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Pioneer-Arbeit

Pioneer VSX-921

Mit dem neuen AV-Receiver VSX-921 löst Pioneer nicht nur den rundum überaus gelungenen VSX-920 ab. Die Japaner bringen zeitgleich neue Software-Lösungen an den Start, die den Umgang mit AV-Systemen grundlegend revolutionieren dürften.

Autor: Stefan Schickedanz • 9.7.2011 • ca. 2:05 Min

Pioneer VSX-921
Pioneer VSX-921
© Pioneer

Pioneer war mit dem VSX-920 ein großer Wurf gelungen. Brillierten die Receiver des japanischen AV-Giganten bis dato eher im oberen Bereich der Preisskala, so war dieses Gerät nicht nur erschwinglich, es stimmte auch einfach alles: Das ausgewogene Verhältnis von Preis, Klang, Ausstattung und Bedie...

Pioneer war mit dem VSX-920 ein großer Wurf gelungen. Brillierten die Receiver des japanischen AV-Giganten bis dato eher im oberen Bereich der Preisskala, so war dieses Gerät nicht nur erschwinglich, es stimmte auch einfach alles: Das ausgewogene Verhältnis von Preis, Klang, Ausstattung und Bedienkomfort machte ihn zum attraktivsten Receiver der Klasse bis 500 Euro.

Als andere Anbieter bei der Ausstattung gerade das Rad zurückdrehten, bot Pioneer mit dem VSX-920 sogar einen Netzwerk-Anschluss und Internet-Radio. Nun wird der Nachfolger ins Rennen geschickt- begleitet von einer in diesem Bereich nie dagewesenen Software-Offensive für Smartphones.

Pioneer VSX-921
Bis auf die vom Aussterben bedrohten S-Video-Buchsen und einen zweiten HDMI-Ausgang lässt der VSX-921 keine Wünsche offen. Sogar ein LAN-Anschluss für Web-Radio und Streaming ist vorhanden. Mit einem optionalen Bluetooth-Adapter nimmt er drahtlos Musik entgegen.
© Video Homevision

Pioneer prescht vor

 Wie kein anderer der großen Anbieter von AV-Receivern bezieht Pioneer die magischen Fähigkeiten mobiler Touchscreen-Geräte wie iPod touch, iPhone und iPad seit dem letzten Jahr konsequent in sein Bedienkonzept mit ein. Die im letzten Sommer vorgestellte Gratis-Software iControlAV wurde zigtausendfach im iTunes App Store von Apple heruntergeladen und rief ein begeistertes Echo in der Fachwelt hervor.

Während wichtige Mitbewerber gerade unter großen Anstrengungen ihre On-Screen-Menüs von prähistorischer monochromer DOS-Anmutung mit stellenweise verkorkster Navigationslogik auf ansehnlich gestaltete Farbmenüs umstellten, boten Pioneers Netzwerk-Receiver mit Witz animierte Menüs auf dem zur Fernbedienung umfunktionierten Smart Device - und zwar auch bei abgeschaltetem TV-Bildschirm.

Darauf hätten sich die Entwickler ausruhen können. Stattdessen haben sie die nächste Software-Stufe gezündet: mit einer zusätzlichen, dem iPad vorbehaltenen Version. Die neue App iControlAV2 illustriert auf dem iPad-Bildschirm etwa die Mess-Ergebnisse der MCACC-Einmess-Automatik und erlaubt mit 3D-Darstellung gezielte manuelle Eingriffe.

Neue Party-App

Damit nicht genug: Pioneer schickt mit Air Jam eine zweite neue Applikation ins Rennen. Sie ermöglicht Bluetooth-Streaming von Songs zwischen dem Apple-Trio iPhone, iPod touch oder iPad und dem VSX-921.

Das Besondere daran ist die geschickte Einbeziehung der Social-Networking-Komponente: Die Freunde des Receiver-Besitzers können nach der Installation der kostenlosen App auf ihrem Apple-Mobilgerät ihre eigenen Playlists erstellen und mit ihm teilen. Auf Partys können verschiedene Nutzer dann gemeinsam eine "Air Jam Session" abhalten und interagieren.

Kommentare sind ebenso mög-lich wie der direkte Kauf von dabei neu entdeckten Songs im iTunes Music Store. Mit Air Jam können Nutzer darüber hinaus nach Musikvideos zu einem bestimmten Titel suchen, den sie bei ihrer "Air Jam Session" entdeckt haben.

Mit solchen Entwicklungen spricht Pioneer die Sprache der "Generation iPod" und nutzt die Chance, der alteingesessenen AV-Gemeinde frisches Blut zuzuführen. Schließlich sind die Apps gratis erhältlich, was die Download-Bereitschaft erhöht. Zudem setzt ihr Demo-Modus keinen Pioneer-Receiver voraus. So können potenzielle Kunden schon mal prüfen, was sie im Falle eines Gerätekaufs von den Japanern erwarten dürfen.

Einen prinzipbedingten Nachteil konnten die kühnen "Pioneere" allerdings nicht wegzaubern: Wenn das iPhone aus dem Schlaf geweckt wird, muss der Benutzer erst eine Taste drücken, dann den Slider auf dem Touchscreen betätigen und warten, bis sich die WLAN-Verbindung aufgebaut hat. Das ist langsam und umAirplayständlich und legt für einfache Funktionen wie die Lautstärkeregelung den Griff zur Fernbedienung nahe.