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Tipps und Tricks

Praxis: 4K-Videos mit der Fotokamera machen

Die Alternative zu 4K-Foto heißt 4K-Video – was sich hervorragend mit Standbildern kombinieren oder eben auch als solches nutzen lässt.

Autor: Joachim Sauer • 2.8.2016 • ca. 4:15 Min

Sonnenuntergang
© MNBB Studio / shutterstock.com
© MNBB Studio / shutterstock.com

Filmen kann (nahezu) jede Kamera - doch die Hemmschwelle, diese Funktion zu nutzen, ist bei vielen Fotografen hoch. Schließlich will man fotografieren - was sollen denn da die Speicherplatz fressenden bewegten Bildchen. Doch so schnell abtun sollte man die Filmfunktion nicht - immerhin machen ...

Filmen kann (nahezu) jede Kamera - doch die Hemmschwelle, diese Funktion zu nutzen, ist bei vielen Fotografen hoch. Schließlich will man fotografieren - was sollen denn da die Speicherplatz fressenden bewegten Bildchen. Doch so schnell abtun sollte man die Filmfunktion nicht - immerhin machen inzwischen viele Hersteller den Einstieg über die 4K-Fotofunktion leichter. So kann man Bildserien mit nahezu beliebiger Länge aufzeichnen und sich später das passende Einzelbild heraussuchen. Möglich machen dies die 4K-Videos - denn mit der höheren Auflösung kommt man erstmals in den Bereich, der auch für Fotografen interessant ist - auch wenn dies deutlich unter der Auflösung der Fotokamera liegt.

Letztlich kann man gerade als engagierter Fotograf, der nicht nur einzelne Bilder vorzeigen, sondern auch Diashows erstellt, schnell auf den Geschmack kommen. Das heißt nicht, dass Fotografen künftig nur noch filmen - sondern die Filmfunktion als Ergänzung verstehen und nutzen. Wer jetzt noch vor dem Aufwand zurückschreckt, dem wollen wir mit Tipps und Tricks unter die Arme greifen: Mit Anwendungsideen und mit den passenden Werkzeugen.

Foto oder Video

Wenn Fotografen filmen, dann neigen sie dazu, die Kamera viel zu bewegen. Doch letztlich lebt das Bild von der Aktion im Bild, nicht vom Bewegen der Kamera. Je ruhiger die Kameraführung, desto besser wird das Ergebnis - ganz unabhängig davon, ob man später nur ein Einzelbild oder doch das Video nutzen will. Denn wer die Kamera hektisch bewegt, bekommt die Bewegungsunschärfe ins Bild, die letztlich nicht besonders elegant wirkt. Wer das vermeiden will, kann die Belichtungszeit im 4K-Fotomodus zwar erhöhen und bekommt so, entsprechend viel Licht vorausgesetzt, schärfere Bilder hin. Doch genau hier trennt sich der Weg von Foto und Video: Videos, die mit kurzen Belichtungszeiten gemacht sind, werden ruckelig wiedergegeben oder besser gesagt: Die Bilder wirken wie mit einem Stroboskop-Effekt gemacht. Das Auge nimmt bereits die einzelnen Bilder und nicht den Bildfluss wahr. Deshalb greifen Videoprofis bei der Belichtungszeit auf die sogenannte 180 Grad Shutter-Regel zurück: Als Faustregel gilt 1/2x Bildwiederholrate, d.h. bei einer Aufnahme von 25 Vollbildern ist die ideale Verschlusszeit 1/50 Sekunde. So wirken die einzelnen Bilder scharf - und dennoch ist eine gewisse Bewegungsunschärfe vorhanden, sodass das Auge sich leichter täuschen lässt und die Bewegung zusammenfügt.

Damit ist man beim Filmen relativ klar festgelegt auf eine Belichtungszeit und hat nur noch die Chance mit der ISO-Empfindlichkeit und der Blende zu spielen. Allerdings steigt mit höheren ISO-Werten das Bildrauschen, was den Spielraum der Belichtung weiter einschränkt und schnell zu relativ niedrigen Blendenwerten führt. Wobei gerade dies das Hauptargument vieler Filmer ist, inzwischen mit Fotokameras und ihren großen Sensoren zu arbeiten: Bei großer Blendenöffnung lässt sich mit geringer Schärfentiefe eine sehr schöne Schärfeverlagerung machen. Zum Beispiel von einem Motiv in der Nähe auf eines weiter hinten im Bild. Das wirkt sehr elegant und lenkt das Auge des Betrachters auf das Wesentliche.

Genau solche Aufnahmen passen als Video perfekt in eine Diashow - ganz ohne als großer Effekt aufzufallen. Wobei es genug weitere Beispiele gibt, die vielleicht als Video sogar besser sind als ein Foto. So ermöglicht ein Schwenk über ein Panorama einen viel genaueren Eindruck über die Landschaft. Und während der Ablauf von Serienbildern einen sehr schnellen Bewegungsablauf mit weniger länger stehenden Bildern deutlich macht, zeigt ein Zeitlupenvideo so einen Bewegungsablauf viel flüssiger.

Videos nutzen

Neben der Möglichkeit, Videos in eine Diashow einzufügen oder sie mit einem Schnittprogramm zu einem Film zusammenzufügen, lassen sich einzelne Clips, aber natürlich auch ganze Filme inzwischen sogar in Fotobücher einfügen. Zwangsläufig lässt sich ein Video natürlich nicht wirklich drucken. Integriert wird ein sogenannter QR-Code, der sich, vorausgesetzt, es befindet sich ein QR-Code-Reader auf dem Smartphone, mit der Kamera des Telefons scannen lässt.

CeWE Fotoalben
CeWe nimmt Videos mit maximal fünf Minuten Länge entgegen und erstellt automatisch einen QR-Code.
© Screenshot WEKA / ColorFoto

CeWe macht die Integration mit der eigenen Gestaltungssoftware besonders einfach, denn man muss nur das Video auf die gewünschte Position auf der Seite ziehen. Der QR-Code wird direkt mit einem Bild des Videos eingebunden. Wem das zu fade ist, kann mit einem Doppelklick auf das Video definieren, wie viele Bilder der Filmstreifen haben soll. So kann man mit maximal sechs kleinen Bildchen einen groben Überblick über den Filmablauf geben. Allerdings begrenzt CeWe die Filmlänge auf maximal fünf Minuten. Das Video wird mit den Bildern bei CeWe auf dem Server abgelegt, wobei dieser Service mit einem Cent für drei Jahre Speicherung relativ preiswert ist.

Allerdings sollte ein Fotobuch und somit auch das Video länger als drei Jahre interessant und verfügbar sein. Deshalb unser Tipp: Laden Sie den Clip oder Film zu YouTube hoch. Jedes Video bekommt dort einen direkten Link, den Sie einfach kopieren. Gehen Sie anschließend zu www.qrcode-monkey.com und fügen den URL-Link dort ein. Stellen Sie "Resolution" (Auflösung) auf 40, drücken Sie dann die Schaltfläche "Create QR-Code" (QR-Code generieren) und anschließend "Download PNG" (PNG herunterladen). Sie können die Bilddatei natürlich genauso in das Fotobuch integrieren. Das hat den Vorteil, dass das Video nicht offline geht.