65-Zoll-UHD-TV

Panasonic TX-65EXW604 im Test: Natürlich wirkendes, scharfes Bild

13.4.2018 von Roland Seibt

Panasonic bringt den 4K-Fernseher TX-65EXW604 mit 65-Zoll-Display auf den Markt. Was der TV neben hoher Bildqualität noch zu bieten hat, lesen Sie im Test.

ca. 3:25 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Panasonic TX-65 EXW 604 Fernseher
Wegen mangelnder Leuchtkraft schwächelt der Panasonic TX-65 EXW 604 etwas bei der Punktevergabe.
© Josef Bleier/Karl-Gerhard Haas

Pro

  • natürliches, sehr scharf wirkendes Bild

Contra

  • Display mit begrenzter Helligkeit und deshalb beschränkter Brillanz

Fazit

Testurteil: gut; Preis/Leistung: gut


78,0%

Unter dem Namen TX-65EXW604 bringt Panasonic einen 65 Zoll UHD-TV auf den Markt. Der Test liefert mehr Details zum Fernseher. Unter den ehemals marktbeherrschenden japanischen Firmen gilt Panasonic als solide, aber auch ein wenig konservativ – was ja nicht immer das Schlechteste sein muss. 

Diese Attitüde schlägt sich auch in den Fernsehern des Hauses nieder: Die Fernbedienung ist in ihren Grundzügen seit Jahren unverändert, mit dem Firefox-Betriebssystem zog zwar ein moderner Unterbau in die Geräte – aber nur in Details wie dem Anwendungsmenü ("Apps") bemerkt dies auch der Nutzer. 

Einstellungsoptionen oder den Programmführer kennen Panasonic-Kunden schon aus Geräten, die vor mehr als einer Dekade erschienen. Hier herrscht ganz klar die Devise: Warum etwas ändern, wenn es funktioniert und die Kunden damit augenscheinlich zufrieden sind? 

Dies gilt umso mehr, als dass sich an den Fernsehern des Hauses auch Spezialisten austoben können – trotz der schlichten Optik finden sich in den Menüs viele Optionen für Bild-Tüftler. Der zweitgünstigsten Preisempfehlung des Testfelds ist aber die begrenzte Ausstattung des TX-65 EXW 604 geschuldet. 

Lesetipp: 4K-TVs mit 65 Zoll im Test

Er bringt zwar für alle in Deutschland genutzten Digital-TV-Varianten (einschließlich DVB-T 2 HD) die passenden Empfangsteile mit – die aber nur je einmal. Dennoch gibt’s ein interessantes Bonbon: Wer im Haus Satelliten-TV per Computernetzwerk verteilt ("Sat-IP"), kann via TX-65 EXW 604 die Signale ohne weitere Hardware empfangen.

Panasonic TX-65 EXW 604 Anschlüsse seitlich
Kontakte, an die häufiger Geräte angeschlossen und wieder entfernt werden, platzierte Panasonic an der TV-Seite, der Rest sitzt auf der Rückseite
© Josef Bleier/Karl-Gerhard Haas

Begrenzte Anschlüsse

Drei HDMI- und zwei USB-Buchsen dürften zwar den meisten Anwendern reichen – Heimkinofans mit üppigerem Gerätepark könnten die Anschlüsse aber rasch ausgehen. Immerhin: Neben dem Sony-Kandidaten bringt nur dieser Panasonic-TV einen analogen Komponenteneingang mit. Als "smarter" Fernseher kennt der TX-65 EXW 604 alle wichtigen Online-Videodienste.

Die Multimediakünste des Fernsehers beschränken sich aufs Wesentliche: Hochauflösende Digitalfotos vom USB-Stick zeigt der Panasonic TX-65 EXW 604 ohne Murren in maximaler Detailtreue, Musik im datenreduzierten MP3-Format spielt er sauber ab – wenn auch mit einer Lücke zwischen den einzelnen Titeln. Das verlustfreie FLAC läuft ebenfalls – anders als mit MP3-Dateien zeigt er mit FLAC keine eingebetteten Bilder der CD-Hülle ("Album Art"). 

Wie bereits erwähnt: Fernbedienung wie Bedienkonzept sind schnörkellos und eingängig. Die aktuellen Panasonic-TVs kennen nicht nur Sender-Favoritenlisten, sondern erlauben es dem Nutzer auch, mit wenigen Klicks das originale Verzeichnis der gefundenen TV-Kanäle in die Wunschreihenfolge zu bringen. 

Lesetipp: So finden Sie den idealen Abstand zum 4K-Fernseher

Über die "Home"-Taste gelangt der Zuschauer zu Media-Spieler und Internetdiensten; per "Menu" zu den Einstellmöglichkeiten für Bild und Ton. Trotz Vierkernprozessor fühlen sich manche Menüs aber einen Tick träge an – insbesondere die Programmzeitschrift agiert mit Satelliten-TV ein bisschen zäh.

Panasonic Fernbedienung
Altbacken, aber immer noch funktional: Panasonic spart sich Design-Mätzchen an der Fernbedienung.
© Josef Bleier/Karl-Gerhard Haas

Dünner Ton 

Panasonic beherrscht die Kunst, einem TV-Gerät Wohlklang zu entlocken – das bewiesen die Japaner mit ihrem Flaggschiff TX-65 EZW 1004. Das kostet aber nicht nur wegen seines OLED-Bildschirms 7000 Euro. In der Brot- und Butterklasse ist im Audioteil Schmalhans Küchenmeister.

Dem TX-65 EXW 604 fehlt es substanziell an Bässen, ohne Korrekturen mit dem Equalizer betont er auch die mittleren Lagen über. Senkt man den Bereich um ein Kilohertz (kHz, tausend Schwingungen pro Sekunde) leicht ab und hebt die Bässe etwas an, klingt dieser TV zwar passabel, doch Musik und Soundtracks von Actionfilmen lassen immer noch jeden Druck missen. Langer Rede kurzer Sinn: Dieser TV gehört mit Soundbar oder AV-Receiver verbandelt.

Ob auch die Bildqualität den Fernseher fürs Heimkino empfiehlt? Wie man’s nimmt. Trotz der branchenüblichen kreativen "1300-Hertz"-Angabe werkelt im TX-65 EXW 604 nach den Untersuchungen von video ein 50-Hertz-Panel. Für die Bildzahl konventionell produzierter Kinofilme reicht dies; Videos mit schnellen Bewegungen erscheinen aber auf der Matscheibe schon mit verschliffenen Konturen. 

Dem hohen Kontrast steht der schlechteste Helligkeitswert des Testfelds gegenüber. So zeigt sich ein harmonisches, aber im Vergleich zur Konkurrenz einfach mattes Bild – schon mit althergebrachtem TV- und Videomaterial fehlt es dem TX-65 EXW 604 an Brillanz. Noch deutlicher wird der Unterschied mit HDR-Quellen – jeder Rivale des Testquartetts produziert leuchtendere und sattere Bilder. 

Lesetipp: 4K-Fernseher kaufen - Darauf müssen Sie achten

Ohne den Vergleich zur Konkurrenz erscheint dieser TV durchaus gewinnend: Sofern man die Backlightregelung aktiviert, wirkt diese subtil und sanft, verbessert also den subjektiven Schwarzeindruck. Sowohl das klassische Fernsehprogramm wie auch Bilder von Blu-ray-Discs überzeugen mit hoher Detailtreue und sauber abgestuften Helligkeitsnuancen. Aber ach: Diesem Flachfernseher fehlt einfach die entscheidende Schippe Helligkeit.

Fazit Der TX-65 EXW 604 ist ein wenig der tragische Held dieses Tests: Für sich genommen überzeugt er in den wichtigen Disziplinen. Das Thema Leuchtkraft gingen seine Entwickler aber etwas zu konservativ an – das kostet Punkte.

Technik Extrem: HDR

Quelle: video
Der Testchef und stellvertretende Chefredakteur der video, Roland Seibt, erklärt, was es mit HDR und Dolby Vision auf sich hat.

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