Panasonic TX-55GZW954 im Test
Mehr zum Thema: PanasonicGroßes Kinovergnügen zum äußerst fairen Preis – das verspricht Panasonic mit seinem neuen Einstiegs-OLED der GZW954-Serie, dem 55 Zoll großen TX-55GZW954. Wie der Test zeigt, löst der Hersteller dieses Versprechen bis auf kleine Abstriche auch ein.

Bei 55-Zöllern, da fängt das Fernsehen an – eine moderne Interpretation frei nach Udo Jürgens, die ziemlich treffend beschreibt, was man heutzutage so antrifft in den Wohnzimmern und Heimkinos dieser Welt. Darunter geht quasi nichts mehr. Da verwundert es auch nicht weiter, dass bei Panaso...
Bei 55-Zöllern, da fängt das Fernsehen an – eine moderne Interpretation frei nach Udo Jürgens, die ziemlich treffend beschreibt, was man heutzutage so antrifft in den Wohnzimmern und Heimkinos dieser Welt.
Darunter geht quasi nichts mehr. Da verwundert es auch nicht weiter, dass bei Panasonic mit dem TX-55GZW954 auch das kleinste OLED- Modell eine Diagonale von rund 139 Zentimetern aufweist.
Im aktuellen OLED-Line-up von Panasonic markiert der TX-55GZW954 den Einstiegspunkt. Der 55-Zöller ist dennoch alles andere als ein Sparbrötchen.
Im Gegenteil: Wie der Test zeigt, haben es die Japaner auch beim kleinsten Modell ihrer 2019er-OLED-Serie geschafft, höchste Bildqualität mit einer durchdachten Bedienung und einer runden Ausstattung zu kombinieren.
Und das für satte 1300 Euro weniger als beim gleichgroßen Topmodell der Serie, dem TX-55GZW2004. Die Ersparnis reicht leicht für einen Zweitfernseher im Schlafzimmer.

Spürbare Professionalität
Auch beim OLED-Einsteiger lässt Panasonic seine langjährige Erfahrung als TV-Profi spürbar einfließen. Das beginnt bei den vier Digitaltunern (DVB-S/-C/-T, TV>IP), wobei DVB jeweils doppelt vorhanden ist, setzt sich über die erneut optimierte Bedienung und die umfassenden Einstellungsoptionen auf Profi-Niveau fort und reicht bis hin zum aktuellsten Bildverarbeitungs-Chip.
Der Intelligent HCX Pro-Prozessor kommt unverändert auch in den teuren OLED-Modellen bis hin zum aktuellen Flaggschiff GZW2004 zum Einsatz. Das gilt im Übrigen auch für die HD+ HbbTV Operator App. Ohne CI-Modul oder Set-Top-Box lassen sich damit HD+-Sender direkt aus dem TV-Menü heraus genießen.
Zudem stellt die App komfortable Funktionen wie Neustart der laufenden Sendung und Mediatheken zur Verfügung. Die Verquickung von Linear-TV und Online-Inhalten gelingt dem Panasonic dabei so nahtlos, dass man oft nicht weiß, ob man jetzt streamt oder live dabei ist.

Bildqualität? Spitze!
Bei seiner aktuellsten Generation der OLED-Fernseher hat Panasonic das Kunststück vollbracht, die bereits sehr gute Bildqualität der Vorgänger nochmals zu toppen. Der 55-Zöller begeistert über die komplette Farbpalette hinweg durch eine mustergültige Darstellung und schafft es, das OLED-typisch satte Schwarz noch um feinste Nuancen anzureichern. Die gleiche, ebenfalls äußerst akkurate Abstimmung nimmt der Panasonic bei hellen Bildbereichen vor.
So viel Liebe zum Detail macht sich nicht nur bezahlt, sondern man erkennt sie auch auf den ersten Blick: Egal, ob bei Fußballübertragungen, TV-Shows oder der Lieblings-Serie auf Netflix, die dargebotenen Bildkompositionen wirken wie aus einem Guss und überzeugen durch extrem hohen Detailreichtum, butterweiche Farbübergänge und knackigen Kontrast.
Verbessern lässt sich hier nichts mehr, könnte man meinen. Tatsächlich sind in den Tiefen des Panasonic-Menüs zwar noch einige wenige Optimierungen möglich, doch mit den Standardeinstellungen fahren Käufer bereits sehr gut.
Dolby Vision inklusive
Mit Multi HDR Ultimate zieht Panasonic auch bei seinem Einstiegsmodell TX-55GZW954 ein weiteres Ass aus dem Ärmel. Was steckt dahinter? Mit Multi HDR Ultimate verpackt Panasonic eine ganze Armada an TV-Formaten unter diesem neuen, vom Hersteller selbst kreierten Begriff.
Und Multi HDR Ultimate hat es in sich, denn neben Standards wie HDR10/ PQ, HLG, HLG Photo und HDR10+ ist nun erstmals auch Dolby Vision mit an Bord. Hier heißt es abermals ganz klar Daumen nach oben: Der TX-55GZW954 ist an dieser Stelle genauso umfangreich ausgestattet wie seine teureren Kollegen.

Netflix Calibrated Mode
Die Konkurrenz für Streaming-Pionier Netflix wird immer größer. Konzerne wie Disney und zuletzt Apple werden versuchen, den umkämpften Markt ordentlich aufzumischen. Vor allem Apple TV+ verspricht ein spannendes Angebot zu werden.
Die Eckdaten: Familien-Account mit 4K-Support für 5 Euro monatlich. Ähnlich wie Netflix wird auch Apple seine Kunden mit etlichen Eigenproduktionen locken. Man darf gespannt sein. Panasonic drückt seine Partnerschaft mit Netflix seit diesem Sommer nicht mehr nur durch eine vorbelegte Taste auf der Fernbedienung aus.
Jetzt gibt es für bestimmte OLED-Modelle erstmals auch einen speziell auf Netflix abgestimmten Modus. Der Netflix Calibrated Mode soll für eine originalgetreue Darstellung aller Netflix-Inhalte sorgen, die der Mastering-Vorlage besonders nahekommen.
Die folgenden TV-Linien unterstützen ihn laut Panasonic: GZW2004, GZX1509, GZN1508, GZF1507, GZT1506, GZW1004, GZW954. Sony bietet einen entsprechenden Modus bereits seit 2018 in der BRAVIA-Master-Serie an.
Natürlich haben wir den Netflix Calibrated Modus ausprobiert. Sobald Netflix läuft, findet sich die Option im Menü. Gegenüber dem sonst genutzten Modus „Professionell 1“ fallen die Farben einen Hauch neutraler und weniger plakativ aus. Hauttöne wirken deutlich lebensechter.
HDR-Spitzlichtern nimmt der Netflix-Modus ein wenig die Strahlkraft, sodass dunklere Bereiche derselben Szene besser zur Geltung kommen. Bei Material mit normalem Dynamikumfang konnten wir hingegen keine Vorteile gegenüber dem optimal eingestellten Modus „Professionell 1“ erkennen.

Doppelter Rotstift
Ganz ohne Sparmaßnahmen konnte Panasonic den fairen Preis bei der gebotenen hohen Leistung dann doch nicht realisieren. Punkt 1 fällt bereits beim Auspacken auf: Die Kunststoffrückwand wirkt etwas billig und klappert merklich, wenn man dagegen klopft. Aber: Wer schaut seinen TV von hinten an?
Beim Standfuß fällt zudem auf, dass als Vorgänger wohl eher der FZW804 statt des FZW954 Pate gestanden hat. Aber auch darüber lässt sich angesichts der verbauten Technik hinwegsehen. Mehr ins Gewicht fällt der Verzicht auf ein hochwertiges Lautsprecher-Ensemble.
Der Sound klingt einfach nur nach Fernseher – dünn und bassarm. Wohl fühlt sich der GZW954 daher erst in Begleitung einer ordentlichen Soundbar. Ist die vorhanden, macht man mit dem kleinen OLED sicher nichts falsch.
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil sehr gut](https://www.connect-living.de/bilder/118539782/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-sehr-gut.jpg)
Flüssige Bedienung
Firefox OS – das gibt es weiterhin nur bei Panasonic. Das System hat sich bewährt und wird nach wie vor weiterentwickelt. Auch die aktuelle Generation zeigt wieder leichte Fortschritte. So wurden die am unteren Bildschirmrand platzierten Home-Symbole gegenüber den Vorgängermodellen noch mal ein wenig kleiner.
So passt mehr auf die Display-Breite, zudem sieht man auch bei geöffnetem Home-Bildschirm mehr von der laufenden Sendung. Die Menüführung ist, wie mittlerweile von Panasonic gewohnt, sehr übersichtlich und strukturiert. Lediglich in den erweiterten Bildeinstellungen kann man sich schnell einmal verirren.
Cineasten hingegen würden die zahlreichen Optionen wohl schmerzlich vermissen. Denn wer weiß, was er tut, findet hier eine mannigfaltige Spielwiese. Die App-Auswahl lässt keine wichtigen Dienste vermissen.
Fazit
Genauso wie seine deutlich teureren 65-Zoll-Kollegen überzeugt auch der Panasonic TX-55GZW954 mit bestechender Bildqualität. Den „Großen“ hat er außerdem seinen äußerst fairen Preis voraus. Einzige Kompromisse: eine nicht allzu hochwertige Haptik und ein relativ dünner Lautsprecher-Klang.