Panasonic TX-55CXW704 im Test
Mehr zum Thema: PanasonicDer Panasonic TX-55CXW704 ist ein Ultra-HDTV der oberen Mittelklasse. Im Test glänzt er mit brillantem Bild und Streaming-Qualitäten.

Was zählt ist, was hinten rauskommt. Man kann sich vortrefflich streiten, ob dieser Satz gerade bei TV-Geräten anzuwenden ist, doch in diesem Vergleich sind die Daten, die den Fernseher wieder verlassen, mehr als das Zünglein an der Waage. Fernsehen wird derzeit immer aktiver; man set...
Was zählt ist, was hinten rauskommt. Man kann sich vortrefflich streiten, ob dieser Satz gerade bei TV-Geräten anzuwenden ist, doch in diesem Vergleich sind die Daten, die den Fernseher wieder verlassen, mehr als das Zünglein an der Waage. Fernsehen wird derzeit immer aktiver; man setzt auf Second Screen, Apps, Video on Demand und Streaming, statt wie damals zwischen ein paar Stationen hin- und herzuzappen und bis zum Einschlafen zu konsumieren, was halt gerade angeboten wird.
Es ist nicht so, dass Panasonic mit dem neuen TX-55CX704 das Rad neu erfunden hätte, doch zusammengefasst sind die Fortschritte der letzten Jahre, die man konsequent weiter entwickelt, ein großer Mehrwert gegenüber den Mitbewerbern. Es fängt an mit den Tunern. Hier setzt Panasonic nur einen (mit wie üblich drei Wegen) ein, doch der stellt sich im Satbereich mit allen Empfangsherausforderungen gut. Ergänzt wird er durch TV>IP für alle jene, die keine Kabel verlegen können, aber ein PC-Netzwerk besitzen, zur Not kabellos.

Auch viel Aufmerksamkeit hat Panasonic denjenigen gewidmet, die Free-TV aufnehmen wollen. Das ist beim Panasonic TX-55CXW704 über eine USB-Festplatte möglich - wie auch bei allen anderen Herstellern. Nur macht Panasonic auch das ein bisschen besser. Während der große Bruder 55CXW754, der nur 100 Euro mehr kostet, hier durch seine Doppeltuner aus dem Vollen schöpfen kann, ist der 704 darauf beschränkt, den Kanal aufzunehmen, der gerade auch geschaut wird, oder halt einen Timer im Standby. Hier bringen die neuen portablen Medien neue Aspekte ins Spiel, denn mit Apps können Aufnahmen und Live-TV (von Free-TV) im Hausnetz, ja jetzt sogar im ganzen Internet angeschaut werden.

Zu den Funktionen von TV-Anywhere gehört auch eine Fernprogrammierung von Programmtimern. Und seine Aufnahmen stellt der Panasonic sogar normalen DLAN-Klienten im Heimnetz, also Medienplayern und anderen TV-Geräten zur Verfügung. Das ist deutlich mehr Vielfalt, als alle anderen Asiaten aufbringen, und nur vergleichbar mit Spezialisten wie Loewe, Technisat und Metz.
Doch Panasonic hat noch mehr zu bieten. Anschlusstechnisch ist es zwar nur ein SD-Kartenslot, der ihn aus der Masse hervorhebt, doch die neue Bedienung, basierend auf dem Firefox-OS, ist sehr gelungen. Alles wirkt einfach, aufgeräumt und stimmig, wichtige Favoriten lassen sich auf dem Hauptschirm sammeln, ob Apps, TV-Programme oder Links.

Doch nicht nur was hinten, sondern vor allem was vorn herauskommt, ist beim TV-Kauf entscheidend. Und hier ist das, was sich im schlanken Metallrahmen des Panasonic TX-55CXW704 abspielt, äußerst lobenswert. Die letztjährigen Probleme der 24p-Wiedergabe sind vergessen, und die neue Treiberelektronik beschickt das VA-Panel und die Rand-LEDs mit denselben Ambitionen wie Panasonics Topmodelle. Auch wenn die Ausleuchtung suboptimal erscheint; der Eindruck von Schwarz ist hier auch ohne Direkt-LEDs phänomenal. Der neue Panasonic wirkt gar fast wie ein Plasma-TV, nur extrem viel brillanter und farbenfroher.

Bei einer normgerechten Bildabstimmung konnte unser Labor die Hälfte mehr Leuchtkraft aus dem Gerät zaubern als bei der Konkurrenz. Mit Lichtsensor und etwas Dimming wird tagsüber eine enorme Brillanz erzielt und abends ein in der Preisklasse selten erreichter Schwarzwert. Der wird durch eine verbesserte Bewegungsdarstellung, gute Detailwiedergabe und Farben auf Studioniveau abgerundet, jedenfalls, wenn man von vorn zuschaut.

