Smart Kitchen

Smart Home in der Küche: smarte Küchengeräte und Apps im Test

19.12.2022 von Corinna Ingenhaag

Köstlichkeiten per App? In einer Smart Kitchen kein Problem. Viele Küchenprodukte gibt es mit Bluetooth oder WLAN – einige schmeckten uns gut, einige waren etwas zu fad.

ca. 6:40 Min
Vergleich
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  1. Smart Home in der Küche: smarte Küchengeräte und Apps im Test
  2. Fünf smarte Küchengeräte im Vergleich
  3. Apps für Ihre Küche im Test
Smart Kitchen Check
Mit diesen Features wird auch Ihre Küche smart.
© fizkes/shutterstock.com

Sterneküche war gestern, bei uns kommt nur Smartes auf den Tisch. Und das soll natürlich gesund, lecker und vor allem selbst gekocht sein. Damit das wieder so richtig Spaß macht und dazu noch komfortabel ist, haben einige Hersteller ihre Küchengeräte mit einer App ausgestattet.

Über Wi-Fi oder Bluetooth kommunizieren die smarten Geräte mit den Köchen. Inspirationen, Rezepte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Nährwerte werden dazu auf dem Smartphone serviert. Dabei schmecken uns einige Produkte besser als andere. Wir führen durch unser smartes Menü und stellen fest, dass nicht alles so heiß gegessen, wie beworben wird.

Was essen wir heute?

Eine viel gestellte und nicht selten von einem Seufzer begleitete Frage. Auch begeisterten Köchen gehen hin und wieder die Inspirationen für neue Rezeptideen aus. Manchmal fehlt aber auch einfach die Zeit oder die Motivation, um ein aufwendiges Dinner zu zaubern. In diesen Fällen soll der Blick auf das Smartphone die knurrenden Mägen beruhigen. Denn vernetzte Küchengeräte, wie zum Beispiel die smarten Heißluftfritteusen, die es von Philips, Xiaomi oder Cosori gibt, helfen nicht einfach nur beim gesunden Frittieren, sie haben auch Rezepte im Gepäck, die per App ausgewählt und an die Fritteuse gesendet werden können. Dazu bieten die meisten Apps dann Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die dabei helfen möchten, das Gericht ordnungsgemäß zuzubereiten.

Zudem lassen sich zum Beispiel die Fritteusen von Xiaomi oder Cosori mit Sprachassistenten von Google Assistant oder Amazon Alexa verknüpfen. Theoretisch ließe sich der Vorgang zum Beispiel mit dem Gerät von Cosori sogar von unterwegs starten. Die Vorstellung, dass die Fritteuse allerdings zu Hause schon mal loslegt, während keiner da ist, ist wohl für die meisten eher unbehaglich. Die Steuerung per App macht aber auch zu Hause Sinn – so lässt sich der Vorgang bequem vom Sofa aus überwachen. Gleichzeitig erweitert die fettarme Fritteuse das Rezeptportfolio und inspiriert zu neuen Gerichten, die man vermutlich ohne die App nicht probiert und schon gar nicht in einer Fritteuse zubereitet hätte, darunter Kuchen oder Muffins.

AEG Küchenwaage ABKS1
Im Test zeigt die App auf dem Apple iPhone die Nährwerte der gewogenen Lebensmittel.
© AEG

Bleiben wir gleich beim Backen und schauen uns das nächste smarte Küchengerät an, die Küchenwaage mit App. Denn die meisten Rezepte erfordern eine relativ genaue Zugabe von Mehl, Milch, Butter und Co. Eine Küchenwaage ist also ein Muss. Aber muss sie auch eine App-Anbindung haben? Wenn wir ehrlich sind, lautet die Antwort zum reinen Kochen und Backen: Nein. Jedoch bieten die Waagen mit Bluetooth oder Wi-Fi auf anderem Wege einen Mehrwert. Nämlich bei der Übersicht der Nährwerte. Wer also wissen möchte, wie viele Kalorien der Kuchen später hat, oder seine Ernährung genau kontrollieren möchte, der findet mit einer vernetzten Waage dabei einen cleveren Partner.

Generell lässt sich sagen, dass die smarten Küchengeräte den Aspekt des gesunden Essens häufig unterstützen. Sei es beim smarten Frittieren ohne Öl oder beim Erfassen der Nährwerte per Waage. Doch natürlich wäre ein echter Fitnessspeiseplan nichts ohne einen ordentlichen Smoothie. Auch hier hält der Markt smarte Küchenhelfer bereit. Zum Beispiel von Xiaomi gibt es einen Standmixer mit WLAN. Der lässt sich per App steuern und liefert Rezepte für Smoothies, Säfte oder auch Suppen. Denn der Xiaomi Smart Blender kann nicht nur kalte Getränke häckseln, er bietet auch die Verarbeitung heißer Mixrezepte.

Kochen, ganz von alleine?

Das wohl bekannteste Küchengerät ist der Thermomix. Er deckt eine breite Bandbreite an Funktionen ab und ermöglicht es so, unterschiedlichste Gerichte zuzubereiten. Auch dieses Multitalent kommuniziert inzwischen mit dem Smartphone. Seinem Ruf als Highend-Küchenmaschine folgt aber auch sogleich der Blick auf das Preisschild. Denn das hat es mit knapp 1400 Euro in sich.

Wer ohnehin nicht den vollen Funktionsumfang nutzen möchte, aber trotzdem eine smarte Guideline beim Kochen wünscht, findet günstigere Alternativen, die sich eben auf einzelne Bereiche des Küchenalltags spezialisieren. Spezielle Reiskocher mit App oder smarte Eismaschinen kennen ihren Einsatzbereich ebenso wie der smarte Schnellkochtopf von Krups, der mit App-Anbindung, aber auch eigenem Display für smartes und komfortables Kochen sorgen möchte. Der große Vorteil der App-Steuerung solcher Geräte ist vor allem die Flexibilität. Wer sein Smartphone dabei hat, muss beim Kochen nicht mehr in der Küche sein.

Gibt es Grund zur Tat zu schreiten, fordert die App den Nutzer dazu auf und informiert im besten Fall per Push-Nachricht, dass es Zeit ist, die Pommes zu schütteln oder das Curry vom Bratmodus in den Kochvorgang zu bringen. Angebranntes oder verkochtes Essen gehört damit der Vergangenheit an – auch, wenn wir zwischendurch die Wäsche aufhängen oder mit einer Serie auf dem Sofa entspannen. Zudem liefern die Rezepte neben Inspiration auch Sicherheit. Auf dem Smartphone wird der Kochvorgang abgebildet und spiegelt im besten Fall genau das wider, was gerade auf dem smarten Herd los ist. Doch nicht nur beim Essen punkten Küchengeräte mit Konnektivität zum Smartphone. Auch Getränke werden smart zubereitet.

Princess Moments Smarter Wasserkocher
In der App lässt sich jederzeit erkennen, wie hoch die Wassertemperatur aktuell ist.
© Princess Moments

Kaffee per App bestellen

Den Kaffee in der App bestellen, das klingt nach Starbucks und Co., gelingt aber mit smarten Kaffeemaschinen auch in der eigenen Küche. Viele Hersteller sind bereits auf den smarten Zug aufgesprungen und haben sowohl Filterkaffeemaschinen als auch Vollautomaten mit WLAN- oder Bluetooth-Schnittstellen ausgestattet. Klar, so können wir das koffeinhaltige Heißgetränk schon aus dem Bett zubereiten und sogleich smart und munter in den Tag starten. Wer übrigens einen weiteren Weg vom Bett zur Kaffeemaschine hat, sollte dabei auf eine WLAN-Schnittstelle achten, die hat eine größere Reichweite als Bluetooth.

Doch die Steuerung per App bietet noch weitere Vorteile. Zum Beispiel, wenn Gäste zu Besuch sind. Vorbei sind die Zeiten, in denen aus der Küche immer wieder Fragen gerufen wurden wie „Trinkst Du Deinen Kaffee mit Milch?“ oder „Cappuccino oder lieber Macchiato?“. Denn mit App-Anbindung muss in der Küche nur die Tasse gewechselt werden, die Auswahl erfolgt bequem auf dem Smartphone. Auch individuelle Rezepte oder Vorlieben lassen sich in der App hinterlegen. Bei einigen Modellen, unter anderem von DeLonghi oder Jura, lässt sich sogar das Mahlwerk per Smartphone einstellen. Hier bieten die Apps also einen echten Mehrwert.

Aber nicht nur Kaffee-Fans kommen auf ihre smarten Kosten. Auch die Teezubereitung wird per App-Steuerung perfektioniert. Denn dazu braucht es vor allem die perfekte Temperatur. Während schwarzer Tee es mit 95 bis 100 Grad gern richtig heiß hat, entfaltet grüner Tee bei 80 Grad sein optimales Aroma. Dazu gibt es smarte Wasserkocher, die sich per App temperatur-genau steuern lassen. Und zwar von überall. So gibt es keine nervigen Wartezeiten vor dem Gerät, bis das Wasser endlich passend erwärmt ist.

Das ist natürlich auch ein großer Vorteil für Eltern, die Fläschchen für den Nachwuchs zubereiten möchten. Hier sind Wartezeiten besonders unbeliebt. Wenn das Wasser aber schon vom Bett aus auf die perfekte Milchpulvertemperatur gebracht werden kann und direkt ins Fläschchen darf, ist das natürlich ein großer Vorteil. Zudem wird so die Gefahr minimiert, dass das Kleine sich beim Trinken an einer zu heißen Flasche verbrennt. Einige Wasserkocher bieten dazu auch eine Warmhaltefunktion so wird das Wasser auch über einen längeren Zeitraum auf der gewünschten Temperatur gehalten.

Backen und Kochen per App

Früher wurde das Kochen und Backen oft von den älteren Generationen an die Jüngeren weitergegeben. Omas Geheimrezepte und Mamas Rat stehen aber nicht immer zur Verfügung, darum helfen spezielle Apps dabei, sicher durch das Rezept zu manövrieren und sich auch vor neuen Geschmackserlebnissen nicht fürchten zu müssen. Klassiker wie Chefkoch.de halten viele verschiedene Menüs und Gerichte bereit. Sie leben von der Community, die sie immer wieder mit neuen Ideen und Inspirationen füttert.

Je nach Schwierigkeitsgrad und Vorliebe gibt es für jeden Geschmack ein geeignetes Menü. Wie dediziert die Apps den jeweiligen Koch durch die Zubereitung begleiten, ist sehr verschieden. Während einige Apps schon ein gewisses Verständnis für Abläufe und Zutaten voraussetzen, halten andere Koch- und Back-Apps jeden einzelnen Schritt fest und erklären genau, was zu tun ist. Die Aufbereitung der Rezepte ist dabei unterschiedlich anspruchsvoll. Während die Menüs zum Beispiel in der Kitchen-Stories-App wie für ein Hochglanzmagazin in Szene gesetzt werden, verlangt der Erbseneintopf aus der Koch-Community anderer Apps häufig doch etwas Fantasie, um einem das Wasser im Mund zusammenzutreiben. Wem welcher Ansatz besser gefällt – das ist wohl reine Geschmackssache. Die Funktionalität wiederum muss sich mit objektiven Kriterien messen lassen.

Zum Beispiel bietet die Kitchen-Stories- App die unglaublich einfache wie praktische Funktion, dass das Smartphone-Display sich während der Zubereitung nicht abschaltet. Denn nichts nervt mehr, als mit Teig bedeckten Händen das Smartphone immer wieder entsperren zu müssen.

Fazit

Egal, ob Profikoch, Barista oder einfach nur Genießer – mit den smarten Kitchen-Gadgets kommt neuer Schwung in die Küche. Auch, wenn man sich zum Beispiel bei einem Wasserkocher oder einer Küchenwaage darüber streiten kann, ob eine App-Anbindung nötig ist, so lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die smarten Geräte den kulinarischen Horizont erweitern, der Spaß am Kochen und Backen auf eine ganz neue Weise schon ein Mehrwert ist, und auch der Komfort sowie das Gelingen der kulinarischen Vorhaben durch die smarte Unterstützung gesteigert wird. Wir wünschen einen guten Appetit und ein smartes Gelingen.

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