Sicherheit
Synology TC 500 im Test – Professionelle Überwachung
NAS-Hersteller Synology stellt zwei Überwachungskameras im Profibereich vor. Was taugen die neuen Geräte? Wir haben die TC 500 im Test.

Die NAS-Systeme von Synology sind schon länger als Basis für professionelle Überwachungslösungen bekannt. Sie dienen als Datenspeicher für Videos der Kameras und bieten mit der NAS-App Surveillance Station eine Software für das Live-Monitoring. Zugehörige Kameras gab es von Synology bislang noch nicht. Das hat sich geändert, der Hersteller hat mit der Bullet BC 500 und der Turret TC 500 nun zwei eigene Modelle auf den Markt gebracht. Im Test haben wir die TC 500
Wie gut ist die Kamera der Synology TC 500?
Turrets sind kleine gewölbte Augen, die meist unscheinbar an der Decke hängen und einen weiten Winkel abdecken. Im Unterschied zu Dome-Kameras haben sie keine Glashaube, die die Kamera besser schützt, aber auch oft für störende Lichteffekte und -spiegelungen sorgt. Eine Turret erzeugt daher bessere Aufnahmen und eignet sich für Umgebungen, in denen nicht mit Vandalismus zu rechnen ist. Wetterfest ist die TC 500 dennoch, mit IP67 sogar extrem.

Die TC 500 verfügt über keine Motorsteuerung, das heißt, der Anwender kann sie nicht fernsteuern, sondern muss sie bei der Montage wie gewünscht ausrichten. Der Aufnahmewinkel deckt mit 110 Grad jedoch einen weiten Bereich ab, wie eine Einfahrt, einen Garten oder einen Hof. Hinzu kommt eine hohe Empfindlichkeit des Bewegungssensors, die bis zu 60 Meter weit reicht (DORI 60/24/12/6).
Der große Bildsensor (2888x1620), die schnelle Bildrate (30fps) und die hohe Präzision der Optik können auch entfernte Details sicher heranzoomen. Das IR-Licht bei Nacht reicht bis zu 30 Meter weit. Das sind insgesamt beachtliche Werte, und auch die Qualität der Filme bei Tag und Nacht überzeugen uns.


Wie gut überwacht die Kamera?
Im Zentrum des Überwachungssystems von Synology steht die NAS-App Surveillance Station, die mehrere Kameras verknüpfen kann. Die TC 500 gliedert sich hier perfekt ein und wird von der NAS im selben Netz sofort gefunden. Die Surveillance Station verfügt über verschieden Darstellungsmodi, darunter einen Live-Monitor, in dem der Überwacher den Stream der angeschlossenen Kameras unmittelbar sieht. Er kann auch in einzelne Bilder hineinzoomen oder schnell in die Vergangenheit zurückspulen. Die Zeitleiste zeigt ihm an, wo Bewegungen stattfanden.
In einem anderen Modus sucht er in den gespeicherten Aufnahmen. Eine intelligente Suchfunktion hilft ihm dabei, gezielt nach Bewegungen, Personen oder Autos zu fahnden. Für einen schnellen Überblick gibt es noch eine Zeitrafferfunktion, die die Highlights des Tages automatisch zusammenstellt.
In Zusammenarbeit mit speziellen NAS-Systemen von Synology (DAV), die wir nicht im Test hatten, lassen sich noch mehr Funktionen implementieren, wie eine Gesichts-, eine Kennzeichenerkennung und eine Personenzählung.

Wie geht die Installation?
Das Gerät ist für die Aufhängung an der Decke gedacht, der Anwender kann sie aber auch z.B. in ein Regal setzen. Dann stehen die Bilder auf dem Kopf, was sich in den Einstellungen der Surveillance Station aber ändern lässt. Der Anschluss erfolgt über ein Ethernet-Kabel, WLAN ist nicht vorgesehen.
Ethernet versorgt das Gerät auch mit Strom, wenn Router oder Switch Power over Ethernet (PoE) beherrscht. Bei der Fritzbox ist das beispielsweise nicht der Fall, womit ein zusätzlicher Switch (50 Euro) oder ein 12V-Netzteil (10 Euro) erforderlich werden. Letzteres bedeutet aber ein zweites Kabel zur Kamera.
Die Surveillance Station findet die Kamera sofort, wenn die NAS am selben Router/Switch hängt, und bietet nur viele Einstellmöglichkeiten. Das betrifft die Lichtverhältnisse und Videoqualitäten ebenso wie die Erkennungsmerkmale zu bestimmten Zeiten. Nachts könnte das Gerät beispielsweise nur bei Bewegung aufzeichnen, tagsüber dann im Dauerbetrieb. Alle Aufnahmen lassen sich automatisch nach einer bestimmten Zeit löschen, um datenschutzkonform zu sein.

Wie erfolgt der Zugriff auf die Kamera?
Der Bilderstrom der TC 500 lässt sich am besten und in Echtzeit über die Weboberfläche der NAS und die Surveillance Station verfolgen, wie oben beschrieben. Aber auch ein Fernzugriff ist möglich, per Web (Connect.to), PC-Software (Camera Tool) oder App (DS Cam). Jedoch kommt es hier zu erheblichen Verzögerungen, sodass kein Blick in Echtzeit möglich ist.
Die Synology TC 500 soll Mitte Juni erscheinen und 260 Euro kosten. Für die Surveillance-Station ist keine weitere Gerätelizenz erforderlich.
Fazit
Die Synology TC 500 empfiehlt sich als professionelle und hochwertige Überwachungskamera im Turret-Format. Die Leistungen der Kamera und der Überwachungsfunktionen im Zusammenspiel mit den NAS-Geräten überzeugen auf ganzer Linie.
Getestet durch die Redaktion des PC Magazins.