Energiesparen: Das müssen Sie wissen!
Welche Energieeffizienzklassen gibt es und wofür stehen sie?
Energieeffizienzklassen zeigen, wie viel Strom Geräte verbrauchen – klingt simpel. Doch häufig sind die Labels gar nicht so einfach zu deuten.

Was sind Energieeffizienzklassen?
Die Labels zur Energieeffizienz begegnen uns auf allen möglichen elektronischen Geräten im Haushalt – vom Leuchtmittel bis zur Waschmaschine. Eigentlich ist das System ja denkbar einfach. Geräte, die mit einem A gekennzeichnet sind, sind besonders energieeffizient. Unterstützt wird das durch die grüne Visualisierung. Geräte, die hingegen sehr viel Power aus der Dose saugen, erhalten ein G und einen roten Balken. Kinderleicht also. Oder doch nicht?
Der Referenzwert zur Messung der Energieeffizienz wurde im Jahr 1998 festgelegt und blieb seither unverändert. Glücklicherweise hat sich seitdem in Punkto Stromsparen einiges getan und die Produkte auf dem Markt wurden immer energieeffizienter. Bald reichte also ein A nicht mehr aus, denn fast alle Produkte erreichten diesen Wert. Gut für die Umwelt, schlecht für die Übersichtlichkeit des Labels.
Es brauchte also noch weitere Abstufungen und zu A gesellten sich A+, A++ und natürlich A+++. Mit jedem Plus auf dem Label gab es jedoch ein Minus bei der Verständlichkeit. Die Übersicht zu behalten, wie viele Plus denn nun genug sind und wie grün der Kühlschrank wirklich kühlt, wurde zunehmen schwieriger. Das fand auch die zuständige EU-Kommission und brachte am 1. August 2017 die neue EU-Energieverbrauchskennzeichnungs-Verordnung auf den Weg.
Die Kennzeichnung A bis G nach neuem EU-Standard
Mit der neuen Verordnung haben die Plusklassen ausgedient und es soll wieder ein übersichtliches System mit Buchstaben von A bis G geben. Wobei, eigentlich von B bis G, denn die Kennzeichnung A wird erstmal frei gelassen. Hier lässt sich die EU-Kommission noch etwas effiziente Luft nach oben – denn schließlich arbeiten Hersteller immer weiter daran, den Stromverbrauch ihrer Produkte zu reduzieren. Wenn sie das getan haben, werden sie mit einem A belohnt.
Doch auch bei der Umstellung der Energielabels gilt: Eile mit Weile. Erst seit dem Jahr 2021 ist die neue Kennzeichnung auf den Verpackungen sichtbar. Leuchtmittel, Kühl- und Gefriergeräte, Weinlagerschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner, elektronische Displays und Fernsehgeräte müssen fortan das neue Label tragen.
Die Umstellungsphase für Leuchtmittel (die später zum neuen Label verpflichtet wurden) endete am 28. Februar 2023. Damit sollte es also auch kein Wirrwarr zwischen neuen und alten Verpackungen und entsprechend unübersichtlicher Belabelung mehr geben.
Die neue Kennzeichnung gilt aktuell nicht für alle Produktgruppen. Zum Beispiel Backöfen, Klimaanlagen, Warmwasserbereiter oder Heizanlagen folgen der Regelung erst bis 2030. Sie sind zum Teil noch mit den Plusklassen versehen. Das bedeutet, Geräte, die jetzt zum Beispiel mit einem A gekennzeichnet sind, würden später womöglich mit einem C versehen werden.

QR-Code und App zum Energieeffizienz-Label
Teil der neuen Labels ist unter anderem auch ein QR-Code. Dieser kann mit der EU-Energielabel-App der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) gescannt werden. Die App verfügt über einen Label-Lotsen, der Infos zur neuen Kennzeichnung bereithält und dabei helfen soll, eine bessere Produktauswahl in Bezug auf die Effizienz der Produkte treffen zu können.
Die App bietet eine Checkliste und eine Ratgeber-Funktion, ein Glossar und alle entsprechenden Verordnungen. Wer dann noch Energie hat, kann sich Zeit mit einem Effizienz-Quiz vertreiben. Die App gibt es für Android und iOS kostenlos.
Worauf beim Kauf achten?
Bei der Anschaffung neuer Geräte auf die Energieeffizienz zu achten, lohnt sich immer. Auch, wenn das vielleicht einen kleinen Mehraufwand in der Recherche bedeutet. Doch nicht nur die steigenden Energiepreise, sondern auch der wichtige Aspekt des Klimaschutzes, sollte uns dazu motivieren die Label und Kennzeichnungen unbedingt zu berücksichtigen.
Beim Kauf spielt dann natürlich nicht nur der Stromverbrauch eine Rolle. Auch die CO2-Bilanz des Produktes, die Langlebigkeit, die Herstellung und die Recyclebarkeit sind entscheidend.