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Panasonic Lumix DMC-TZ101 im Test

23.11.2016 von Sabine Schmitt

Mit der Panasonic Lumix DMC-TZ101 erweitert Panasonic seine Travelzoom-Serie um ein neues Konzept: Die DMC-TZ101 kombiniert einen 1 Zoll großen Bildsensor mit einem lichtstarken 10-fach-Zoom in einem 4,4 Zentimeter flachen Gehäuse. Wir machen den Test.

ca. 5:25 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Panasonic Lumix DMC-TZ 101
Pluspunkte bekommt die Panasonic Lumix DMC-TZ101 für ihre rasante Serienbildfunktion und ihre umfangreiche Ausstattung mit Sucher, Touchmonitor und 4K-Video-Aufzeichnung.
© Panasonic
EUR 439,99
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Pro

  • Serienbildfunktion
  • Sucher
  • Touchmonitor
  • 4K-Video-Aufzeichnung
  • WLAN

Contra

  • Kein GPS

Fazit

ColorFoto Testurteil: 28,5 Punkte; ColorFoto Kauftipp

Sony hat mit seiner RX100-Baureihe die kompakten Reisekameras mit 1-Zoll-Sensor erfunden. Nun setzt Panasonic eins drauf und kombiniert in der Lumix DMC-TZ101 den 1-Zoll- Sensor mit einem 10-fach-Zoom zum Preis von 700 Euro. Zwar warten andere 1-Zoll-Modelle dieser Preiskategorie, wie etwa Canons Powershot G3, mit noch größeren Zoom-Faktoren auf, dies geht aber dann zulasten der kompakten Bauweise. Die TZ101 dagegen bleibt mit ihren 111 x 65 x 44 cm absolut taschenfreundlich.

Sensor und Objektiv

Wie üblich arbeitet der 1-Zoll-CMOS-Sensor (13,2 x 8,8 mm) mit 20,1 Megapixeln. Als Signalprozessor dient die "New Venus Engine" mit vier Rechenkernen. Hinzu kommt ein enormer ISO-Bereich von ISO 80 bis 25.600, der durch einen Pop-up-Blitz sinnvoll ergänzt wird. Dabei stehen die ISO 25.600 aber mehr auf dem Papier, als dass sie sinnvoll wären. Das Leica DC Vario Elmarit deckt mit kleinbildäquivalenten 25-250 mm einen sehr alltagstauglichen Brennweitenbereich ab. Sehr nützlich ist auch der integrierte optische "5-Achsen"-Bildstabilisator, im Telebereich fällt die Lichtausbeute allerdings auf 5,9 Blenden ab.

Gehäuse

Das schwarze Metallgehäuse sieht gut aus und wiegt ohne Batterien moderate 268 g, doch ist der Handgriff nur sehr dezent ausgeformt. Warum Panasonic zudem auf Gummierungen im Griffbereich verzichtet hat, ist nicht nachzuvollziehen: So rutscht die Kamera aufgrund ihrer extrem glatten Oberfläche leicht aus der Hand. Bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, sie mit einem Halsband zusätzlich abzusichern.

Panasonic Lumix DMC-TZ 101
Am flachen Gehäuse der TZ101 wirkt Leicas 25-250 mm-Zoom mit variabler Lichtstärke von Blende 2,9 bis 5,9 riesig. Doch die Kamera bleibt in der Telestellung handlich und fokussiert sehr schnell. Praktisch: Über den Multifunktionsring am Objektiv kann nicht nur manuell fokussiert, sondern auch in den Einstellungen der Kamera gearbeitet werden.
© Panasonic

Sucher und Display

Der elektronische Sucher arbeitet mit 388 666 RGB-Pixeln, wobei das Sucherbild mit nur 0,46-facher Vergrößerung etwas klein wirkt, doch in dieser Klasse sind optische Sucher meist schlechter. Zudem überzeugt die Darstellung durch ein sehr klares Bild. Das festverbaute 3 Zoll große Display bietet mit 346.666 RGB-Pixeln ebenso eine gute Abbildungsqualität. Dank des abschaltbaren Näherungssensors erfolgt der Wechsel zwischen Bildschirm und Sucher automatisch. Praktisch sind verschiedene Aufnahmehilfen, die sich sowohl im Sucher als auch im Display einblenden lassen.

Dazu gehören verschiedene Gitter- und Hilfslinien, Live-Histogramm, 3D-Wasserwaage und Ausschnittsmarkierungen für Bildformate. Gut gelöst ist die praktische Touch-Funktion des Monitors. Dagegen sitzt der Pop-up-Blitz fast mittig auf dem Gehäuse und so vergleichsweise nahe am Objektiv, was die Gefahr roter Augen erhöht. Umgekehrt befindet sich das Stativgewinde außerhalb der optischen Achse direkt neben dem Fach für Speicherkarte und Batterie: Steht die Lumix auf einem Stativ, kann der Fotograf die Speicherkarte nicht mehr wechseln.

Bedienung

Die TZ101 hat ein Dreh-und und ein Programmwählrad mit den klassischen PSAM-Modi und diversen Schnellzugriffen wie intelligenter Automatik, Panorama- und Videofunktion. Ebenso greift man hier auf 22 Filter und 24 typische Szenen sowie die drei Custom-Einstellungen zu. Gut platziert direkt neben dem Auslöser liegt eine Videodirektstarttaste. Auch der Knopf für das Quickmenü in Dreifachbelegung mit "zurück" und Papierkorb ist ganz unten rechts neben dem Display intuitiv zu finden. Der Fotograf kann zahlreiche manuelle Einstellungen von Belichtungszeit über Blende bis Fokus über Einstellräder und den Multifunktionsring am Objektiv vornehmen. Diese Einstellungen werden zur Kontrolle auf quasi-analogen Skalen am unteren Rand des Live-View-Bildes eingeblendet. Außer Objektivring und Drehrad lässt sich auch nahezu jede andere Taste mit Funktionen belegen.

Lesetipp: Fotografie-Ratgeber von Profis

Es gibt vier Fn-Tasten, weitere fünf Fn- Funktionen finden sich im Touch-Menü. Eine Spitzlichter-Vorschau und Zebramuster helfen beim Belichten, beim manuellen Fokussieren unterstützen Fokuslupe, Peaking und Schwarzweiß- Vorschau. Neu ist die Post-Fokus- Funktion, die sich voreingestellt auf der "Fn2"-Taste befindet. Drückt man sie vor dem Auslösen, speichert die Kamera eine Serie mit reduzierter Auflösung mit jeweils 8,3 Megapixeln, aus der man nachträglich Einzelbilder mit dem gewünschten Fokuspunkt extrahieren kann. Im Großen und Ganzen ist das Bedienkonzept selbsterklärend, wobei das Hauptmenü etwas unübersichtlich gestaltet ist. Statt Registerkarten gibt es eine obere Menüebene, die sich über das gewählte Programm definiert. In den vier bis fünf Untermenüs muss man sich dann durch bis zu neun Seiten lange Listen scrollen.

Panasonic Lumix DMC-TZ 101 Einstellungen
Neben 24 Szene-Einstellungen bietet die TZ101 eine große Sammlung an Filtern, darunter High- und Low-Key, Miniatur, Expressiv, Impressiv, Retro und Monochrom (Oben links). Optional lassen sich Hilfslinien, ein Histogramm oder ein Zebramuster zur Aufnahmeunterstützung und Belichtungssteuerung einblenden. Beim manuellen Fokussieren helfen Peaking, Lupe und eine Schwarzweiß-Vorschau (Oben rechts). Im entsprechenden Untermenü der Kameraeinstellungen lassen sich neun einzelne Funktionselemente individualisieren (Unten links). Das Menü der TZ101 ist prinzipiell zwar logisch aufgebaut, ist durch die spezielle Untergliederung in einzelne Aufnahmefunktionen aber gewöhnungsbedürftig (Unten rechts).
© Panasonic

Video

Neu in der TZ-Serie ist die 4K-Foto-Funktion (3840 x 2160 Pixel), die Videos mit der vierfachen Auflösung von Full-HD und mit 25 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Maximal sind 4K-Filme auf 15 Minuten begrenzt. Zum Vergleich: Bei der Sony RX 100 IV ist bereits nach 5 Minuten Schluss. Darüber hinaus filmt die TZ101 Full-HDs mit 50 B/s und in einem besonderen High-Speed-Modus (1920 x 1080 Pixel) mit 100 B/s (Sensorausgabe). Zeitraffer und Stop Motion sind weitere Video-Spezialitäten der Lumix.

Lesetipp: 4K oder 8K? - Lohnt das Warten? (video-Magazin)

Aus einer 4K-Bilderserie lassen sich per Post-Focus einzelne Aufnahmen separieren. So kann man zum Beispiel bei einem Kopfsprung exakt den Moment herauspicken, wenn der Kopf die Wasseroberfläche berührt. Abgespeichert wird das Einzelbild als JPEG mit reduzierter Auflösung von 8 MP. Alternativ können auch mehrere Fokusebenen ausgewählt und nachträglich durch eine separat erhältliche Software zu einem größeren Schärfebereich zusammengefügt werden ("Focus Stacking").

WLAN

Die Reisetauglichkeit der Lumix wird durch ihre WiFi-Konnektivität sinnvoll abgerundet, sodass sich Aufnahmen unterwegs ins Internet laden lassen oder verschickt werden können. Ein GPS-Modul hat die TZ101 zwar nicht, aber GPS-Daten zu den Bildern können zumindest über eine Smartphone-Verbindung gespeichert werden. Darüber hinaus können Smartphone oder Tablet als Kontrollmonitor oder zur Fernsteuerung der TZ101 dienen. In puncto Akkulaufzeit bietet die Kamera 260 bis 300 Auslösungen.

Autofokus

Zum Fokussieren hat die TZ101 einen Hybrid-Kontrast-AF, der auf der herstellereigenen DFD-Technik (Depth From Defocus) basiert. Sie soll den Kontrastautofokus beschleunigen. Das DFD-Verfahren berechnet dazu 240-mal pro Sekunde die Entfernung zum Motiv und wertet zwei Aufnahmen mit unterschiedlichen Schärfeebenen unter Berücksichtigung der vom Objektiv kommenden Daten aus. Damit will die Panasonic vor allem bei langen Brennweiten einen Vorteil ausspielen, was sich in der Praxis auch positiv bemerkbar macht. Im Labor erreichte die TZ101 eine superschnelle AF-Zeit von nur 0,16 s, bei Low-Light-Situationen brauchte sie jedoch 0,56 s - die Sony RX100 IV ist hier mit 0,3 s schneller. Bei der Serienbildfunktion hat die TZ101 deutlich zugelegt: Sie schafft nun flotte 9,1 JPEGs/s und dies bis die Karte voll ist. RAWS sind mit noch schnelleren 9,5 B/s auf 15 Aufnahmen begrenzt.

Bildqualität

Die DMC-TZ101 erreicht die recht hohe Grenzauflösung von über 1622 LP/BH bei ISO 125, die bis ISO 1600 in kontinuierlich großen Schritten von jeweils 100 LP/BH und ISO-Stufe abfällt. Parallel dazu bewegen sich die Dead-Leaves-Werte zunächst auf hohem Niveau, was auf eine insgesamt gute feine Darstellung der Kamera bei niedrigen ISO-Stufen hinweist. Das Rauschen hat sie bis ISO 800 auch gut im Griff, selbst bei ISO 1600 mit einer VN von 1,7 unauffällig. Die TZ101 greift relativ geschickt in die Signalverarbeitung ein, sodass die Bilder natürlich wirken. Das Kantenprofil deutet aber mit auffälligen Spitzen sehr wohl auf symmetrische Kontrastanhebung auf heller und dunkler Seite bei kontraststarken Strukturen hin. Es kann also zu Artefakten kommen. Zudem sinkt die Feinzeichnung kräftig, wie auch die DL-Werte ab ISO 800. Farbabweichungen indessen treten kaum und nur vereinzelt in den Rot- und Lila-Tönen auf. Der Leistungsabfall von ISO 100 zu 400 ist ok. Bei höheren Empfindlichkeiten fehlen sichtbar Details.

Fazit

Die TZ101 bietet als Reisekamera viel Zoom auf kleinem Raum bei einer für Kompaktkameras überdurchschnittlichen Bildqualität. Vergleicht man die TZ101 allerdings mit der Sony RX100 IV, fällt die schlechtere Feinzeichnung bei höheren ISO-Werten auf. Auch der Autofokus sollte bei schlechten Lichtverhältnissen etwas schneller arbeiten. Insgesamt überzeugen aber Ausstattung inklusive Sucher und Blitz, Handhabung und Preis - eine attraktive Zweitkamera für die Reise.

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