Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.
VG Wort Pixel
UHD-Fernseher

Grundig Vision 8 55VLX8582 im Test

Wir haben den Grundig Vision 8 55VLX8582 im Test. Wie schlägt sich der 55-Zoll-TV mit 4K und 3D in unserem Testlabor? Unser Fazit!

Autor: Roland Seibt • 7.12.2016 • ca. 3:30 Min

Grundig 55VLX8582
Grundig 55VLX8582: Der UHD-TV im Test.
© Grundig

Klassisches Fernsehen liegt dem Hersteller Grundig genauso am Herzen wie die Integration neuer Medien. Mit einem neuen Chipsatz wird Grundigs TV-Oberklasse runderneuert. Nun ist nicht nur gute Kompatibilität zu den höchsten Ultra-HD-Bildraten gegeben, auch bei Ausstattung und Bedienung legt sich d...

0,00 €
Jetzt kaufen

Pro

  • Verbesserte Aufnahmefunktion
  • Kompatibel zu DVB-T2 HD
  • Vorbildliche Senderinstallation

Contra

  • Etwas mehr Feingefühl im Bild nötig

Fazit

video-Testurteil: sehr gut; Preis-Leistung: sehr gut

  Hervorragend

Smartphone gesucht? Nutzen Sie unseren Handyvergleich! Hier vergleichen.

Klassisches Fernsehen liegt dem Hersteller Grundig genauso am Herzen wie die Integration neuer Medien. Mit einem neuen Chipsatz wird Grundigs TV-Oberklasse runderneuert. Nun ist nicht nur gute Kompatibilität zu den höchsten Ultra-HD-Bildraten gegeben, auch bei Ausstattung und Bedienung legt sich der Vision 8 mächtig ins Zeug.

Gerade für den ersten Part reagiert man gern und schnell auf Input aus dem Handel und von Verbrauchern. Die Entwickler sitzen nicht ganz so weit weg wie bei anderen Herstellern, und hier ist Deutschland Kernzielgruppe und nicht Nebenschauplatz. So ist der neue Vision 8 mehr als nur Produktpflege. Verglichen mit dem nominell 100 Euro teureren Modell VLX7070, das wir in Ausgabe 4/2015 zum 70-jährigen Jubiläum Grundigs vorstellten, hat sich an Äußerlichkeiten, also der sauberen Verarbeitung wenig getan, doch nun wurden zusätzlich innere Werte geschaffen, die andere Hersteller sich gern mit bis zu 500 Euro Aufpreis vergüten lassen.

Wir sprechen hier hauptsächlich vom zweiten Tunerzweig, der die Aufnahmefunktion deutlich luxuriöser gestaltet oder Bild-im-Bild möglich macht. Hardwareseitig wurde als entscheidender Zugewinn der Decoder für die Kompressionsstandards HEVC (H.265) und VP9 aufgestockt, mit dem nun die aktuellen Ultra-HD-Sender auch endlich empfangen werden können. Zudem verspricht Grundig die Kompatibilität zur kommenden DVB-T2 HD Norm, in der ab kommendem Jahr terrestrisches HDTV ausgestrahlt werden wird. Durch den neuen Decoder wird Video-on-Demand Streaming von Netflix in Ultra-HD möglich, das wie üblich durch eine eigene Taste auf der Fernbedienung aufgerufen werden kann.

Grundig 55VLX8582BP Füße
Für seinen moderaten Preis ist der Grundig exzellent verarbeitet und bietet neueste TV-Technik. Metallfüße und viermal HDMI 2.0 suchen in der Klasse ihresgleichen.
© Grundig

Youtube nutzt den lizenzfreien Codec VP9, und die dazugehörige App spielt unsere Ultra-HD-Clips problemlos. Zudem funktionieren jetzt auch alle unsere 4K-Testbilder und -Filme, verpackt in Datenströmen, die wir über USB zuspielen. Allein für HDR war es noch zu früh. Für externe Geräte sind alle vier HDMI-Buchsen voll UHD-fähig - natürlich inklusive Kopierschutz für die kommende Ultra-HD Blu-ray. Bedenkt man, dass dies alles dem teureren Vorgänger noch fehlte, ist der neue 55VLX8582 ein echtes Schnäppchen.

Unerwartete Freuden

Worauf es bei TV-Geräten wirklich ankommt, da gehen die Meinungen weit auseinander. Nummer eins der Gründe für einen Neukauf ist eine verbesserte Bildqualität. Was jedoch, wenn andere Kleinigkeiten einem den TV-Spaß gründlich verderben? Ein sehr gutes Beispiel hierfür hatten wir vor einigen Ausgaben, als die Senderliste eines asiatischen TVs sich überhaupt nicht sortieren ließ. Normales Zappen wurde zur Qual. Hier muss man Grundig ein sehr großes Kompliment aussprechen, denn die Senderinstallation ist absolut vorbildlich. Nicht nur, dass der neue Quadcore-Prozessor flüssig reagiert und die Logoseiten schnell scrollt, es lassen sich mehrere Stationen selektieren und gemeinsam verschieben - auch an eine Position, die über das Zahlenfeld eingegeben wird.

Grundig 55VLX8582BP Woofer
Die vorderen Direktstrahler werden hinten durch diesen Woofer ergänzt.
© Grundig

Nur so ist ein zügiges Sortieren bei mehr als 1.000 Satellitensendern möglich. Das Zuordnen zu Favoritenlisten ist ebenfalls ein Klacks, und selbstverständlich werden Letztere auch für den übersichtlichen Programmführer genutzt, der seine vielen Zusatzdaten vom Metadatendienst Rovi aus dem Internet (auch über W-LAN) bezieht. Das i-Tüpfelchen beim TV-Tuner ist die Unterstützung der Einkabellösung für Satempfang - eine gute Möglichkeit, zwei Signalwege zum TV zu bekommen, ohne zwei Kabel verlegen zu müssen. Sogar ein Update für Sat->IP soll bald verfügbar sein. Was klassische TV-Aspekte betrifft, hat Grundig also seine Hausaufgaben gemacht und liefert ein sehr hochwertiges Paket ab.

Nach der überaus positiven ersten Begutachtung und Installation waren wir gespannt, wie sich der Vision 8 im Labor schlagen würde. Er basiert auf einem VA-Panel, das einen guten Kontrast, aber wie üblich eingeschränkte Blickwinkel bietet. Lobenswert, weil in der Preisklasse durchaus unüblich, ist, dass 3D-Shutterbrillen beiliegen und die volle Schärfe in der dritten Dimension geliefert wird. In der Voreinstellung "Spielfilm" wird die normnaheste Farbigkeit geliefert, die sich nicht weiter optimieren lässt. Vorsichtig sollte mit der Kontrasteinstellung umgegangen werden, denn bei zu hohen Werten verschiebt sich der Weißpunkt.

Grundig 55VLX8582 Screen
Bei Anschluss ans Internet bietet der EPG von Rovi viele Zusatzinfos über Inhalte, Schauspieler und alternative Sendezeiten.
© Grundig

Dank Gammaeinstellung und ordentlich abgeglichenem Farbraum ist der Gesamteindruck erst einmal sehr gut, sogar die Bewegungsglättung als höchste Herausforderung kann überzeugen. Das Bild wirkt klar und sauber. Wenn man jedoch genauer hinschaut, erkennt man, dass bei unserem Testmuster aus der Vorserie noch alles deutlich zu klar und zu sauber ist. Nicht nur bei schlechten Tunersignalen, nein auch an HDMI-Quellen und USB-Medien wird massiv entrauscht und geglättet. Alles wirkt flächig und unnatürlich. Daneben besitzt die Aufbereitung der Farbkanäle Frequenzdefizite.

Bei einem Termin mit Produktmanager und Qualitätssicherer bekräftigte Grundig, gemeinsam mit dem Kelvin-Chipentwickler für die finale Serienproduktion an einer Lösung zu arbeiten. Die meisten Händler und Kunden würden so ein sauberes, brillantes Bild allerdings durchaus bevorzugen. Wir wollen es lieber natürlich und normgerecht, vor allem bei exzellenten Quellen. Wenn Grundig hier noch wenigstens den Spielfilm-Modus etwas zügelt, macht dieser TV in allen Belangen richtig Spaß.

Fazit

Verarbeitung, Bedienung und Ausstattung sind für die Preisklasse spitze. Und mit etwas mehr Feingefühl im Bild wird der Grundig Vision 8 ein echter Geheimtipp.

Mehr Infos zu dem Thema finden Sie hier!