Grundig Vision 8 GUB8040 - Fire TV im Test
Neben Bild- und Klangqualität ist die Wahl des Betriebssystems eine wichtige Entscheidung beim TV-Kauf. Grundig geht hierfür eine exklusive Partnerschaft mit Amazon ein. So eine Fire TV Edition bringt etwas Spezielles an Komfort, das niemand anders so gut kann. Lesen sie unseren Test zum GUB8040 - Fire TV Edition von Grundig.

Das Rennen um die Dominanz mobiler Betriebssysteme hat Google mit Android klar für sich entschieden. Zwar ist der Anteil an Android-TVs weltweit noch nicht überragend, doch immer mehr TV-Hersteller erkennen die Vorteile leichterer App- Integration. Im Bereich der Film- und Musikinhalte liegt Googl...
Das Rennen um die Dominanz mobiler Betriebssysteme hat Google mit Android klar für sich entschieden. Zwar ist der Anteil an Android-TVs weltweit noch nicht überragend, doch immer mehr TV-Hersteller erkennen die Vorteile leichterer App- Integration.
Im Bereich der Film- und Musikinhalte liegt Google Play allerdings weit abgeschlagen hinter den Branchenriesen Netflix und Amazon. Durch tolle Eigenproduktionen und kluge Abomodelle binden diese die Kunden stark an sich.
Der „Versandhändler“ Amazon ist dabei Preis-Leistungssieger, liefert er doch tolle Filme, Serien und gewaltige Bibliotheken von Musik und Digitalbüchern an Leute, die sich einfach für acht Euro monatlich dazu entschieden haben, ihre bestellten Waren versandfrei und schneller zu bekommen. Das Ganze nennt sich „Prime“.
Nun ist es zwar für jeden modernen Fernseher ein absolutes Pflichtprogramm, die beiden Anbieter Amazon Prime Video und Netflix streamen zu können, doch ein speziell für (und mit) Amazon entwickelter Fernseher ist halt noch besser auf das Ökosystem des Anbieters abgestimmt als andere Systeme.

Zu diesem Ökosystem gehört auch die beliebte Sprachsteuerung „Alexa“, für die es Tausende interessante Skills (Anwendungen) gibt, und die somit auf viele Fragen und Aufgaben vorbereitet ist – vom Quizduell, Weisheiten, Spa-Musik oder Yogatipps über den Bayrisch-Sprachkurs bis hin zu Smart-Home-Steuerung und Telefonaten mit anderen Geräten.
In so einem Fernseher sind natürlich Such- und Steuerbefehle für Sendungen, Serien oder Filme besonders interessant, und das klappt im Test auch immer besser.
Perfekte Integration
Das Bildschirmmenü ist identisch mit bekannten Amazon Fire-TV Playern, nur dass hier der Reiter „Live- TV“ neben Streamingdiensten wie Zatoo in erster Linie für den integrierten TV-Empfänger vorgesehen ist. Dabei ist ein digitaler UHD-Singletuner für die drei Empfangswege -S, -T2 und -C am Werk, der im Satbereich auch die Einkabellösung anbietet.
Such-, Sortierungs- und Favoritenfunktionen sind durchdacht umgesetzt, was man von einigen Android- TVs (aus China) nicht behaupten kann. Sehr gut gefällt uns die Live-TV-Übersicht im Bild oben, die einen schnellen, gut aussehenden Überblick verschafft. Die Integration des klassischen TV-Empfangs in das smarte Hauptmenü gelingt somit besser, als wir es von den meisten Android-TV- Geräten her kennen.

Dem engen Preisrahmen dieses Einstiegs-TVs ist nicht nur der Doppeltuner zum Opfer gefallen. Auch eine Aufnahme auf USB konnten wir nicht starten. Und sogar die weit verbreitete Technik, seine Multimediadateien zu Hause mittels eines DLNA-Servers bereitzustellen, fand bei Grundig kein Gehör. War schon auf den ersten Fire-TV-Sticks hierzu (und für Airplay) eine App vorinstalliert, müsste man sie nun zukaufen.
Nutzern, die nur manchmal zeitversetzt fernsehen und nicht archivieren, kommen die smarten Replayfunktionen der Öffentlich-Rechtlichen gerade recht. Sie funktionieren über Hbb- TV.
Zusätzlich lenkt der Grundig Fire-TV die Aufmerksamkeit in Richtung des Cloud TV-Speichers YouTV, der kostenlos zwei Sendungen einen Tag lang vorhält und im Monatsabo zum komfortablen Alles-Aufnehmer wird.

Ab Werk funktioniert im Grundig GUB8040 die Bildschirmspiegelung eines Smartphones via MiraCast hingegen problemlos, sobald man diese Option als Signalquelle auswählt.
Das Angebot an Apps wird über Amazon aufbereitet und ist kleiner als das des Google Playstore. Als wichtige Anbieter sind neben Prime, Netflix und Youtube unter anderem Disney, DAZN und Joyn verfügbar.
Eingeweihte können Apps via Sideload hinzufügen, doch schon bei den offiziellen Partnern ist es nicht ganz leicht, alle Apps im Hauptmenü wiederzufinden. Der begrenzte Hauptspeicher von vier Gigabyte (inklusive System) ist bei vielen Add-Ons dann auch recht schnell überfüllt.
Konzentriert man sich auf Prime, TV-Empfang und das Nötige, läuft das System flüssig und kommt nur ins Stocken, wenn offensichtlich Daten aus dem Netz nachgeladen werden müssen – was nicht selten passiert.
Die Hardware
Beim Auspacken und Aufstellen des Gerätes ist man über das Leichtgewicht überrascht, vor allem, weil Look und Haptik des dunklen und vergleichsweise preiswerten TVs hochwertig erscheinen.
Immerhin kommt es aus der modernsten TV-Fabrik Europas, die Grundigs Mutterkonzern erst vor Kurzem in Betrieb nahm. Das Konzept des Vision 8 GUB8040 Fire TV Edition ist auf Sparsamkeit ausgelegt. Das ist gut, was den Stromverbrauch betrifft, wer Filme jedoch in perfekter Qualität anschauen möchte, müsste tiefer in die Tasche greifen.

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Das 60-Hz-Panel basiert auf IPS-Technik und besticht durch den dazugehörigen großen Blickwinkel. Allerdings werden auch die Schwächen im Schwarzwert, also Kontrast sichtbar. Das ist völlig okay für Standard-Fernsehen, HDR bringt so jedoch wenig Spaß. Brillanzseitig kann es sich nicht von SDR absetzen, allein der Farbraum ist leicht erweitert.
Das Dimmen des Backlights ließ sich nur manuell regeln, lokale Kontrastmaximierungen gibt es nur virtuell, die Ausleuchtung der Ecken ist schwach. Dafür werden Bewegungen von Kinoquellen im reaktionsarmen Panel durch sauber eingefügte Zwischenbilder schön geglättet.
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil gut](https://www.connect-living.de/bilder/118539781/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-gut.jpg)
Überhaupt gibt es einige positive Bildverbesserungen, nur Gammakorrektur und RGB-Balance haben wir vermisst. Für Letztere gibt es aber ab Werk eine normgerechte Vorwahl. Im Vergleich zum Bild und bezogen auf die Preisklasse bewegen sich Dynamik und Homogenität des Klangs sogar auf einem deutlich höheren Niveau.
Fazit
Wer sich im Amazon Prime/Alexa Ökosystem befindet oder hinein will, ist mit diesem günstigen Fernseher bestens bedient. Deutlich mehr HDR-Qualität gibt es mit Grundigs OLED-TVs.