus der Hüfte heraus sein Sonos-Musik-System steuern kann - ohne PC und bei fast (es fehlt der Equalizer und die Ordner-Synchronisation mit externen Festplatten) vollem Funktions-Umfang. Es gibt am Sonos Controller CR100 nur einen klitzekleinen Haken - genauer gesagt sind es sogar 399 Haken, denn der Nobel-Controller kostet allein 399 Euro. Wer noch eine, zugegebenermaßen praktische, Ladestation dazu nimmt, zahlt sogar nochmals 40 Euro extra. Für knapp 440 Euro gibt es bereits ein voll ausgestattetes Notebook oder wenigstens ein Apple iPhone beziehungsweise einen iPod touch.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Der Sonos Controller CR100 ist praktisch und macht Spaß, erinnert bei der Bedienung etwas an Apple, preislich aber auch! Der CR100 kostet 399 Euro.
© Archiv

Apropos iPhone und iPod touch: Für genau 0 Euro darf sich der Kunde unter sonos.com eine App - wie es neuerdings auf Apple-Deutsch heißt - herunterladen, mit der sich ein iPhone oder iPod touch als vollwertige Fernbedienung für das Sonos-Musiksystem zweckentfremden lässt. Einzige Voraussetzung hierfür wäre dann allerdings ein Heimnetzwerk mit WLAN-Zugang.

Die Bedienung des Sonos-Systems über den Controller CR100 macht tatsächlich Spaß und ist absolut intuitiv bedienbar. Und sie lässt sich zum Discjockey spielen eben mal leichter in den Garten oder Nebenraum mitnehmen, als ein Notebook oder gar PC. Ob einem dieser Coolness-Faktor 400 oder gar 440 Euro wert ist, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Für stolze Besitzer eines Apple iPhones oder iPod touch dürfte sich die Überlegung schnell erledigen...

Sonos Lautsprecher SP100: Die Zwei-Wege-Boxen schlagen sich einigermaßen wacker

Wer keinen herrenlosen Verstärker in der Wohnung stehen hat, besitzt zumeist auch kein übriges Boxen-Pärchen, welches er mit dem ZonePlayer ZP120 kombinieren könnte. Sonos - ganz clever - erkannte diesen Umstand sofort und nahm deshalb noch ein paar passende Boxen mit ins Portfolio auf. Die Boxen weisen eine Größe von 28,8 x 16,3 x 19,4 cm bei je 4,7 Kilo Gewicht auf. Um bei Bildschirmen keine psychedelischen Farbverfälschungen zu erzeugen, schirmte Sonos die Lautsprecher magnetisch ab.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Die Sonos-Lautsprecher-Boxen SP100 für 179 Euro klingen zur Hintergrundbeschallung ganz solide, mehr aber auch nicht.
© Archiv

Grundsätzlich gilt bei Lautsprechern: Ohren auf beim Boxen-Kauf. Denn bei Lautsprechern ist es wie mit einem Anzug: so was sollte man vor Ort begutachten und anprobieren - und nicht blindlings nebenbei im Internet von der Stange mitbestellen. Zumal die Sonos-Boxen nichts Spezifisches aufweisen, was in dem Sonos-System von Vorteil wäre, außer dass die Wattzahl mit zwei mal 75 Watt (an 8 Ohm) an die Ausgangsleistung des ZonePlayer ZP120 angepasst ist. Deshalb empfehlen wir eher den Weg mit ein bis zwei Lieblings-CDs im Gepäck zum HiFi-Händler Ihres Vertrauens.

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Volle Kontrolle und satter Musik-Genuss im ganzen Haus Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis

Für denjenigen, der den Blindkauf aus Zeitgründen trotzdem wagen mag, haben wir mal reingehört. Tatsächlich klingen die SP100-Boxen für Zwei-Wege-System grundsätzlich solide. Der Bass will etwas mehr, als er aufgrund seiner Membrangröße sollte und schlittert des Öfteren hauchdünn am Übersteuern vorbei. Bei der Gelegenheit übertönt er dann die ohnehin nicht allzu üppigen und unklaren Mitten in den unteren Frequenzbereichen gleich mit. Als Zweitboxen fürs Büro oder den Freizeitraum kann man das 179 Euro teure Angebot auch preislich durchaus absegnen, als Hauptboxen im Wohnzimmer sind sie jedoch überfordert. Zumal der ZonePlayer ZP120 als Verstärker deutlich mehr kann, als die SP100-Boxen verlautbaren.

Fazit und Empfehlung: Komponenten bewusst wählen und dann kaufen, kaufen, kaufen!

Das "Sonos Multi-Room Music System" klingt, zumindest mit richtigen Boxen, wirklich hervorragend. Außerdem ist es kinderleicht zu installieren, Apple-like zu bedienen und überhaupt macht das Sonos-System einfach richtig Spaß. Als Redakteur scheut man den Tag, an dem sich die Testzeit dem Ende neigt. Von dem her darf man Sonos wirklich zu seinem ausgeklügelten Konzept der akustischen Heimvernetzung herzlich gratulieren. Allerdings lässt sich Sonos seine Ideen zumindest teilweise sehr fürstlich bezahlen. Während die Preise für die beiden ZonePlayer ZP90 (ohne Verstärker, 349 Euro) und ZP120 (mit Verstärker, 499 Euro) noch einigermaßen nachvollziehbar sind, fängt man bei der ZoneBridge für 99 Euro bereits zu stutzen an. Die 399 Euro für den Sonos-Controller CR100 sind allerdings mindestens grenzwertig, zumal mit dem Programm "Sonos Desktop Controller" und der Apple iPhone-Lösung zwei kostenlose Alternativen zur Verfügung stehen. Da mag man sich fragen, ob Sonos die CR100-Controller womöglich gar nicht verkaufen will?! Gefühlt sind jedenfalls sowohl die ZoneBridge als auch der CR100-Controller ums Doppelte zu teuer, wenigstens muss man die ja aber nicht zwingend mit einkaufen. Abgesehen von den Preisen gibt Sonos dem modernen Musikliebhaber ein System an die Hand, dass er nach dem ersten Einschalten nicht mehr missen wollen wird - versprochen!

Test: Sonos Multi-Room Music System in der Praxis
Sonos bietet auch diverse Bundles an, wie etwa hier die beiden ZonePlayer ZP90 und ZP120 sowie der Controller CR100 für insgesamt 999 Euro. Ersparnis: rund 250 Euro!
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