Ultra-HD-TV

Grundig 49 GUS 9790 im Test

15.2.2018 von Roland Seibt

Der UHD-Fernseher Grundig 49 GUS 9790 punktet unter anderem durch satte Farben. Im Test zählen allerdings auch Bedienung und Verarbeitung.

ca. 4:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Grundig 49GUS9790 Shutterstock 54743386
Die video-Redaktion testet den Grundig 49GUS9790 im Labor.
© Shutterstock - Mark Herreid

Pro

  • Guter Blickwinkel
  • satte Farben
  • hochwertige Verarbeitung
  • Doppeltuner
  • schnelle leichte Bedienung

Contra

  • wenig VoD
  • mäßiger Kontrast

Fazit

video-Testurteil: sehr gut; Preis/Leistung: sehr gut; 81 von 100 Punkten


81,0%

Die Serie Immensa Vision 9 ist Grundigs Flaggschiff, was LCD-TV-Geräte betrifft. Ihr entspringt auch der Grundig 49 GUS 9790. Er hat noch zwei größere Brüder in 55 und 65 Zoll, die wir bereits in Tests vorgestellt hatten. So hatte der "Kleine" keine echten Überraschungen für unser Testteam in petto.

Das darf jetzt aber nicht falsch verstanden werden, denn insgesamt haben sich die Geräte der Firma in den letzten Jahren qualitativ gut entwickelt und verfügen über einige interessante Attribute. Zu allererst fällt natürlich die stabile und wertige Verarbeitung ins Auge, von der sich viele Mitbewerber eine Scheibe abschneiden sollten.

Der Fuß des Grundig 49 GUS 9790 besteht wie Teile des Rahmens aus Voll-Aluminium, die Fernbedienung kommt im gleichen wertigen Look daher. Die Passung beim Aufsetzen des Gerätes auf den Fuß sowie die Spaltmaße unseres brandneuen Musters waren sogar besser als die in der Vergangenheit getesteten. Die Rückseite zeigt eine Designkombination aus mattem und glänzend schwarzem Kunststoff.

Das sieht technisch nett aus, doch im Betrieb kommen die Anschlusskabel hinzu, die sich hier kaum verstecken lassen. Und hier, bei den Anschlüssen, kommen wir wieder zu Besonderheiten, die konservativ erscheinen, jedoch vielleicht oft noch benötigt werden. Der Grundig 49GUS9790 hat nämlich noch die gute alte Scartbuchse, die viele Asiaten seit Jahren einsparen.

Grundig 49GUS9790 seitlich
Die Elektronik sitzt mittig, und unten gibt es viel Volumen für Boxen. Als Dank liefert der TV tiefe Bässe. Standfuß und Rahmenteile sind Echtmetall.
© Josef Bleier

Diese Mitbewerber verzichten dann meist grundsätzlich auf jegliche Art von Analogeingängen und die dafür nötige Digitalisierungsstufe. Der Grundig 49 GUS 9790 nimmt über die Scartbuchse RGB-Signale, Komponente, FBAS-Video und sogar PC-VGA entgegen – natürlich nur über passende Adapter. Gut ist, dass es trotzdem noch vier HDMI-Eingänge gibt. 

Die unterstützen selbst verständlich HDMI 2.0a bis zur maximalen UHD-60Hz-Frequenz, und HDCP 2.2. Das muss aber nun jeder moderne UHD-TV können. HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma) werden akzeptiert, zumindest über HDMI und den Tuner. Bei den Video-on-Demand Smart-TV-Apps konnten wir das nicht testen, weil die Dienste von Netflix und Amazon für den Grundig 49 GUS 9790 einfach nicht vorgesehen sind.

Um dieses Manko zu umgehen, reicht dem VoD-Fan aber ein Fire-TV für 80 Euro.Über Bluetooth lassen sich hier nicht wie bei Mitbewerbern nur Maus oder Tastatur, sondern Soundgeräte wie Kopfhörer oder Subwoofer einbinden. Das ist deutlich wichtiger. Beim Grundig 49 GUS 9790 wird klassisches Fernsehen groß geschrieben. 

So ist der Vierwegetuner doppelt vorhanden und unterstützt die Sat-Einkabellösung. Als weiterer Empfangsweg können Daten eines Sat>IP-Servers angezapft werden. Durch die zwei Tunerwege klappt die Aufnahmefunktion einwandfrei. Ist der Zweittuner des Grundig 49 GUS 9790 nicht beschäftigt, füllt er die Datenbank des komfortablen Programmführers auf, der seine Inhalte länger speichert als viele Mitbewerber, die nach jedem Standby von vorn damit beginnen. 

Apropos Aufnahme: Grundig 49 GUS 9790 bietet gerade für 2,5-Zoll-Festplatten ohne eigene Stromversorgung ein stärkeres USB als andere. Gleich zwei der drei Buchsen bieten den Standard 3.0, der neben erhöhter Geschwindigkeit deutlich mehr Versorgungsstrom liefert.

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Es ist tatsächlich so, dass Einrichtung, Sendersortierung und täglicher Betrieb mit dem Grundig 49 GUS 9790 leichter und vor allem schneller von der Hand gehen als bei vielen Mitbewerbern. Zentralorgan des fixen Handlings ist ein Dualcore-Prozessor, der klassische Menüs schnell aufbaut. 

Hauptbeschleuniger ist aber wohl das Fehlen eines allzu komplexen Betriebssystems, das andere TVs offensichtlich lähmt. Dabei ist das Menüdesign des Grundig sogar sehr ansprechend. Verzichten muss man auf Spracheingabe oder eine ausgeklügelte Smartphone-App, die als Second-Screen mehr drauf hat als der TV selbst – und wie eingangs erwähnt einige wichtige Smart-TV-Apps. 

Nach dem Setup stach der Grundig 49 GUS 9790 beim Shootout HDTV-Emfang sofort durch seine knackigen Farben hervor. Im Werksmodus ist alles deutlich entrauscht, nachgeschärft, überbunt und flächig, nach Umschalten auf den Bildmodus "Spielfilm" wird aber sofort eine detailreiche und farblich korrekte Qualität geboten. 

Grundig 49GUS9790 front
Für den Grundig 49GUS9790 empfiehlt die video-Redaktion bei UHD-Inhalten einen Sehabstand von 1,2 Metern.
© Josef Bleier

Einzig eine minimale Nachschärfung lässt sich stets nachmessen, jedoch in einer Leichtigkeit, die den Bildern stets zuträglich ist. Sie wird in jeder Quell-option eingesetzt. Wie man in den Diagrammen unten sehen kann, werden beim Grundig 49 GUS 9790 aber alle Farbnuancen jetzt schön normgerecht dargestellt. Und dank IPS-LCD-Panel bleibt dieser Eindruck bei leichtem Blickwinkel auch bestehen. 

Hier können nur die kleinen Metz und Panasonic mithalten. Auch diese beiden bieten speziell beschichtete LEDs im Backlight, die den Farb-raum erhöhen. Jedoch liefert nur der Panasonic einen Kick mehr an Lichtleistung. Die 350 Nits des Grundig sind toll für SDR, aber nicht genug für echtes HDR-Feeling. Mehr Licht beim Grundig 49 GUS 9790würde aber auch den Schwarzwert korrumpieren, der bei IPS ohne komplexes Dimmen eh nicht allzu toll ist.

Grundigs Strategie mag HDR betreffend also völlig richtig sein, feinfühliges lokales Dimmen gibt es nämlich hier nicht. Dafür wird es noch bunter, wenn man die neuen Medien zuspielt. Mit der richtigen Kombination aus Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung und HDR-Modus kann man den TV schön an auf diverse Arten gemasterte HDR-Quellen anpassen. 

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Als einer unter wenigen nutzt er die statischen Metadaten korrekt und optimiert sein Clippingverhalten von Inhaltspegeln, die nicht vorhanden sein dürften. Überaus intelligent. Nicht zu vergessen ist, dass der Grundig 49 GUS 9790 tonal tiefer hinab spielte als alle anderen Testteilnehmer. Er kann zudem auch richtig laut werden, dann wandelt sich seine überaus präzise Frische aber in Aufdringlichkeit.

Fazit

Grundig bietet viel Komfort, besonders beim klassischen TV-Schauen. Das Bild des Grundig 49 GUS 9790 baut auf satteste Farben aus jedem Blickwinkel, HDR wird ordentlich, aber nicht übermäßig brillant unterstützt.

Technik Extrem: HDR

Quelle: video
Der Testchef und stellvertretende Chefredakteur der video, Roland Seibt, erklärt, was es mit HDR und Dolby Vision auf sich hat.

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