OLED-TV

Philips 55OLED808 im Test - Highlight seiner Preisklasse

28.8.2023 von Roland Seibt

Philips ist einer der besten Markennamen der TV-Branche. Und mit dem neuen 55OLED808 beweist der Inhaber TP Vision, dass statt Ausverkauf eine Weiterentwicklung stattfindet – farbenfroher und smarter denn je.

ca. 4:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Philips 55OLED808 im Test - Highlight seiner Preisklasse
  2. Technische Daten und Messergebnisse
  3. Ein Fest für die Sinne
Philips OLED-TV 55OLED808
20 Jahre lang hat Philips die Algorithmen für Ambilight optimiert. Das bringt einen riesigen Vorsprung beim intelligenten Beleuchten der Wand hinter dem TV.
© Philips

Pro

  • Google-TV 12 mit exzellent eingebundenen Bonusfunktionen
  • Ambilight dreiseitig
  • dynamischer, harmonischer Klang
  • viele Bildverbesserungen mit toller Werkseinstellung
  • edler Look mit mattem Drehfuß

Contra

  • kein Doppeltuner

Fazit

Dieser hochwertige TV kann in allen Testaspekten überzeugen und stellt somit in seiner Preisklasse ein absolutes Highlight dar.


91,0%

Für viele setzen sich TV-Geräte von Philips hauptsächlich dadurch von der Masse des Markts ab, dass sie dazu im Stande sind, die Wand hinter dem TV passend zum Bildschirminhalt oder einer Stimmung kunterbunt zu beleuchten.

Dieses Feature „Ambilight“ wurde vor mittlerweile über zwanzig Jahren erstmals patentiert, seitdem von Philips in seiner Immersion heftig weiterentwickelt und nun auch versuchsweise kopiert.

Die Wirkung dieser Lightshow ist tatsächlich enorm und hat viele Freunde gefunden, die sich niemals einen TV einer anderen Marke kaufen würden. Und Philips ist so überzeugt vom beeindruckenden Effekt, dass eine Zufriedenheitsgarantie von 100 Tagen gewährt wird. Überzeugt Ambilight wider Erwarten nicht, gibt es das Geld vom Fachhändler zurück.

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Auch an der Rückwand des hier vorgestellen Philips 55OLED808 befinden sich 83 RGB-LEDs, die das Wohnzimmer sehr feinfühlig in Farbambiente tauchen können. Jeweils sieben sitzen rechts und links, ergänzt durch 23 Zonen von LED-Trippeln am oberen Rand.

Neben der Reaktion auf Inhalte des OLED-Panels gibt es Musik-, Spiele- oder Loungemodus, Einschlafhilfe und Sonnenaufgangswecker. Leider fehlt nun die Synchronisation von Ambilight mit den Hue-Lampen aus dem Hause Signify („Philips“).

Wie wir in unserer letzten Ausgabe berichteten klappt dies neuerdings mit Samsung-TVs, aber zu einem ungeheuren Aufpreis. Für Lichteffekte in einer Surroundkonfiguration müsste man im Falle des OLED808 zu den passenden ­Wirelessboxen von Philips greifen. Alles in allem sind wir von seinem Ambilight voll überzeugt und nutzen es sehr gern.

Philip 55OLED808 Fernbedieunung
Die Fernbedienung ist aus Kunststoff, aber griffig. Ihre kleinen Drücker liegen übersichtlich und weisen einen präzisen Druckpunkt auf.
© Philips

Es passt wunderbar zur sehr ansehnlichen Verarbeitungsqualität und dem ausgereiften Gesamtkonzept, das jeden Aspekt eines guten TV-Geräts mit Besonderheiten füttert.

Als Erstes fällt beim Auspacken der schwere Metallfuß auf, auf dem der TV drehbar befestigt wird. Das dunkle, matte Material harmoniert bestens mit dem edlen Panelrücken, der besonders schlank ausfällt. Wenn man ex­trem biegsame Kabel besitzt, bekommt man sie vielleicht hinter die mitgelieferte Blende, die für Ordnung sorgt, indem sie alle Buchsen abdeckt. Hinter dem Fuß werden die Leitungen so abgeführt, dass sie von vorn unsichtbar bleiben.

Eine gute Hardware

Der TV-Korpus nimmt wie üblich hinten nur Zweidrittel der Gerätehöhe ein, ist aus Kunststoff und klappert gehörig, wenn man dagegen klopft. Zum Glück ist er aber perfekt entkoppelt vom dicken 30W-Woofer und den Passivmembranen, die hinten für einen ordentlichen tonalen Tiefgang sorgen.

Insgesamt ist das Gehäuse unten fast sieben Zentimeter dick, was aber klar den vier Mittelhochtönern zugutekommt, die in Stereo angesteuert werden – natürlich virtualisiert durch Dolby Atmos und angepasst über eine Einmessautomatik.

Bis auf den Fakt, dass die Basisbreite größer sein könnte, überrascht der OLED808 durch einen äußerst klaren, dynamischen und präzisen Klang, für den hier nicht einmal die Kooperation mit B&W Pate steht. Einzig der KI-Equalizer wird seinem Namen nicht gerecht und sollte deaktiviert bleiben.

Philips OLED808 Screen
Android 12 reagiert hier besonders zügig. Philips hat alle erweiterten Einstellungen umprogrammiert, sodass sie besser ins Konzept passen. Zusätzlich gibt es exklusive Apps für Ambilight, DTS Play-Fi, Mimi und weitere ...
© WEKA Media Publishing GmbH

Google bildet die Basis

Philips war zwar vor vielen Jahren einer der frühen Innovatoren, die TV-Geräte netzwerkfähig machten und Streaming ermöglichten, doch man hatte sich später zum Google-Universum bekannt und dahingehend weiterentwickelt. Hier bedeutet die aktuelle 2023er Generation einen wichtigen Evolutionsschritt.

Anders als Billig-TVs, die möglichst einfach die Features von Betriebssystem und Standard-Chipsatz umsetzen, will Philips nämlich Hunderte Besonderheiten und indivuelle Features nicht missen, die diese Spitzenklasse-TVs von der Masse abheben. Selbst profane Dinge wie Sendersuche, Programmführer und Bildmodi sind nämlich unbefriedigend, wenn man sie als Default-Plugin übernimmt.

Die App AIDA64 gibt uns hier Mediateks MT5896 als Hardware an, einen Quadcore A73, der bis 2 GHz taktet. Er befehligt 3 GB an RAM, vom angedachten 16 GB Brutto-Massenspeicher blieben aber nur gut 2 GB übrig, nachdem wir alle unsere Lieblings-Apps zum Testen installiert hatten.

Trotzdem reagiert die Menünavigation merklich flüssiger als bei vielen anderen Androidgeräten. Der TV setzt auf Andoid 12 auf und nutzt Google-­TV als Steuerzentrale. Hier gibt es absolut nichts zu meckern, alles läuft super: Sprachsteuerung, Chromecast, Bluetooth-Controller und -Kopfhörer, IoT und Smartphone-Koopera­tion.

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Größter Vorteil ist natürlich das schier endlose Überangebot an Streaming-Apps und anderen Smart-TV-Erweiterungen. Einzig WOW wollte nicht laufen, und die App von HD+ verwies auf eine spätere Einbindung ihrer Services.

Neben individuellen Besonderheiten wie der Multiroomtechnik von DTS Play-Fi und der Hörhilfe Mimi fiel uns die komplette Neuprogrammierung aller erweiterten Einstellungen auf, die Philips nun fertiggestellt hat. Bisher wurde bei weiterführenden Setups die De­signwelt von Google verlassen und vollflächige, gut sortierte, bildunterstützte Menüs angezeigt.

Jetzt wirkt alles wie aus einem Guss, wobei die unglaublich große Vielzahl beispielsweise an Bildverbesserungen beibehalten wurde. Das Beste daran ist jedoch, dass die Features in Deutsch korrekte Bezeichnungen haben, die auch mit ihrer tatsächlichen Funktion korrelieren und sogar kurz erläutert werden. Wer sich ein bisschen auskennt, kommt sogar bei den Profisetups gut zurecht und versteht, worum es geht.

Philips P5 AI-Intelligent Picture-Engine
Philips hat viel Hirnschmalz in die neueste Generation der P5-Chiptechnik gesteckt. Hier darf man sogar gern die KI-Bildmodi genießen, da sie nicht wie bei der Konkurrenz völlig überzogen arbeiten.
© Philips

Alles, was man braucht

Das Einzige, das bei der Evolution der Philips-TVs bereits vor einigen Jahren auf der Strecke blieb, ist der Doppeltuner für USB-Aufnahmen. Der wird zwar wirklich kaum noch benötigt, dennoch kommen wir um einen kleinen Punktabzug nicht herum.

Anders sieht es beim Gaming aus, der aktuell größten Herausforderung. Zwei der vier HDMI-Eingänge liefern, was nötig ist an Bandbreite (ohne DSC), variable Bildraten bis 120 fps, Freesync und G-Sync- Kompatibilität, DolbyVision, HGIG, natürlich ALLM und erstklassig geringe Latenzen.

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Für beste Filmwiedergabe sind die HDR-Formate DolbyVision, HDR10+ adaptive und IMAX Enhanced wichtiger. Dolby kommt dabei wohl ohne „IQ“ aus, weil der integrierte Lichtsensor ohne die fremd programmierten Methoden bessere Ergebnisse liefert.

In jedem Bildmodus kann er Displayintensität, dunkle Details und Farbtemperatur wahlweise auf die Raumgegebenheiten anpassen. In unseren Tests klappte das mehr als ordentlich. Überhaupt ist die Bildabstimmung exzellent gelungen. Und wir reden hier nicht allein vom Filmmaker-Modus, der ja die Masterqualität ohne Umschweife und Veränderungen abbilden soll.

Auch „Eco“, „Heimkino“ und „Kristallklar“ ergeben das, was man von ihrem Namen erwartet, und zwar immer nett abgestimmt, niemals so krass hässlich und überzogen, wie ein „lebendiges“ oder „dynamisches“ Bild bei der Konkurrenz meistens ausschaut.

Optimale Einstellungen

Vollbildansicht
Philips 55OLED808
Bildmodus Filmmaker
OLED-Kontrast 100
Video-Ebene 96
Schwarzwert 50
Schärfe 0
Sättigung 50
Gamma 4
Farbtemperatur Warm
RGB-Weiß 127, 110, 84
RGB-Schwarzwert 0, 0, 0

Diesen Fernseher können wir also nicht nur Kalibrationsfetischisten empfehlen, die sich auf 20-Punkt-Weißpunktanpassung nebst Farbraumabgleich über Calman verstehen, sondern auch normalen TV-Zuschauern und Streamern, die ihren Spieltrieb in erweiterten Farben und schärferen Bewegungen ausleben. Alles lässt sich schnell wieder auf die wirklich guten Werksvorgaben setzen.

Empfohlener Sehabstand

Vollbildansicht
Philips 55OLED808
TV 3,3 m
DVD 2,9 m
HD 2,0 m
UHD 1,1 m

Was die klanglichen Features betrifft, hatten wir eingangs den dynamisch spritzigen Klang erwähnt und nachher ausgabeseitig die Unterstützung von DTS Play-Fi ergänzt. Als positiven Aspekt fanden wir noch, dass über HDMI besonders viele Formate akzeptiert werden – bis hin zu DTS-HD und Dolby Atmos in True-HD.

Online-Siegel
Highlight
Philips 55OLED808
August 2023 Zum Produkt

Fazit

Philips muss beim 55OLED808 nicht unbedingt Ambilight als ­Joker ziehen, denn dieser hochwertige TV kann in allen Testaspekten überzeugen und stellt somit in seiner Preisklasse ein absolutes Highlight dar.

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