Tipps
Fotografieren mit dem Nokia Lumia 925
Maximilian Weinzierl zog los, um nach fotografischen Herausforderungen für das Smartphone Nokia Lumia 925 mit 8,7-Megapixel-Kamera, PureView-Kameratechnik und einem Tessar-Objektiv von Carl Zeiss zu suchen: Regenwetter, Gegenlicht, Nachtszenen.

Ein Smartphone mit einem Objektiv von Carl Zeiss, das aus sechs Linsen besteht? Man wundert sich, wo die bei einer Bauhöhe von 8,5 mm Platz finden. Das Objektiv ragt leicht heraus und sitzt nicht am Rand, sondern mittig in der oberen Hälfte.Der 1/3-Zoll- Sensor ist ein echter 16:9-Sensor und produziert 8,7-MP-Bilddateien.
Fokussieren lässt sich das Objektiv des Windows-Smartphone zum einen mit der Kamerataste, die zwei Druckpunkte aufweist, zum anderen durch Antippen des Displays. Die eigenständige Kamerataste ist sehr praktisch: Egal, wo man sich gerade im Menü befindet (und selbst im Ruhezustand), ein 2-Sekunden-Druck auf diese Taste lässt sofort die Kamera erscheinen, und man kann losfotografieren.
Für Fotografen, die ihre Bildergebnisse nicht allein der Automatik überlassen möchten, ist es ein Muss, die kostenlose App "Nokia Pro Cam" zu installieren. Damit können mehr Bildparameter manuell eingestellt werden als mit der vorinstallierten App "Kamera": Blitzlichtanwendung, manueller WB, manuelle Scharfstellung (!), ISO, Belichtungszeit (Festblende 2,0) und Belichtungskorrektur. Darüber hinaus bietet die Pro App Zoomen mit einem einzigen Fingerwisch und digitale Einstellräder statt Menüs, was eine direkte, visuell verfolgbare Kameraeinstellung ermöglicht.
Das schmale Handy im Alurahmen mit mattem Kunststoffkorpus und Hochglanz-Display macht einen wertigen Eindruck und liegt angenehm in der Hand. Solchermaßen ausgerüstet bin ich bei einem Sommergewitter mit Wolkenbruch losgezogen, um die Handy-Fotos für diesen Beitrag anzufertigen. Das erste Bild entstand mit Automatik durch die Windschutzscheibe - das Smartphone auf das Lenkrad gestützt; der Schnappschuss gibt die Stimmung sehr gut wieder, und Lichter und Tiefen haben genügend Zeichnung.
Das zweite Foto entstand beim Abebben des Regens auf freiem Feld. Das Smartphone wurde dazu mittels Universalklemme, Kugelkopf und Phone-Halter von Novoflex an der Autoscheibe befestig. Fotografiert wurde zuerst mit der normalen Kamera-App, was problematisch war, weil die Automatik aufgrund der herrschenden Gegenlichtsituation zu dunkle Bilder produzierte.
Dann wurden die Einstellungen in der Pro App manuell vorgenommen. In mehreren Versuchen wurde die perfekte Belichtung realisiert. Der Regen ließ nach, und die Sonne zeigte sich wieder am Horizont; Gelegenheit für eine Gegenlicht-Nahaufnahme (ab 8 cm) von Quittenfrüchten ab "Stativ". Hier war es sehr nützlich, in der Pro App eine Auslöseverzögerung programmieren zu können, was ein berührungsfreies Auslösen ohne Verwackeln ermöglichte.
Im Garten drückte ich das Smartphone dem 4-jährigen Jonas in die Hand, der damit fotografierte, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Jonas' Porträtergebnisse können sich sehen lassen. Beim Hundeporträt wurde das Handicap jedes Smartphones zur Herausforderung: die Auslöseverzögerung.
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Die Doggendame blickte auf mein Schnalzgeräusch hin in Richtung Handy, das ich auf dem Boden aufstützte. Ich löste aus, doch bevor das Handy ein Foto aufnahm, blickte sie zur Seite. Sie wusste genau, was ich wollte, sie spielte mit mir - über 20-mal, bis endlich das Porträt im Kasten war. An dem Bild habe ich dann mit dem eingebauten "Kreativstudio" gespielt und im Nachhinein den Hintergrund unscharf gezogen. Für schnelle Internetanwendungen reicht's, für hochwertige Unschärfefreisteller eignet sich Photoshop besser.
Am späten Abend konnte das Nokia Lumia 925 dann auf der Dult seine viel-gerühmte Nachttauglichkeit beweisen. Gelungen sind wieder zwei Schnappschüsse, einfach mit der Automatikeinstellung "Nacht" fotografiert. Die Belichtung sitzt!