Kaufratgeber
Kaffeemaschine kaufen: Welcher Kaffeetyp sind Sie?
Mit Kaffeemaschinen bereiten Sie unterschiedliche Kaffeespezialitäten zu, doch welcher Automat bietet was und welche Kriterien sind beim Kauf wichtig?

Zum Frühstück gehört für viele eine frisch gebrühte Tasse Kaffee – genau wie zum Kuchen am Nachmittag. 169 Liter trinkt jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr, meldet der Deutsche Kaffeeverband. Damit ist Kaffee hierzulande das beliebteste Getränk, noch vor Mineralwasser. Wer sich eine neue Kaffeemaschine zulegen will, hat die Qual der Wahl. Mit kompakten Kapselmaschinen, Vollautomaten oder Espressomaschinen wie in Italien lassen sich jeweils andere Arten des aromatischen Getränks herstellen.
Welche Kaffeemaschinen-Typen es gibt
- Eine klassische Filterkaffeemaschine brüht eine ganze Kanne in wenigen Minuten. Das heiße Wasser läuft dabei über das Kaffeepulver im Sieb. Auf der integrierten Warmhalteplatte bleibt das Getränk längere Zeit heiß.
- Mit kompakten Kapsel- oder Kaffeepadmaschinen ist Kaffeekochen bequem: Sie legen Kapsel oder Pad ein und drücken einen Knopf. Die Maschine presst die passende Wassermenge über das Pulver. Mit diversen Sorten von Kapseln und Pads bereiten Sie unterschiedliche Getränke zu. Kapseln sind bis kurz vor dem Brühvorgang versiegelt und leiten Wasser druckvoller über das Pulver. Darum schmeckt der Kaffee oft aromatischer als mit Pads. Dafür sind diese umweltfreundlicher. Es gibt auch Maschinen, die sowohl mit Pads als auch mit Kapseln arbeiten.
- Ein Vollautomat bietet die größte Flexibilität: Die Maschinen bereiten viele Kaffeespezialitäten tassenweise und auf Knopfdruck zu, etwa Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato oder Caffè Latte. Dazu mahlen sie Kaffeebohnen meist frisch im integrierten Mahlwerk und befördern die richtige Menge in eine Brühgruppe. Temperatur und Druck wählen sie automatisch passend zum Getränk. Außerdem übernehmen sie das Aufschäumen der Milch.
- Siebträgermaschinen bzw. Espressomaschinen können ausschließlich Espresso zubereiten: Dazu füllen Sie ein Sieb mit Pulver und schrauben es ein. Viele Maschinen wählen Wassermenge sowie Temperatur automatisch aus, bei anderen können Sie das selbst bestimmen. In der Regel ist eine Düse zum Milchaufschäumen integriert, sodass aus Espresso Cappuccino wird.

Welche Kriterien spielen beim Kauf eine Rolle?
Art der Getränke:
Espresso, Cappuccino, Lungo, Latte Macchiato, aber auch Cold Caffe Latte, heiße Milch, Tee und Flat White: Vollautomaten bereiten verschiedene Kaffeegetränke zu. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass Ihre Favoriten dabei sind.
Pumpendruck:
Arbeitet eine Kaffeemaschine mit hohem Druck, werden mehr Aromastoffe aus dem Pulver gelöst. Das ist bei Vollautomaten, Siebträger- sowie Kapselmaschinen wichtig. Die meisten Geräte arbeiten mit 15 bar, einige schaffen bis 19 bar.
Wassertank:
Je größer der Tank, desto mehr Kaffee können Sie herstellen, ohne Wasser nachfüllen zu müssen. Das Volumen beträgt bei Voll- und Espressoautomaten größtenteils 1 bis 2,7 Liter. Kapsel- und Filterkaffeemaschinen bieten häufig zwischen 0,6 und 1,8 Litern. Bei Kaffeepadgeräten sind es 0,6 bis 1,3 Liter.
Integriertes Mahlwerk:
Kaffeemaschinen mit integrierter Mühle mahlen Bohnen direkt vor der Zubereitung. Getränke schmecken damit intensiver.
Art des Mahlwerks:
In Kaffeemaschinen sind meist Scheiben- oder Kegelmahlwerke verbaut. Die Bohnen werden jeweils zwischen zwei Scheiben bzw. Kegeln zu Pulver gemahlen. Beide Varianten haben Vorteile: Scheibenmahlwerke sind leiser, dafür entsteht bei Kegelmahlwerken weniger Reibungswärme, der Kaffee ist noch aromatischer. Zu einem günstigen Schlagmahlwerk sollten Sie nicht greifen, es zerhackt die Bohnen mit Messern. Mahlwerke aus Keramik sind hochwertiger und leiser, Modelle aus Stahl langlebiger und günstiger.
Wasserfilter:
Manche Kaffeemaschinen haben einen Filter integriert, der dem Wasser Kalk entzieht. Es wird dadurch weicher und der Kaffee schmeckt vollmundiger. Außerdem schützt der Filter die Maschine vor Verkalkung.
Milchaufschäumer:
Mit einigen Kaffeeautomaten können Sie Kuh- oder Pflanzenmilch aufschäumen. Bei Vollautomaten und einigen Padmaschinen füllen Sie diese in einen Tank. Dann wird sie verquirlt und in die Tasse gegeben. Besitzt das Gerät eine Düse, halten Sie einen Behälter mit der Flüssigkeit darunter. Der Dampf schäumt die Milch auf.
Reinigung der Brühgruppe:
Bei Kaffeevollautomaten sollten Sie die Brühgruppe regelmäßig säubern. Ist diese fest eingebaut, können Sie meist Reinigungsprogramme ablaufen lassen. Lässt sich die Brühgruppe herausnehmen, kann sie unter fließendem Wasser von Kaffeepulver befreit werden.
Diese Funktionen sorgen für mehr Komfort beim Kaffeekochen
Smarte Features:
Einige Vollautomaten oder Kapselmaschinen lassen sich via App steuern und aus der Ferne aktivieren. Manche reagieren auch auf Sprachbefehle, etwa via Alexa.
Timer:
Der Kaffee soll fertig sein, wenn Sie in die Küche kommen? Das geht, wenn das Gerät mit Timer ausgerüstet ist.
Touchbedienung:
Einfache Kaffeemaschinen werden mit Tasten bedient. Komfortabler ist die Steuerung über ein Touchdisplay: Getränke können Sie dann durch Antippen auswählen.
Voreingestellte Programme und Anpassung:
Einige Kaffeemaschinen ermöglichen es, Getränke an den Geschmack anzupassen, etwa bei Wassermenge, Kaffeestärke und Mahlgrad. Verschiedene Haushaltsmitglieder können so ihre Lieblingsgetränke speichern und auswählen.
Tassenwärmer:
Kaffeemaschinen mit beheizbarer Abstellfläche halten Tasse oder Kanne längere Zeit warm.
Mehrere Tassen zubereiten:
Einige Kaffeeautomaten haben eine Zwei-Tassen- oder sogar eine Kannenfunktion, dann können sie mehrere Getränke gleichzeitig zubereiten.
Wie schmeckt Kaffee am besten?
Wie ein Kaffeegetränk schmeckt, hängt von vielen Faktoren ab – zum Beispiel von der Bohnensorte. Die weit verbreiteten Arabica-Bohnen sind vielfältig im Geschmack, er reicht von nussig bis fruchtig. Robusta-Bohnen gelten als kräftiger, haben aber nur halb so viel Koffein. Mit dunkler Röstung wird der Kaffee kräftiger und enthält weniger Säure, mit heller ist er weniger bitter.
Wichtig ist außerdem der Mahlgrad – der lässt sich bei manchen Maschinen individuell einstellen. Je feiner das Pulver, desto stärker und bitterer wird der Kaffee. Ist das Pulver gröber, ist der Kaffee säuerlicher. Idealerweise liegt die Wassertemperatur beim Brühen bei 86 bis 89 Grad Celsius. Nur bei Espresso ist das Wasser heißer.

Welches Kaffeegetränk ist gesünder und bekömmlicher?
Als Faustregel gilt: Je kürzer die Brühzeit, desto magenfreundlicher wird der Kaffee. Der Brühvorgang bei Espresso dauert weniger als 60 Sekunden – zu kurz, um größere Mengen Säure oder Koffein aus dem Pulver zu spülen. Beim Filterkaffee läuft heißes Wasser mehrere Minuten über das Pulver und nimmt mehr Koffein und Säure auf.
Bei Espresso kommen zudem meist Robusta-Bohnen zum Einsatz, die dunkler geröstet werden. Bei Filterkaffee werden heller geröstete Arabica-Bohnen genutzt. Espresso ist darum insgesamt bekömmlicher.
Wie viel kostet eine Kaffeemaschine?
Die Preise bei Kaffeemaschinen unterschieden sich deutlich. Während ein einfaches Gerät für Filterkaffee ab 20 Euro zu haben ist, können Kaffeevollautomaten und Espressomaschinen mit Komfortfunktionen 3.000 Euro und mehr kosten. Die Preise für Kaffeevollautomaten beginnen bei 200 Euro, für Espressomaschinen sowie Pad- und Kapselmaschinen bei 40 Euro.
Welche Kaffeemaschine ist die Richtige für mich?
- Häufiger Kaffeetrinker: Genießen Sie viele Tassen Kaffee am Tag, eignet sich eine Filtermaschine. Diese Modelle sind auch praktisch, wenn sie bei Feiern oder für die ganze Familie Kaffee kochen.
- Espressofans: Trinken Sie am liebsten Espresso oder Cappuccino wie in Italien und möchten Sie selbst Hand anlegen, holen Sie sich eine Espressomaschine.
- Gelegentliche Kaffeetrinker: Kochen Sie nur wenige Tassen Kaffee pro Tag, wünschen sich aber Abwechslung? Dafür sind kompakte Kaffeepad- und Kapselmaschinen gemacht.
- Kaffeegenießer: Ein Vollautomat ist ideal für alle, die unterschiedliche Kaffeespezialitäten mit viel Aroma genießen wollen. Die Geräte punkten mit Mahlwerken und großer Auswahl.