Beamer: Kino zum Mitnehmen

Samsung "The Freestyle" im Test

20.5.2022 von Roland Seibt

Samsung ist zurück im Beamermarkt und punktet mit Lorbeeren, die man sich bei smarten Fernsehern verdient hatte: jede Menge frische Ideen, Apps für neue Zielgruppen und natürliche Farben. Lesen Sie unseren Test zum "The Freestyle" von Samsung.

ca. 3:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Samsung The Freestyle Beamer im Test
Der Projektionswinkel ist durch die Halterung frei wählbar – auch über Kopf. Der Freestyle passt das Bildformat automatisch an.
© Samsung

Pro

  • voll smarte TV-Ausstattung
  • Handy-Kalibration
  • Licht- und Lautsprechermodus
  • gute VoD-Apps
  • korrekte Farben

Contra

  • weniger Lichtleistung
  • Micro-HDMI-Eingang
  • kein Akku

Fazit

Video-CHECK!-Testurteil: sehr gut

Samsungs „The Freestyle“ ist ein kleiner echter Alleskönner – ein Lifestylegerät, das grundsätzlich Videos und Bilder streamt und projiziert, dazu Soundtracks und Musik in erstaunlich sauberer Klangqualität wiedergibt.

Allein das wäre allerdings nicht unbedingt neu oder innovativ und würde höchstens durch den Einsatz modernster Technikkomponenten erfahrenere Mitbewerber überflügeln.

Natürlich spielt Samsung bei der bildgebenden Hardware, also prinzipiell dem Full-HD DLP-Chip und Hochleistungs-LEDs als Leuchtmittel, ganz vorn mit, doch der echte Mehrwert liegt in smarten Extras und Kooperationen, die der Weltkonzern für ganz andere Produkte entwickelt hatte.

Samsung The Freestyle im Test - Tasche
Die schicke praktische Tragetasche gibt es als Zubehör. Ergänzend soll ein Akku kommen, der sich elegant andocken lässt.
© Samsung

So liefert „The Freestyle“ bis auf einen klassischen TV-Tuner alle Features und Extras, die man von einem ausgewachsenen Samsung-TV erwartet hätte. Selbst für einen althergebrachten Fernsehempfang soll der Minibeamer die Tuner bestimmter Samsung QLED-TVs anzapfen können, die sich im selben WLAN befinden.

Das konnten wir aufgrund des fehlenden Partnergerätes im Labor nicht verifizieren, doch auch andere Streamingoptionen überzeugen sofort. Die Spiegelung eines Smartphonescreens oder das Übertragen von Medieninhalten von Netzwerkspeichern oder Apps sind die moderne Art des Entertainments.

Welche Streaming-Anbieter unterstützt The Freestyle von Samsung?

Samsung arbeitet dazu eng mit Inhalteanbietern zusammen, sodass Premiumcontent wie Sky-Q, Apple TV+, Disney+, Joyn und MagentaTV angeboten werden können – zusätzlich zu Netflix und Prime Video, die einen großen Teil der deutschen VoD-Grundversorgung abdecken.

Optimale Einstellungen: Samsung The Freestyle

Vollbildansicht
Kategorie Wert
Bildmodus Film
Kontrast 42
Helligkeit 50
Schärfe 0
Farbe 30
Farbtemperatur Warm2
RGB-Gain 9, 2, 0
RGB-Offset -2, 0, 0
Gamma 0
Aufstellung: Die Festbrennweite erzeugt eine Bildbreite vom 1,2- fachen des Projektionsabstands. Auch starke Trapezverzerrungen werden elektronisch ausgeglichen.
Gaming Das 60-Hz-Gerät hat eine verhaltene Gaming-Latenz von 44 ms. In HD lässt es sich mit 75 Hz ansteuern.

Der Freestyle profitiert nun auch von Samsungs guten Beziehungen zu den Rechteinhabern, sodass während unserer Testphase drei Monate lang Filme und Serien von Sky Ticket, RTL+, Zattoo sowie Musik von Spotify und Qobuz kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.

Weitere Extras sind Samsungs hauseigenes IPTV-Portal TV-Plus, die Steuerung des Internets der Dinge über „Smart Things“ und mehrere Sprachassistenten. Ja, sogar die Funktion „PC on Screen“, mit der Rechner ferngenutzt werden können, inklusive Microsoft 365, wurde übernommen.

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Wie kann man einen Farbabgleich des The Freestyle von Samsung vornehmen?

Ganz nebenbei fällt bei Samsung durch die Nutzung der selbst entwickelten Chips zur Bildverarbeitung noch eine ordentliche Kalibrierbarkeit und grundsätzlich sehr gute Voreinstellung der Farben ab. Was dabei im TV-Bereich eher als Gimmick angesehen werden kann, macht hier richtig Sinn: der Farbabgleich mittels Smartphone.

Samsung The Freestyle im Test - App Screenshot
Die Kooperation der Smart Things-App speziell für Galaxy-Handys ist durchdacht und umfangreich – von der Erstinstallation bis in zur Kalibration auf Wandfarben.
© video

Besitzt man passende Modelle von Samsung oder Apple, kann die Handykamera per App (Bild oben) dazu genutzt werden, den Weißabgleich des Projektionsbildes vollautomatisch zu optimieren. Das macht natürlich extrem Sinn, wenn man auf eine Wand projiziert, die nicht weiß ist.

Diese wird dann aber auch durch den Ambient Mode (Kunst- oder Infoscreens) zur großflächigen Eventarena. Alternativ kann der Freestyle mit der im Lieferumfang enthaltenen Abdeckung auch als Lampe oder als reiner Smartspeaker mit integriertem Mikro genutzt werden. Der Fantasie sind damit kaum Grenzen gesetzt.

Samsung The Freestyle im Test - Anschlüsse
USB-C ist für die Stromversorgung vorgesehen, der HDMI-Anschluss ist leider nur „Micro“. Das integrierte Mikrofon zur Sprachsteuerung kann deaktiviert werden.
© Samsung

Wie mobil ist The Freestyle von Samsung?

Die einzige Einschränkung besteht darin, dass im Gerät kein Akku enthalten ist. Für Testzwecke wurde uns zwar eine Powerbank gestellt, die auch eine Spielfilmlänge durchgehalten hatte, doch die speziell für den Freestyle designte Ergänzungsbatterie kommt erst später auf den Markt.

Ist der Minibeamer mit dem Netzteil verbunden, ist die Aufstellung ein Kinderspiel. Wie einen Scheinwerfer richtet man ihn auf eine Wand oder die Zimmerdecke, dann passt er sein Bild automatisch an (Trapez, Schräglage) und stellt sich scharf.

video CHECK! Preis/Leistung: sehr gut
video CHECK! Preis/Leistung: sehr gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Wie ist die Bildqualität von The Freestyle von Samsung?

Eine optische Zoomfunktion gibt es dabei nicht. Leider ist das Bild weniger leuchtstark (240 Lumen) und wirkt auf den ersten Blick auch nicht so scharf wie das des Mitbewerbers XGIMI Halo+. Dafür erscheinen vor allem natürliche Farbtöne beim Freestyle weitaus realistischer.

Der geringere Schärfeeindruck stellt eigentlich keinen Nachteil dar, denn er liegt an der homogenen Skalierung des Bildes auf jede Trapezverzerrung. Die Konkurrenz rechnet das Bild härter um, wobei unsaubere Kanten entstehen können, die bei Bewegungen auch noch flimmern.

Samsung The Freestyle im Test - Menü Screenshot
Der Freestyle hat Samsungs neue Menüoberfläche erhalten, die vollflächig arbeitet und vor exklusiven Apps nur so strotzt.
© video

Ungeschlagen ist die Bildruhe, die Samsung bei der Filmwiedergabe erzielt. Der gute Prozessor ermöglicht eine überlegene Bewegungsglättung und saubere 24p-Wiedergabe, dazu kommen Rauschfilter und Gammaanpassung, also eine selbst im Vergleich zu teureren Beamern besonders intelligente Filmaufbereitung – nur darf die Bildgröße für ordentliche Kontraste in Abhängigkeit vom Raumlicht natürlich nicht überzogen groß werden.

Wie schauen die Messwerte des "The Freestyle" von Samsung aus?

Farbmessung HDR 1080p24 BT.2100, 12 Bit

Samsungs Weißmischung kann auch in HDR überzeugen. Sowohl die mäßige Lichtleistung als auch der enge Farbraum werden dabei sehr durchdacht auf die brillanten HDR-Quellen angewendet.

Farbmessung HDTV, Full-HD, BT.709, 8 Bit

Der Freestyle ist nicht nur recht normgerecht vorinstalliert, er ließe sich auch noch gut kalibrieren. Das war hier aber kaum notwendig. Allein der Kontrast der Hardware schränkt den Filmgenuss ein.

Wie fällt das Fazit für The Freestyle von Samsung aus?

Wer den Samsung-Lifestyle mit TV und Smartphone lebt, findet im „The Freestyle“ die ideale Ergänzung zum Portfolio. Der Beamer fügt sich technisch perfekt ein und eröffnet neue Sichtweisen auf den Medienkonsum.

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