Vier AV-Receiver von Anthem, Marantz, Onkyo und Sony im Test
Rohe Kraft allein hilft einem Top-Receiver heute nicht weiter. Es kommt aufs Köpfchen an: Mit smarten Netzwerk-Funktionen, PC-Programmen und coolen Apps buhlen vier edle Träger der Wappen von Anthem, Marantz, Onkyo und Sony um die Gunst von König Kunde.

- Vier AV-Receiver von Anthem, Marantz, Onkyo und Sony im Test
- Anthem MRX 700
- Marantz SR7005
- Onkyo TX-NR3008
- Sony STR-DA5600ES
Wer sich die Mühe macht, sich durch die langen Ausstattungslisten erschwinglicher AV-Receiver durchzukämpfen, wird so schnell keine Lücke finden. Für Otto Normalverbraucher mögen die Preisunterschiede zwischen der Nobel- und der Mittelklasse auf den ersten Blick wie Raubrittertum erscheinen. ...
Wer sich die Mühe macht, sich durch die langen Ausstattungslisten erschwinglicher AV-Receiver durchzukämpfen, wird so schnell keine Lücke finden. Für Otto Normalverbraucher mögen die Preisunterschiede zwischen der Nobel- und der Mittelklasse auf den ersten Blick wie Raubrittertum erscheinen.
Das Durchschleifen von 3D-Bildern beherrschen bei den großen Herstellern aus Japan auch die Einstiegsmodelle des aktuellen Jahrgangs, und schon für 1.000 Euro gibt es so viele HDMI-Eingänge, dass die meisten Benutzer damit locker auskommen.
An der Endstufen-Front herrscht weitgehend Waffenstillstand. Hier geben sich bis auf den Neun-Kanal-Boliden von Onkyo alle Testteilnehmer mit sieben Kanälen zufrieden. Bleibt dem Receiver-Adel vor allem der Netzwerk-Trumpf, doch auch hier gibt es vereinzelt von Herstellern wie Pioneer oder Onkyo schon Receiver, die unter der 1.000-Euro-Grenze bleiben.
Verarbeitung, Bildqualität, Zusatzfunktionen
Dennoch lässt sich erkennen, wo der Aufpreis der Edel-Steuerzentralen herrührt: Zu nennen sind die Verarbeitungsqualität, die Güte der Bauteile und Schaltungen, die Bildverarbeitung, das Einmessen und die Möglichkeiten im Netzwerk-Einsatz.
Hier ist zuerst der Sony herauszuheben. Mit vier Ethernet-Anschlüssen dient er als Hub zum Verteilen der Signale und stellt die wiedergebende Quelle digital übers Netzwerk für andere Geräte zur Verfügung.
Außerdem der Marantz: Als einer der ersten Receiver lässt sich der SR7005 mit AirPlay upgraden und er gibt Musik aus der iTunes-Bibliothek via PC-Heimnetzwerk wieder. Vom iPhone oder iPad funktioniert das drahtlos, wenn der Receiver mit einem WLAN-fähigen Router verbunden ist.
In puncto aufwendige, computergestützte Einmessfunktion und Finish hebt sich auch noch der Anthem MRX 700 wohltuend ab.
Doch was in dieser Klasse am meisten zählt, lässt sich nur mit dem Ohr erfassen: Die vier edlen und starken Turnierteilnehmer klingen besser als die Mittelklasse.
Fazit
Diese vier Receiver haben jede Menge zu bieten. Der Sony als Netzwerk-Server oder der Marantz mit seiner AirPlay-Wiedergabe für iTunes-Rechner und iPhones bieten schlüssige Konzepte für Computer-affine User.
Und Onkyo offeriert mal wieder jenes volle Ausstattungspaket, mit dem die Receiver in der letzten Zeit den ein oder anderen Testsieg zementieren konnten. Gerade Benutzer von Analog-Video-Quellen dürften an diesem Gerät ihre Freude haben, denn Onkyo hält als eine der wenigen Marken an S-Video fest.
Klanglich lassen die vier Receiver nichts anbrennen. Auch Sony gelang diesmal ein ganz großer Wurf, der in Verbindung mit dem schlüssigen Netzwerk-Konzept dessen Stellung im Receiver-Bereich stärken dürfte. Als jemand, der mit klassischem Hi-Fi groß geworden ist, imponiert mir besonders der Anthem, der noch das Flair alter Tage versprüht.
Das gelingt auch dem einfacher zu handhabenden Marantz, der nur per Frontblende die üblichen Schalter verbirgt. Für Mac-User ist sein AirPlay ein Muss.