Samsung "The Sero" im Test
Mehr zum Thema: Samsung„The Sero“ nennt Samsung einen Spezialfernseher, der sich automatisch der Ausrichtung des Smartphones anpasst. Ein Tribut an die Generation Z.

Auf den ersten Blick mag es seltsam scheinen: ein Fernseher, der auf einer Art Flipchart montiert ist und zwischen Quer- und Hochformat hin und her wechselt. Bei näherem Hinsehen zeigt sich aber, dass dieses ungewöhnliche Gerätekonzept durchaus seine Berechtigung hat.Smartphones werden zu über 9...
Auf den ersten Blick mag es seltsam scheinen: ein Fernseher, der auf einer Art Flipchart montiert ist und zwischen Quer- und Hochformat hin und her wechselt. Bei näherem Hinsehen zeigt sich aber, dass dieses ungewöhnliche Gerätekonzept durchaus seine Berechtigung hat.
Smartphones werden zu über 90 Prozent vertikal verwendet, und das gilt auch für damit produzierte Bewegtbildinhalte, die häufig bei Instagram, Snapchat und Co. landen. Was also spricht dagegen, einen Fernseher zu entwickeln, der Videos und andere Social-Media- Inhalte hochkant auf den großen Fernsehbildschirm übertragen kann?
Nichts, hat sich Samsung gedacht und den ungewöhnlichen Smart-TV mit dem ebenso ungewöhnlichen Namen „The Sero“ auf den Markt gebracht.
Neben dem Hochformat an sich ist das Besondere daran der automatische Wechsel zwischen 16:9- und 9:16-Ansicht. Dreht man im Spiegelmodus das Smartphone, dreht sich der TV-Screen wie von Geisterhand einfach mit. Ein kleiner Elektromotor macht’s möglich.
Generell ist der eigenwillige Fernseher eng auf die integrierte Nutzung mit dem Mobiltelefon abgestimmt. Das klappt grundsätzlich mit jedem Smartphone ab Android 6 oder iOS 11, für den vollständigen Funktionsumfang benötigt man aber ein kompatibles Galaxy-Modell.

Die Verbindung zwischen Mobiltelefon und TV-Gerät wird über die Samsung-App SmartThings hergestellt, die optional auch als Kommandozentrale im vernetzten Zuhause dient. Die Ersteinrichtung des Fernsehers erfolgt ebenfalls über SmartThings und ist schnell erledigt.
Da The Sero laut Hersteller nicht nur ein Abspielgerät, sondern auch ein besonderes Designelement im Wohnzimmer darstellen soll, sind ein paar zusätzliche Gimmicks integriert, die es im Standby-Modus optisch aufhübschen. So wird das Gerät zur Uhr, zum digitalen Bilderrahmen, zum Newsdesk oder zur Soundwall.

Schönes Bild, starker Sound
Natürlich lässt sich der Fernseher auch ohne Smartphone-Kopplung nutzen. Denn abseits der Drehfunktion und der speziellen Hochkant-Features ist The Sero ein ganz normaler, moderner Smart-TV, der über die angenehm aufgeräumte Fernbedienung von Samsung oder über die Sprachassistenten Alexa und Bixby auf Zuruf gesteuert wird.
Lineare Fernsehprogramme kann man klassisch über Kabel, Satellit und terrestrisch abrufen, für alle gängigen Streamingdienste und Mediatheken stehen in Samsungs intuitiv gestalteter Smart-TV-Oberfläche Tizen entsprechende Apps zur Verfügung.

Auch bildtechnisch befindet sich The Sero auf der Höhe der Zeit. Das hochwertige QLED-Display unterstützt HDR und 4K. Per AI-Upscaling werden dabei auch niedriger aufgelöste Inhalte auf 4K-Niveau hochgerechnet. Die Bildqualität wurde wie immer im Testlabor geprüft und verdient die Verbalnote „sehr gut“. Nur der Schwarzwert könnte einen Tick besser sein.
Die Bildschirmdiagonale beträgt nur 43 Zoll. Angeben kann man damit heutzutage nicht mehr, aber für eine Bildhöhe von 94 Zentimetern, die The Sero im Porträtmodus erreicht, bräuchte man im klassischen Querformat ein 75-Zoll-Gerät – das nicht nur deutlich sperriger daherkommt, sondern auch wesentlich teurer ist.
Besonders lobenswert ist die gehobene Klangqualität des Design-Fernsehers, die herkömmliche Flatscreens aufgrund ihrer begrenzten Bautiefe vermissen lassen. Der relativ wuchtige Sockel beherbergt vier Lautsprecher und eine Bassmembran, die zusammen einen satten Sound mit ordentlicher Raumtiefe produzieren.
So eignet sich The Sero sogar als brauchbare Abspielstation für Musik und andere Audioinhalte. Wer sich den ungewöhnlichen Fernseher ins Wohnzimmer stellen möchte, muss allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen: Knapp 1100 Euro werden momentan dafür aufgerufen. Einen guten 4K-QLEDTV mit 43 Zoll bekommt man schon für die Hälfte, aber da kann sich der Bildschirm auch nicht automatisch drehen.