Testbericht

Sigma DP2x - Der X-Faktor

10.8.2011 von Reinhard Merz

Sigmas nächster Schritt im Segment hochwertiger Kompaktkameras: Die DP2x soll Schwächen anderer Modelle der DP-Reihe abstellen und mit den vorhandenen Stärken gegen die wachsende Konkurrenz punkten.

ca. 2:15 Min
Testbericht
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  1. Sigma DP2x - Der X-Faktor
  2. Datenblatt
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© Sigma

Als die erste Sigma DP auf den Markt kam, hatte sie ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Äußerlich eine Kompaktkamera, aber mit Festbrennweite, SLR-Sensor und einem Bedienkonzept, das an analoge Zeiten erinnert. Mittlerweile gibt es ähnliche Konzepte von Leica und Fuji, und auch Sigma selbst hat neben der DP2x mit der DP1x ein zweites Eisen im Feuer.

BedienungDie Kamera wirkt zunächst klobig für eine Kompakte. Sie passt weder in die Jackentasche noch kann man sie ständig in der Hand halten - dazu ist sie mit fast 300 g einfach zu schwer. Die beiden Metallösen links und rechts an der Kamera zeigen, wie es gemacht wird: mit dem Trageriemen um den Hals hängen. Sie liegt dann jedoch erstaunlich gut in der Hand, die Noppen an Vorder- und Rückseite vermitteln ein gutes Haltegefühl.

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© Sigma

Das Einstellrad an der Kameraoberseite rastet sauber und stramm. Auch alle anderen Bedienelemente wie Tasten, Schieber oder Akkufachdeckel vermitteln den Eindruck von guter, grundsolider Qualität. Das zieht sich durch bis zum Stativgewinde, das aus Metall und nicht wie üblich aus Kunststoff ist.

Die KB-äquivalente Brennweite von 41 mm erscheint zunächst einmal wenig attraktiv - verglichen mit den 28 mm der DP1x oder den rund 35 mm der Fujifilm X100. Damit tut man ihr aber Unrecht. Der Bildwinkel entspricht fast exakt dem Blickfeld unserer Augen und eignet sich prima für die Unterwegs-Fotografie.

Die Kamera ist für Leute, die wirklich alles kontrollieren wollen. Neben einer einfachen Programmautomatik gibt es Zeit- und Blendenvorwahl sowie eine komplett manuelle Einstellung. Auch das Scharfstellen muss man nicht dem Autofokus überlassen, sondern kann mit dem Einstellrad Entfernungen zwischen 28 cm und unendlich wählen. Neun Einstellungen sind aufgedruckt, leider kann das Rad nicht arretiert werden. Das macht versehentliches Verstellen

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© Sigma

leicht. Der Autofokus ist mit 0,52_s (3000 Lux) und 0,98_s (30 Lux) nicht rekordverdächtig, aber auch kein K.o.-Kriterium mehr. Schwerer wiegt die Auszeit beim Speichern, während der die Kamera jeden neuen Befehl verweigert: 4 s für RAW, 1,5 s für JPG und gut 10 s für eine Serie mit maximal vier Bildern sind in der Praxis ein Problem.

Bildqualität Der ISO-Bereich reicht von 50 bis 3200, wobei die beiden höchsten Stufen nur im RAW-Format verfügbar sind. Das macht Sinn, vermeidet es doch hirnloses Glätten durch die Kamera. Überhaupt sollte man möglichst immer im RAW-Format fotografieren, da die Bildqualität hier merklich besser ist.

Die Auflösung des Foveon-Sensors - drei Schichten mit je 4,6 MP - beträgt über alle Empfindlichkeiten hinweg 1056 Lp/Bh. Die Kurtosiswerte liegen bei guten 0,3 für ISO 100 und 400 und steigen bis ISO 1600 nur moderat an (0,9). Auch die DL-Werte überzeugen.Erst bei ISO 3200 wird der Texturverlust deutlich. Beim Rauschen sind nur bis ISO 800 gute Ergebnisse zu erwarten, danach werden die Bilder vor allem bei dunkleren Bildtönen deutlich verrauscht.

Fazit: Die DP2x ist und bleibt eine DP2. Der Autofokus geht jetzt etwas flotter zu Werke, doch Speichern dauert nach wie vor viel zu lange. Bis ISO 400 erfreut die DP2x dafür mit guter Bildqualität.

SIGMA DP2x

SIGMA DP2x
Hersteller SIGMA
Preis 500.00 €
Wertung 36.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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