QLED-Fernseher
Grundig 55GUB8250 im Test
Ein komfortabeler Fernsehempfang und gleichzeitig jede Menge smarte Medien. Viele Quereinsteiger scheitern daran, aber Grundig gelingt der Spagat. Der Grundig 55GUB8250 im Test.

Es ist schon unglaublich faszinierend, wenn moderne TVGeräte genauso smart mit Medien umgehen wie Handys oder Computer. In ihnen stecken ja auch Betriebssysteme wie Android 11, angetrieben durch ARM Quadcore-Prozessoren, hier mit 2 GB RAM und 16 GB ROM (9 davon frei). Dank Googles umfassender Featureflut sind nicht nur Abertausende Smart- TV-Apps verfügbar, sondern auch eine Sprachsteuerung des TVs sowie der ganzen Googlewelt.
Zudem gibt es die Wiedergabe mittels Chrome- Cast, und nicht zuletzt auch eine problemlose Einbindung von Bluetooth- Kopfhörern und weiterer Helferlein. Ein TV-Hersteller, der Android adaptiert, hat schon einmal einen riesigen Batzen Arbeit gespart, allerdings verliert er auch einen großen Teil seiner Individualität, denn von der Stange gibt es nur simple Standard-Apps für entscheidende klassische TV-Funktionen, gar nicht zu denken an Alleinstellungsmerkmale für lokale Märkte oder Empfangsspezialitäten. Hier hebt sich Grundig aber mit dem 55GUB8250 positiv von der Masse fast namenloser Android-TVs ab.

Mehr als nur Android Erst einmal ist schon die Hardware etwas durchdachter als bei vielen Konkurrenten. Damit meinen wir nicht die für die Preisklasse überaus ansprechende Optik und Haptik des Gehäuses, sondern die Fernbedienung, die tatsächlich Zahlentasten für die direkte Eingabe einer Sendernummer, Farbtasten für HbbTV und Laufwerkstasten für USB-Aufnahme und Medienwiedergabe besitzt. Andererseits bietet sie auch mehr Wahltasten für Video-on- Demand-Apps als sonstwo, und auch ein Mikro darf nicht fehlen.
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Alles in allem besitzt der Handsender mehr Drücker als andere, kommt aber trotzdem erstaunlich übersichtlich daher. Am gleichförmigen Look des Hauptmenüs von Android 11 kann das natürlich auch nichts ändern. Wer das System kennt, kommt aber sofort damit zurecht und freut sich über schnelle Reaktionszeiten. Sowohl Startzeit als auch Programmwechselzyklen sind zügig – gute Hardware eben. Über den hübsch programmierten, übersichtlichen Programmführer laufen auch Aufnahmetimer für eine optionale Festplatte – ein Feature, mit dem bauähnliche Vorgänger aus Grundigs Fire-TV-Welt bislang nicht aufwarten konnten.

Sendersuche und Sendersortierung, letztere mit eigens entwickelter App, wurden sehr gut umgesetzt. Beim Versuch, die Erstinstallation über die Google-App vom Smartphone aus durchzuführen, sperrte sich zuerst die Kommunikation. Einmal installiert, fällt zum frischen und dennoch unaufdringlichen Bild sofort ein Klang mit deutlich mehr Tiefgang als erwartet auf. Später offenbarte sich dies nur bei moderaten Lautstärken.
Wenn es lauter wurde, trat eine starke Kompression in den Vordergrund. Dennoch brilliert der Grundig mit superpräsenten, bestens verständlichen Stimmen. Die Dolby-Atmos-Schaltung holt nicht mehr an homogener Räumlichkeit raus. Deutlich effizienter zeigt sich da DolbyVision, das HDR optimal gerade an so geringe Lichtleistungen wie 350 Nits anpasst. Das Farbvolumen insgesamt ist recht mager, die Abbildung hingegen lobenswert normgerecht. Schade, dass wir keinerlei Dimmen des Backlights ausmachen konnten, was in einem schwachen dynamischen Kontrast mündete.
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil sehr gut](https://www.connect-living.de/bilder/118539782/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-sehr-gut.jpg)
Allein im Energiesparmodus gibt es eine globale Anpassung für dunkle Szenen, jedoch keine Raumadaption. Dafür gibt es auch keine Artefakte eines solchen Vorgehens. Und für TVund Kinofilme ohne HDR ist ein Kontrastumfang von 1000:1 eigentlich ausreichend – im Filmmodus bei bestens komponierten Farben. Zudem fällt der gute Blickwinkel des IPS-Panels ins Auge, dessen Farbtreue unter Blickwinkel besser ist als der eines OLED-TVs.
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Fazit
Gehobenes Fernsehen in HD, dazu der komfortable Genuss von Streaming und Filmmedien mit Blick auf Googles interaktive Welten: Dafür ist dieser TV bestens geeignet. Wer HDR richtig knallig haben möchte, müsste grundsätzlich etwas mehr ausgeben.