Panasonic TX-58JXW834 im Test
Mehr zum Thema: PanasonicJede Menge Apps zum kleinen Preis – dazu schnelle Gaming-Reaktionen und vielleicht noch ein gut abgestimmtes Bild. Das scheint sich die neue Zielgruppe zu wünschen, für die Panasonic jetzt Android-TV implementiert hat. Mehr zum TX-58JXW834 von Panasonic lesen Sie in unserem Test.

Panasonic gilt als konservative TV-Marke, die sich den klassischen Werten der Fernsehunterhaltung, vor allem der perfekten studioreifen Bildqualität verschrieben hat. Bei uns in Deutschland ist der Hersteller damit weitaus erfolgreicher als im internationalen Durchschnitt.Grund könnte sein, dass v...
Panasonic gilt als konservative TV-Marke, die sich den klassischen Werten der Fernsehunterhaltung, vor allem der perfekten studioreifen Bildqualität verschrieben hat. Bei uns in Deutschland ist der Hersteller damit weitaus erfolgreicher als im internationalen Durchschnitt.
Grund könnte sein, dass viele der Funktionen optimal auf unsere Anforderungen abgestimmt sind. Jedoch sind die besten Doppeltuner mit ihren fulminanten Mehrfachaufnahme- und Serverfunktionen oder die erste Verwendung einer HbbTV Operator-App zur Integration von HD+ wohl nicht viel wert bei den so genannten CableCuttern, die sich komplett auf Streaming und soziale Medien konzentrieren, und für die „lineares Fernsehen“ fast schon ein Schimpfwort für die ewig Gestrigen ist.
Zugegeben, mittlerweile werden selbst unsere öffentlich-rechtlichen Sender inklusive Mediatheken und Neustartfunktion als Streamingbonus in Amazon Prime Video integriert und über Apps wie Save.TV oder YouTV gibt es äußerst komfortable Aufnahmefeatures in der Cloud.

Was man heutzutage für die smarte Revolution braucht, ist ein TV-Gerät mit viel Rechenpower, Speicher und Codec-Potenz. Bindeglied zwischen Hardware und Inhalten ist das möglichst universelle Betriebssystem, denn jede App muss sonst für jeden TV umgeschrieben werden.
Schlimmer noch: Hippe Funktionen wie Sprachsteuerung und die Integration des smarten Zuhauses klappen erst richtig gut mit einer gigantischen Infrastruktur, wie sie fast nur Google und Amazon liefern können. Lange war Panasonic standhaft und programmierte die wichtigsten Smart- TV-Apps in sein Firefox-basiertes Betriebssystem.
Nun wagt sich der Hersteller mit dem TX-58 JXW834 an das erste Modell, für das er alle fernseh- und qualitätsrelevanten Funktionen als Android-App neu aufsetzen musste.
Der Aufwand ist gigantisch, denn angefangen von der Tunerprogrammierung über den Programmführer bis hin zur Medienwiedergabe und vor allem der Programmierung der Bildprozessoren sowie des Klangtunings liegt hierin ein sehr hohes Potenzial, sich von anderen Marken abzusetzen.
Für den ersten Versuch ist dies Panasonic sehr gut gelungen, und die Funktionalität liegt deutlich über der einfacher Android-TVs von No-Name-Marken. Sony und Philips haben hier jedoch noch einigen Entwicklungsvorsprung. Der eingesetzte Quadcore-Steuerprozessor verfügt über 2 GB RAM und darf 12 GB Speicher vollschreiben.
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil sehr gut](https://www.connect-living.de/bilder/118539782/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-sehr-gut.jpg)
Als Betriebssystem dient Android 10, die Umbenennung zu Google-TV folgt wohl später. Das System läuft schön flüssig, und die Bandbreite an Streamingportalen und Lifstyle-, Gaming- und Social-Mediakanälen ist deutlich größer als bei Panasonics Top-TVs.
Das war das Ziel. Unter der Haube des Mittelklasse-Geräts sitzt Panasonics HCX-Prozessor, der HDR in DolbyVision und HDR10+ verarbeitet und dessen Bildqualitätsabstimmung bekanntermaßen exzellent konfigurierbar ist. Wie von Panasonic gewohnt, sind die professionellen Bildmodi auch ab Werk wunderbar normgerecht voreingestellt.

Selbst der Standardmodus liefert ohne Zutun die harmonischten Werksfarben der Branche, denn hier wird nur minimal geschönt und poliert. Das 60-Hz-LCD-Panel (24p mit Pulldown) liefert mit 460 Nits in HDR jedoch nicht den versprochenen „HDR Bright Panel Plus“-Effekt. Immerhin ist der Farbraum schön groß und bestens abgestimmt.
Enttäuschend ist der magere Blickwinkel, der auch noch dadurch geschönt wird, dass für dunkle Farben jedes zweite Pixel gedimmt wird. Aufgrund dieses Auflösungsverlustes können wir bei 4K-Inhalten keinen nahen Betrachtungsabstand empfehlen. Klassische TV-Attribute wie Kontrast oder mathematisch präzise 4K-Schärfe scheinen bei der neuen Zielgruppe der Streamer weniger zu zählen. Auch die Klangqualität gerät hier deutlich ins Hintertreffen, dafür sammelt Panasionic bei den gewünschten smarten Extras wirklich sehr viele Bonuspunkte.
Fazit
Panasonic erweitert sein Portfolio mit mehr Smartness durch Android-TV – auf Kosten anderer Fähigkeiten.