Kaufratgeber
Wäschetrockner: Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Beim Kauf eines Wäschetrockners gibt es einiges zu beachten. In unserer Kaufberatung klären wir die wichtigsten Punkte und liefern Tipps für die Wahl des richtigen Trockners.

Nachdem die Schmutzwäsche in der Waschmaschine von Flecken oder Gerüchen befreit wurde, will sie auch getrocknet werden. Hier kommt ein Wäschetrockner ins Spiel, der gegenüber einer Wäscheleine im Freien zahlreiche Vorteile mit sich bringt: Immerhin trocknet er die Wäsche besonders schnell und das sogar unabhängig vom Wetter auch bei Sturm und Regen.
Natürlich könnte man irgendeinen, beliebigen Wäschetrockner kaufen. Tatsächlich gibt es aber Unterschiede je nach Anwendungsart. Welche Trockermodelle es gibt und was es beim Kauf zu beachten gilt, klärt daher unser Kaufratgeber.
Trockner kaufen: Wann lohnt sich ein Wäschetrockner?
Benötigen Sie wirklich einen Trockner? Die Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Denn gerade im Frühling oder Sommer, wenn es draußen wärmer wird und die Sonne scheint, ist das Trocknen an der frischen Luft noch immer die ökologischere Option. Denn im Gegensatz zu einem Wäschetrockner wird hier keinerlei Energie verbraucht.
Dies setzt aber einen eigenen Garten samt Wäscheleine oder -spinne oder zumindest entsprechend viel Platz auf Balkon oder Terrasse voraus. Gerade in einem Mehrfamilienhaus oder bei einer Wohnung in der Stadt ist dieser Platz aber oft nicht gegeben. Hier ist ein Trockner oft die einzige Option.
Zwar ist das Aufhängen der Wäsche auch in der Wohnung möglich, aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit jedoch keine sinnvolle Option (und in manchen Mietverträgen sogar verboten), denn damit steigt die Gefahr der Schimmelbildung.

Doch selbst mit dem notwendigen Platz im Freien kann sich ein Trockner lohnen. Beispielsweise dauert das Lufttrocknen bei Regen oder kühlen Temperaturen deutlich länger. Bleibt die Wäsche zudem zu lange auf der Leine hängen, können T-Shirts, Pullover oder Hosen hart werden. Man spricht hier von der sogenannten Übertrocknung.
Ein moderner und energieeffizienter Wäschetrockner ist also immer die bessere Wahl, wenn auch nur ergänzend zum Trocknen an der frischen Luft.
Welche Arten von Wäschetrocknern gibt es?
Die Entscheidung ist gefallen, ein neuer Trockner soll her. Doch schon stellt sich die nächste Frage: Welche Art von Wäschetrockner soll es denn sein? Grundsätzlich unterscheidet man bei modernen Trocknern zwischen drei verschiedenen Modellen: Ablufttrockner, Kondensationstrockner und Wärmepumpentrockner. Entscheidend ist hierfür unter anderem, wo Sie den Trockner letztlich betreiben wollen.

Der Ablufttrockner
Er stellt die ursprüngliche Variante der Trockner dar und ist heutzutage nicht mehr ganz zeitgemäß. Bei einem Ablufttrockner wird die Wäsche mithilfe von erhitzter Luft getrocknet. Die feuchte Luft aus dem Gerät wird dann mithilfe eines Schlauchs nach draußen geleitet.
Dieser wird einfach aus dem Fenster gehängt oder, wenn möglich, an ein Abluftsystem angeschlossen. In einem Keller ohne Fenster oder einer Erdgeschosswohnung ist diese Variante also ungeeignet.
Der Kondensationstrockner
Die zweite Option ist der sogenannte Kondensationstrockner, das heutzutage gängigste Modell im Bereich der Trockner. Er funktioniert ganz ähnlich wie ein Ablufttrockner, kommt allerdings ohne Schlauch und Fenster aus.
Die feuchte Luft wird dabei mithilfe der Umgebungsluft abgekühlt, wobei die dadurch entstehende kondensierte Feuchtigkeit in einem Behälter aufgefangen wird. Dieser will entsprechend regelmäßig entleert werden, damit der Wäschetrockner seine Arbeit weiterhin verrichten kann.
Kondensationstrockner sind im Durchschnitt ein wenig teurer als die Modelle, die mit Abluft arbeiten. Allerdings benötigen sie in den meisten Fällen auch weniger Energie, sodass sich die Mehrkosten bei der Anschaffung schnell wieder ausgleichen.
Der Wärmepumpentrockner
Die modernste Variante hört auf den Namen Wärmepumpentrockner und ist in der Anschaffung etwas teurer als die beiden anderen Trockner-Modelle, arbeitet dafür aber auch am energieeffizientesten. Hier lassen sich mitunter bis zu 50 Prozent Stromkosten im Vergleich zu Abluft- oder Kondensationstrockner einsparen.
Rein technisch funktioniert dieser ähnlich wie ein Kondensationstrockner, nur dass hier die Luft mithilfe der Wärmepumpe an einer Seite erwärmt wird, während der Wasserdampf an der anderen Seite kondensiert. So geht kaum Wärme verloren, was Energie spart. Auch das Entleeren des Flüssigkeitsbehälters entfällt.
Zwei Haken gibt es allerdings: Einerseits sind Wärmepumpentrockner aufgrund der komplexeren verbauen Technik in der Anschaffung etwas teurer, anderseits fällt die Betriebslautstärke höher aus.
Waschtrockner: Zwei Geräte in einem
Eine Besonderheit markiert hingegen der sogenannte Waschtrockner. Diese Variante lohnt sich vor allem dann, wenn Ihnen nur wenig Platz für die Elektrogeräte zur Verfügung steht und, wenn Sie eine besonders komfortable Lösung suchen.
Denn ein Waschtrockner kombiniert Waschmaschine und Trockner in nur einem Gerät. Die Schmutzwäsche wird also nicht nur gereinigt, sondern im Nachgang direkt auch getrocknet. Zu beachten gibt es allerdings, dass hier die maximale Beladung beim Wasch- und Trockenvorgang variiert:
Diese Kombigeräte können also aus Platzgründen weniger Wäsche trocken als sie waschen. Eben weil Wäsche, die getrocknet werden soll, mehr Raum benötigt. Auch liegen Energie- und Wasserbedarf eines solchen Modells meist über dem zweier einzelner Geräte.
Was leisten Trockner im Smart-Home?
Das eigene Zuhause wird immer intelligenter. Auch moderne Wäschetrockner sind mit Smart-Home-Funktionen ausgestattet. Dies beschränkt sich allerdings in den meisten Fällen auf die Bedienung, die beispielsweise per Sprachassistent oder bequem mithilfe des Smartphones erfolgen kann.
So können Sie beispielsweise einen beladenen Trockner von unterwegs aus an die Arbeit schicken. Die Optionen einiger Hersteller gehen aber noch weit darüber hinaus.
So bieten die Geräte von Hersteller Miele beispielsweise die Möglichkeit, erst dann die Trocknung zu starten, wenn der Strompreis gerade besonders günstig ist. Die Trockner der iQ700-Serie von Siemens wählen hingegen mittels Sensoren automatisch das richtige Programm.

Was kostet ein Trockner? Anschaffung und Energieverbrauch
Die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb eines Wäschetrockners hängen von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits ist beispielsweise die Art des Trockners von entscheidender Bedeutung.
Ablufttrockner sind mit einem Anschaffungspreis ab rund 200 Euro am günstigsten, während Kondensationstrockner bereits ab circa 300 Euro erhältlich sind. Moderne Wärmepumpentrockner starten hingegen ab rund 400 Euro. Dabei handelt es sich aber jeweils um die günstigsten und am einfachsten gehaltenen Modelle.
Von entscheidender Bedeutung sind allerdings auch die laufenden Kosten, die ein Trockner verursacht – also beispielsweise in Form der Stromkosten. Hier gibt es mitunter enorme Unterschiede. Während sparsame Trockner weniger als 200 kWh Strom pro Jahr verbrauchen, sind bei weniger effizienten Modellen auch über 600 kWh/Jahr möglich. Ein Vergleich lohnt sich also allemal.
Woran erkennen Sie einen energiesparenden Trockner? Wie bei allen Elektrogeräten, sind auch Trockner mit dem EU-Energielabel ausgezeichnet. Anhand einer Skala, die von A+++ bis D reicht, erkennen Sie, welche Wäschetrockner besonders sparsam arbeiten.

Trockner, die mit A+++ ausgezeichnet sind, benötigen besonders wenig Energie, während solche mit der Klasse D echte Stromfresser sind.
Wichtig zu wissen: Während beispielsweise für Waschmaschinen oder Kühlschränke bereits das neue Energielabel gilt, das die Effizienz zwischen A und D einordnet, lässt dieses für Wäschetrockner aktuell noch auf sich warten.
Wie lang hält ein moderner Wäschetrockner?
Der Kauf eines Trockners ist eine Investition, die man nicht alle Tage tätigt. Entsprechend soll das Elektrogerät auch möglichst lang halten. Die Lebensdauer hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Häufigkeit der Nutzung oder etwaige Defekte.
Generell geht man für Trockner, wie auch für Waschmaschinen, von einer durchschnittlichen Haltbarkeit von rund 10 bis 15 Jahren aus. Manche Hersteller werben jedoch sogar mit einer Lebensdauer von 20 Jahren.
Eine Neuanschaffung könnte sich, nicht nur im Falle eines Defektes aber bereits vorher lohnen. Und zwar falls ein neuer Trockner infolge des technologischen Fortschritts deutlich weniger Energie verbraucht oder Zusatzfunktionen mitbringt, die Ihnen wichtig sind.
Welche Programme sollte ein Trockner beherrschen?
Wäsche ist nicht gleich Wäsche. Entsprechend bieten Trockner die Auswahl zwischen verschiedenen Programmen. Welche Sie davon tatsächlich benötigen, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab.
Programme für Baumwolle, pflegeleichte Gewebe, Feinwäsche oder eine Automatik gehören zum Standard eines jeden Trockners.
Andere Modelle bieten hingegen besonders schnelle Kurzprogramme, die die Wäsche in weniger als einer Stunde trocknen, Handtücher und Bettwäsche auflockern oder auf empfindliche Textilien wie Hemden oder Dessous Acht geben.

Auch gibt es Trockner, die spezielle Allergie-Programme anbieten. Hier werden durch eine konstant gehaltene Temperatur Pollen, Partikel, Tierhaare und ähnliches reduziert. Smarte Trockner sind zudem in der Lage, mithilfe von Sensoren zu erkennen, wie feucht die Wäsche noch ist und beenden den Trocknungsvorgang tatsächlich erst dann, wenn die Wäsche wirklich trocken ist.
Welche Wäsche gehört nicht in den Trockner?
Tür auf, Wäsche rein, Programm starten und warten. So praktisch ein Wäschetrockner auch ist: Er ist nicht für sämtliche Kleidungsstücke oder Textilien geeignet. Doch was darf nicht in den Trockner?
Grundsätzlich gehören besonders empfindliche Textilien wie Seide, Kaschmir, Viskose oder Polyester nicht in den Trockner. Auch wasserdichte Kleidungsstücke wie Outdoor- und Sportbekleidung, Kleidungsstücke aus Leder oder Kunstleder und Haushaltstextilien, die eine Gummierung aufweisen (beispielsweise Badezimmermatten mit gummierter Unterseite) sind im Trockner Tabu.
Der Grund: Durch die entstehende Hitze im Trockner können diese Textilien einlaufen und schrumpfen, ausleiern oder schlicht kaputt gehen. Ob das jeweilige Kleidungsstück in den Trockner darf, erkennen Sie an den sogenannten Trockner-Symbolen, das direkt an der Kleidung zu finden ist.