Synology E10M20-T1 im Test: NAS-Erweiterung
Die Synology E10M20-T1 kombiniert Multi-Gigabit-Ethernet mit zwei M.2-Steckplätzen für schnelle Cache-SSDs. Was sie leistet, haben wir getestet.

Sehr ambitionierte Heimnetzwerker oder (semi-)professionelle Anwender haben Teile ihres LANs eventuell schon auf „Multi-Gigabit“ aufgerüstet – sprich auf Datenraten von 2,5 bis 10 Gbit/s. Wenn häufig benötigte Daten auf einem NAS liegen, stellt sich schnell die Frage nach einem Performance-...
Sehr ambitionierte Heimnetzwerker oder (semi-)professionelle Anwender haben Teile ihres LANs eventuell schon auf „Multi-Gigabit“ aufgerüstet – sprich auf Datenraten von 2,5 bis 10 Gbit/s. Wenn häufig benötigte Daten auf einem NAS liegen, stellt sich schnell die Frage nach einem Performance-Tuning auch für den zentralen Netzwerkspeicher.
Synology bietet für verschiedene seiner NAS-Modelle eine PCIe-Erweiterungskarte an, die dieses Tuning verspricht: Die für rund 270 Euro erhältliche Synology E10M20-T1 kombiniert einen Multi-Gigabit-LAN-Port (2,5/5/10 Gbit/s) mit zwei Steckplätzen für NVMe-SSD-Module im M.2-Format, die als SSD-Cache das Lesen und Schreiben von Daten beschleunigen.
Benchmark: Synology E10M20-T1
Vollbild an/ausBenchmark | Wert |
---|---|
Schreiben mit SSD-Cache, 10 GbE: | 357,8 MByte/s |
Lesen mit SSD-Cache, 10 GbE: | 829,6 MByte/s |
Schreiben ohne SSD-Cache, 10 GbE: | 285,7 MBytr/s |
Lesen ohne SSD-Cache, 10 GbE: | 291,4 MByte/s |
Schreiben mit SSD-Cache, 1 GbE: | 95,9 MByte/s |
Welche Synology-Modelle werden unterstützt?
Wir haben die Turbokarte in einem Synology DS1618+ aus dem Modelljahr 2018 getestet, ihre Unterstützung reicht aber von NAS-Systemen aus 2017 bis ins aktuelle Modelljahr 2022 – Kompatibilitätsliste siehe www. synology.com/de-de/products/10M20-T1.
Je nach Modell muss das NAS-Betriebssystem DSM (Disk Station Manager) eine bestimmte Mindestversion haben, wir nutzten die aktuelle Version DSM 7.0.1-42218. Im Testsystem waren sechs Festplatten WD Red Plus WD80EFAX als RAID6 eingebaut.
Technische Details: Synology E10M20-T1
Vollbild an/ausKategorie | Wert |
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Preis/Leistung: | sehr gut |
PCIe: | PCIe 3.0x8, Low Profile, 20 cm lang |
LAN: | 100 Mbit/s, 1/2,5/5/10 Gbit/s, Vollduplex |
M.2-SSDs: | Formfaktor 2280 oder 22110, NVMe |
Funktionen: LAN bis 10 GbE | SSD-Cache als RAID0 oder RAID1 mit dedizierten Steckplätzen |
Bei der Auswahl der als Caches genutzten SSDs gilt es, einige Aspekte zu beachten: Ihre Kapazität sollte für typische Datentransfers ausgelegt sein – Videodateien sind hier etwa anspruchsvoller als kleinere inkrementelle Back-ups.
- Beim Schreiben puffern die SSDs die Daten, bevor sie auf die langsameren Festplatten abfließen.
- Beim Lesen stellen sie Dateien, auf die vorher bereits zugriffen wurde, deutlich schneller zur Verfügung.
DSM unterstützt die Kapazitätswahl im Vorfeld mit einem SSD-Cache-Ratgeber, der die NAS-Nutzung über längere Zeit analysiert.

Wie werden deutliche Steigerungerungen bei den Datenraten erzielt?
Neben hohen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten sollten die SSD-Blades auch größere geschriebene Datenmengen vertragen. Synology empfiehlt seine eigene SSD-Serie SNV3510, die allerdings recht teuer ist (400 GByte rund 185 Euro, 800 GByte rund 330 Euro). Wir nutzten zwei Samsung 970 EVO Plus 1 TB, die seit Dezember 2021 problemlos laufen.
Als günstigere Lösung kann man sich auch auf nur eine SSD als reinen Lese-Cache beschränken. Einbau und Konfiguration sind einfach, Wärmeleitpads und ein großer Kühlkörper sorgen für niedrige SSD-Betriebstemperaturen. Auch die Einstellungen im DSM geben keine Rätsel auf.

Sinnvollerweise konfiguriert man zwei SSDs als RAID1, um in den Cache geschriebene Daten durch Redundanz abzusichern. Die auf diese Weise gesteigerten Datenraten, siehe Benchmarks, können sich definitiv sehen lassen.
Fazit
Die 400 bis 500 Euro für die Synology E10M20-T1 samt geeigneter SSDs lohnen sich, wenn das Netzwerk ausreichend schnell ist und der Workflow von höheren Datenraten profitiert.