Immer frisch gemahlene Bohnen
Kaffeemühle kaufen: Worauf kommt es an?
Sie lieben Kaffee? Handgemachten Kaffee? Dann ist eine gute Kaffeemühle Pflicht. Aber welche ist die richtige?

Wer’s bequem mag, hat meistens einen Vollautomaten mit integrierter Mühle zu Hause stehen. Wer dagegen auf Handarbeit setzt und gerne selbst mit Mahlgrad und Brühzeit experimentiert, um den perfekten Espresso, Cappuccino, Latte macchiato oder Filterkaffee zu zaubern, der braucht eine Kaffeemühle. Denn nur frisch gemahlenes Pulver in der zur Brühart passenden Konsistenz gibt dem kleinen Schwarzen oder großen Braunen den perfekten Geschmack.
Einfach mal einen Kaffee machen war früher, heute ist die Zubereitung für viele ein Lifestyle-Act. Entsprechend präsentiert sich die Bandbreite an Mühlen: von solide und günstig bis zum sündteuren Designerstück. Wir meinen: Wer Wert auf guten Kaffee legt, aber kein absoluter Aficionado ist, der muss nicht ins oberste Preisregal greifen. Auch in der Liga zwischen 50 und 150 Euro finden sich viele gute Mühlen.
Manuelle oder elektrische Kaffeemühle?
Wer nicht viel Kaffee trinkt, kann eine manuelle Mühle wählen. Die nimmt nicht viel Platz ein und lässt sich nach Gebrauch einfach im Schrank verstauen. Man muss allerdings mehr Zeit und einiges an Kraftaufwand einplanen – vor allem, wenn man den Kaffee für Espresso schön fein mahlen möchte.
Komfortabler ist eine elektrische Mühle, die auf Knopfdruck für den gewünschten Mahlgrad sorgt. Der lässt sich bei guten Mühlen einfach per Drehrad oder Regler in vielen Stufen einstellen – fein für Espresso, mittel für Handfilter und eher grob für die Stempelkanne (auch French Press genannt). Hilfreich ist hier eine symbolische Kennzeichnung, ab welcher Einstellung welcher Mahlgrad erreicht wird.
Welches Mahlwerk?
Zwei Arten von Mahlwerken kommen infrage: Scheibenmahlwerke und Kegelmahlwerke. Von Schlagmahlwerken raten wir ab, da diese die Kaffeebohnen viel zu rabiat angehen und wie in einem Mixer mit Messern quasi schreddern. Das Mahlgut ist nicht gleichmäßig und etwa für Espresso bei Weitem nicht fein genug. Auch entwickelt sich bei der hohen Drehzahl viel Wärme, was für den Kaffee nicht gut ist – er verliert an Aroma.
Mühlen mit Kegelmahlwerk
Beim Kegelmahlwerk werden die Bohnen zwischen einem konisch zulaufenden Innenteil und der Außenwand der Mühle zerkleinert. Kegelmahlwerke müssen das Mahlgut nicht nach außen transportierten, dadurch arbeiten sie langsamer als Scheibenmahlwerke und entwickeln weniger Reibungswärme – allerdings verteilen sie auch mehr Partikelgut. Die Oberklasse der Kegelmühlen nutzt Keramikeinsätze, gängig ist Edelstahl.


Mühlen mit Scheibenmahlwerk
Bei einem Scheibenmahlwerk sitzen zwei Scheiben aus Edelstahl übereinander, von denen sich eine gegen die andere dreht. Scheibenmahlwerke produzieren ein homogenes Pulver. Da die Bohnen an den Rand der Scheiben transportiert werden müssen, ist eine höhere Drehzahl nötig. Damit entsteht mehr Wärme als bei einem Kegelmahlwerk. Das ist im privaten Umfeld, in dem die Mühle nicht im Dauerbetrieb läuft, aber nicht wirklich relevant.
Kaffeemühle: Was brauche ich an Extras?
Wer eine Siebträgermaschine nutzt und eine Mühle mit entsprechendem Halter kaufen, mahlt die Bohnen direkt in das Sieb. Vorteil: Man kann genau die Menge umsetzen, die man braucht. Nachteil: Es geht schon mal was daneben. Wer dagegen per Handfilter oder French Press aufbrüht, braucht eine Mühle mit Behälter, in dem das Mahlgut aufgefangen wird.

Es gibt auch Mühlen mit integrierter Waage, die die Menge an Kaffeebohnen direkt abmessen. Das ist nett, lässt sich aber auch auf der Küchenwaage erledigen.