Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.
Ratgeber

Bewertung des Visual Noise

Autoren: Redaktion pcmagazin und Dietmar Wüller • 29.2.2008 • ca. 1:50 Min

Inhalt
  1. Bildrauschen
  2. Bewertung des Visual Noise

Traditionell bestimmt Image Engineering bei den Kamera- und Objektivtests absolute Werte, bei denen die Ausgabegröße keine Rolle spielt: Die Kamera erzielt eine bestimmte Auflösung, die auf einem kleinen Ausdruck nicht voll zur Geltung kommt, aber grundsätzlich im Bild existiert. Beim Rauschen s...

Traditionell bestimmt Image Engineering bei den Kamera- und Objektivtests absolute Werte, bei denen die Ausgabegröße keine Rolle spielt: Die Kamera erzielt eine bestimmte Auflösung, die auf einem kleinen Ausdruck nicht voll zur Geltung kommt, aber grundsätzlich im Bild existiert. Beim Rauschen spielt dagegen nun zum erstenmal die Ausgabe eine entscheidende Rolle, da der visuelle Eindruck im Mittelpunkt des neuen Verfahrens steht.

Wird das Bild einer stark rauschenden Kamera verkleinert ausgegeben, mindert dies den Rauscheindruck. Wird dasselbe Bild vergrößert ausgegeben, steigt das visuell sichtbare Rauschen. Das Ergebnis hängt also von der Ausgabe ab, weshalb Image Engineering drei Ansätze untersucht hat: 10x15-Print, 40x60-Print und eine 100%-Darstellung am Monitor. Die Wahl der Ausgabegröße kann prinzipiell beliebig, muss aber identisch für alle Geräte gewählt sein. Als Druckauflösung gehen wir immer von 300 dpi aus.

Die 10x15-cm-Ausgabe Das 10x15-cm-Bild ist sicherlich die am meisten genutzte Druckgröße: Für den Test bedeutet das, dass wir die Bilder auf das 10x15-cm-Format mit Ausgabeauflösung 300 dpi umskalieren. Wir haben uns für die bikubische Interpolation entschieden, da diese in den gängigen Bildverarbeitungsprogrammen zur Verfügung steht und dort gute Ergebnisse liefert. 10 x 15 cm bedeutet, dass die Bilder einer 2-Megapixel-Kamera in 100%-Darstellung gedruckt werden, die Aufnahmen einer 10-Megapixel-Kamera allerdings nur in 46%-Darstellung. Wo bei der 2-Megapixel-Kamera ein Bildpunkt die Druckinformation liefert, sind es beim 10-Megapixel-Modell fünf. Damit findet eine Mittelwertbildung statt, die den Rauscheindruck reduziert und die Differenzierung hochauflösender Kameras stark erschwert.

Die 40x60-cm-Ausgabe Bei 40 x 60 cm großen Prints besteht dieses Problem nicht, denn zur Bewertung werden die Bilder auf ungefähr 4700 x 7000 Pixel hochskaliert. Dies entspricht einer Kamera mit ca. 33 Megapixel. Die Ausgabegröße liegt also weit über dem, was heute bei vernünftigen Kosten für die nicht professionelle Fotografie realisierbar ist. Das zunächst etwas groß erscheinende Format garantiert, dass Image Engineering das Rauschen aller Kameras in den derzeit verfügbaren Pixelklassen sauber differenziert erfassen kann.  Darüber hinaus bleibt genügend "Luft nach oben" für künftige Modelle.

Die 100%-DarstellungEine denkbare Alternative ist eine Ausgabe entsprechend den jeweiligen Dateigrößen. Diese Lösung setzt jeden Bildpunkt direkt in einen Druckpunkt (300 dpi) um, wie bei einer 100%-Betrachtung am Monitor. Hierbei würde dann eine 2-Megapixel-Kamera anhand eines 10x15-cm-Ausdrucks und eine 8-Megapixel-Kamera anhand eines 20 x 30-cm-Ausdrucks beurteilt. Es ist jedoch nicht ganz unproblematisch, verschiedene Kameras anhand von unterschiedlichen Ausgabegrößen und damit verschiedener Zielvorgaben zu vergleichen. Unseren Tests legen wir deswegen 40 x 60-cm-Prints zugrunde.