Sony KD-65XE8505 im Test: Tolles Bild, schwacher Ton
Unter den 65-Zoll-UHD-TVs konnte der Sony KD-65XE8505 durch sein brillantes wie harmonisches Bild überzeugen. Lesen Sie hier den Test.

Die vermeintlich gute, alte Zeit – mit seinen Trinitron-Bildröhren setzte Sony einst Maßstäbe im TV-Markt. Vor 21 Jahren schafften es die Japaner als erster Hersteller, eine 16:9-Bildröhre mit planer Front zu fertigen – damals ein Meilenstein. Aber im Zeitalter mehr als metergroßer Flach-TV...
Die vermeintlich gute, alte Zeit – mit seinen Trinitron-Bildröhren setzte Sony einst Maßstäbe im TV-Markt. Vor 21 Jahren schafften es die Japaner als erster Hersteller, eine 16:9-Bildröhre mit planer Front zu fertigen – damals ein Meilenstein. Aber im Zeitalter mehr als metergroßer Flach-TVs sind die Lorbeeren von einst längst verwelkt.
Was also bietet Sony in diesem TV des Modelljahrs 2017? Zum Beispiel die aktuellste Version 7 des Google-Betriebssystems Android. Das kommt besonders netz- und smartphoneaffinen Anwendern entgegen, bietet es doch Zugriff auf zahlreiche Dienste und nützliche Progrämmchen, neudeutsch Apps genannt.
Wer nicht will, muss sich mit Zusatzangeboten aber nicht befassen – bereits im Auslieferungszustand sind die relevanten elektronischen Videotheken und Multimediadienste installiert, für Netflix und Google finden sich Direkttasten auf der Fernbedienung.
Mit vier HDMI-Kontakten, drei USB-Anschlüssen (einer mit USB 3.0), analogem Komponenteneingang sowie digitalem Empfangsteil in zweifacher Ausführung ist dieser Flach-TV üppig ausgestattet – und das, obwohl er preislich im Mittelfeld der Testkandidaten liegt.
Auch multimedial überzeugt der KD-65 XE 8505: Digitalfotos präsentiert dieser TV in Panel-Auflösung und beeindruckender Schärfe, auf mehrere Tonspuren von TV-Aufnahmen im MPEG-2- und -4-Format greift er ohne Murren zu; Musik vom USB-Stick spielt er sowohl als MP3- wie FLAC-Variante.

Tief im Menü
Sofern sie hinterlegt sind, zeigt dieser Sony-TV auch die CD-Hüllen aus beiden Dateiformaten. Ganz ohne Lücke zwischen den Titeln gibt allerdings auch der KD-65 XE 8505 MP3 nicht wieder. Kleines Manko: Die entsprechenden Funktionen verbergen sich im Auslieferungszustand an hinterster Stelle der Apps im Action-Menü.
Auch die Sortierung der Musiktitel für die Wiedergabe ist immer noch verbesserungsfähig. Raum für Optimierungen bieten leider schon seit Längerem auch Befehlsgeber und Menüstruktur vieler Sony-Fernseher. Die Tasten auf der Fernbedienung sind sehr flach und im Heimkino-Dunkel schwer zu ertasten.
Einen Teil der Einstellungen ruft man per Action-Menü auf, anderes wiederum fördert nur das Home-Menü zutage. Im Action-Menü finden sich die Geräteeinstellungen zudem an unterster Stelle; man muss erst hinblättern, um sie dort überhaupt wahrzunehmen. Immerhin: Auf der Fernbedienung gibt es Zifferntasten für den direkten Senderaufruf und eine eigene Taste, um einen der AV-Eingänge anzuwählen.
Dennoch muss man es sagen: Die optisch etwas unruhige Fernbedienung des Kandidaten von LG und die grundsolide des Panasonic TX-65 EXW 604 sind anwenderfreundlicher. Ob der Sony KD-65 XE 8505 denn wenigstens im Hörtest die Konkurrenz deklassiert? In den Spitzenmodellen des Hauses regt schließlich raffinierte Technik die Mattscheibe zur Schallwiedergabe an
Keine Spur davon in der unteren Sony-Mittelklasse. Das Organ von Nachrichtensprechern erklingt gepresst und näselnd, Musik ohne Bässe und mit dürren Höhen. Aber vielleicht überzeugt Sonys Günstigschiene ja im Bild – aus naheliegenden Gründen immer noch das wichtigste Qualitätskriterium eines Fernsehers.
Beginnen wir auch hier mit den Schwächen: Sony spart sich eine adaptive Backlightregelung, eine eigentlich schwarze Fläche zeigt dieser TV milchig-grau. Die Mattscheiben der Konkurrenz schalten die Hintergrundbeleuchtung des LC-Schirms ab und verbessern subjektiv den Schwarzeindruck.

Bestes Bild im Test
HDR-Fans müssen bei diesem Gerät – anders als in Topmodellen des Hauses – auf Dolby Vision verzichten. Mit dem verfügbaren HDR-10 offeriert der KD-65 XE 8505 eine dennoch respektable Hochkontrast-Performance mit nur minimal vom Ideal abweichendem Helligkeitsverlauf, ordentlicher Helligkeit und satten Farben.
Diese Tugenden zeichnen den TV auch mit konventionellem SD- und HD-Material aus: Gut ausgeleuchtete Studioaufnahmen reproduziert er mit so satten, aber dennoch originalgetreuen Kontrasten wie kein anderer Kandidat, Moderatoren oder Schauspieler erscheinen auf dem Bildschirm mit der gesündesten Gesichtsfarbe.
Das Bild strahlt denZuschauer förmlich an, ohne seine Augen anzustrengen. Für ein TV-Gerät dieser Bildschirmgröße suboptimal ist der enge Betrachtungswinkel: Steht man in etwa zwei Metern Abstand vom Gerät, reicht es, sich etwa 20 Zentimeter seitlich zu bewegen, um den Bildeindruck sichtbar zu verschlechtern.
Lesetipp: 4K-Fernseher kaufen - Darauf müssen Sie achten
Positiv hingegen: Auch dieser Sony-TV bügelt die groben Helligkeitssprünge konventioneller Bildquellen zu sanften, bruchlosen Übergängen – das kann so gut zur Zeit kein anderer Hersteller.
Fazit
Wer für sein Heimkino eine große, aber nicht zu teure Bildquelle sucht, findet in diesem Sony-TV den idealen Spielpartner – sein ausgewogenes und strahlendes Bild überzeugt. Schwächen gibt es in der Bedienung; selbst für einen Flachfernseher klingen die Bordlautsprecher dürftig.