Wasser sparen: 10 Tipps für Ihren Haushalt
Duschen, die Toilette spülen, Wäsche waschen, gießen: Im Alltag verbrauchen wir alle kostbares Trinkwasser. Doch mit ein paar Änderungen der Gewohnheiten und kleinen Anpassungen lässt sich viel Wasser sparen. Das schont die Umwelt und spart Geld.

Knapp 130 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Mensch in Deutschland pro Tag, so das Umweltbundesamt. Aber wofür eigentlich? Nur vier Prozent dieser Menge verwenden wir tatsächlich zum Trinken und Kochen. Der größte Teil geht für die Körperpflege drauf – also etwa Duschen und Baden. 36 Prozent...
Knapp 130 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Mensch in Deutschland pro Tag, so das Umweltbundesamt. Aber wofür eigentlich? Nur vier Prozent dieser Menge verwenden wir tatsächlich zum Trinken und Kochen.
Der größte Teil geht für die Körperpflege drauf – also etwa Duschen und Baden. 36 Prozent des Wassers fließt dafür aus der Leitung. Ein weiteres Drittel braucht die Toilettenspülung. Zum Geschirrspülen und Wäschewaschen werden knapp 20 Prozent benötigt. Beim Waschen des Autos, Putzen der Wohnung und für den Garten fallen sechs Prozent der Gesamtmenge an.
Für uns ist es selbstverständlich, dass Wasser verfügbar ist, wenn wir den Hahn aufdrehen. Doch weltweit ist der Rohstoff knapp und eine kostbare Ressource. Auch Deutschland trocknet durch den Klimawandel immer mehr aus, wie Wissenschaftler vom Global Institute for Water Security zusammen mit NASA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) herausgefunden haben.
Und auch wenn der tägliche Wasserverbrauch in Deutschland 1991 noch bei 144 Litern pro Person und Tag lag und damit viel höher war als heute: Seit ein paar Jahren steigt die Nutzung wieder an. Der niedrigste Stand war 2016 mit 123 Liter täglich.
Es geht dabei nicht nur um die Umwelt: Trinkwasser kostet Geld. 0,2 Cent werden pro Liter fällig. Mit ein paar kleinen Anpassungen ist es möglich, jede Menge Wasser einzusparen – und damit Geld. Unsere Tipps helfen dabei.

Wasser sparen in der Wohnung und im Haus
Tipp 1: Duschen statt Baden – und das nicht so oft
Gehen Sie unter die Dusche statt in die Badewanne, sparen Sie viel Wasser. Ein Vollbad verbraucht 150 bis 200 Liter. Beim Duschen sind es dagegen durchschnittlich 70 Liter. Wenn Sie Ihre Duschzeit kürzer halten, können Sie noch mehr sparen. Wollen Sie gleichzeitig weniger Energie verbrauchen, sollten Sie die Wassertemperatur etwas herunterregeln.
Haben Sie nicht gerade viel geschwitzt haben oder sind schmutzig, genügt es außerdem, mehrmals pro Woche zu duschen und nicht täglich. Für die Haut ist das ebenfalls besser: Sie trocknet weniger aus.
Tipp 2: Duschkopf austauschen
Durch einen Standard-Duschkopf fließen je nach Modell bis zu 15 Liter Wasser pro Minute. Wenn Sie fünf Minuten duschen, verbrauchen Sie also 75 Liter. Deutlich reduzieren können Sie die Menge mit einem wassersparenden Duschkopf, den Sie einfach an Stelle des vorhandenen anschrauben. Diese Modelle reduzieren durch einen integrierten Perlator die Menge des durchfließenden Wassers und vermischen es mit Luft. So fließen nur sechs bis sieben Liter pro Minute – aber ohne, dass sie es bemerken.
Tipp 3: Wasserhähne umrüsten
Einen Durchflussbegrenzer wie in einem Spar-Brausekopf gibt es auch für die Wasserhähne in Bad und Küche. Solche Perl- oder Strahlregler werden einfach vorn auf den Hahn gesetzt.
Sinnvoll ist zudem eine Einhandarmatur statt der früher üblichen Zweigriffarmaturen: Bei diesen wird viel Wasser verschwendet, bis Sie die passende Temperatur eingestellt haben.

Tipp 4: Wasser zwischendurch abstellen
Beim Zähneputzen, Rasieren, Spülen oder Einseifen unter der Dusche: Wenn Sie gerade kein fließendes Wasser benötigen, sollten Sie es zwischendrin abstellen. So fließt es nicht unnötig in den Abfluss. Auch Gemüse und Obst müssen nicht unter dem Wasserhahn abgespült werden: Füllen Sie eine Schüssel mit Wasser und säubern Sie es darin.
Tipp 5: Sparspülung für die Toilette
Für die Toilette sind wassersparende Spülkästen verfügbar. Während bei einem Standard-Modell jedes Mal neun bis zwölf Liter Wasser ins Becken rauschen, sind es dann nur noch sechs Liter. Noch effizienter sind Sparspülkästen mit Spartaste: Sie benötigen nur drei Liter pro Spülgang. Ältere Spülkästen können Sie mit einer Wasser-Stopp-Taste aus dem Baumarkt nachrüsten.
Tipp 6: Wasser sparen bei Wasch- und Spülmaschine
Ein Wasch- oder Spülgang verbraucht eine bestimmte Menge an Wasser – egal, wie viel Wäsche oder Geschirr in der Maschine sind. Achten Sie deshalb darauf, dass sowohl Wasch- als auch Spülmaschine immer voll beladen sind. Nutzen Sie zudem das Öko-Programm, denn dann benötigen die Geräte sowohl weniger Wasser als auch weniger Strom. Manche Maschinen können erfassen, wie voll sie beladen sind und wie schmutzig der Inhalt ist. Sie passen dann unter anderem die Wassermenge an. Vorwäschen sind meist überflüssig.
Ein Kurzprogramm hilft dagegen nicht beim Wassersparen – im Gegenteil. Geschirr- und Waschmaschine verwenden dabei sogar noch mehr Energie und Wasser, um Wäsche und Teller in kürzerer Zeit sauber zu bekommen.
Übrigens wird beim Spülen in der Spülmaschine viel weniger Wasser benötigt, als wenn Sie das per Hand erledigen – dabei fließt dreimal mehr aus dem Hahn.
Sinnvoll ist die Anschaffung moderner Maschinen, die mit weniger Strom und Wasser arbeiten – aber nur, wenn das alte Modell schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Die Produktion neuer technischer Geräte verbraucht ansonsten viele Ressourcen.

Tipp 7: Mit Regenwasser gießen
Wenn Sie das Regenwasser auffangen und damit Pflanzen, Wiese und Blumen gießen, sparen Sie sich das Zapfen des Trinkwassers aus dem Hahn. Denn das ist teuer. Ein Rasen braucht um die 15 Liter Wasser pro Quadratmeter, ein Gemüsebeet bis zu 25 Liter für die gleiche Fläche. Wie viel Sie genau benötigen und zahlen müssen, hängt von der Größe des Gartens, der Bodenbeschaffenheit und der Art der Pflanzen ab.
Die einfachste Möglichkeit, um Regenwasser aufzufangen: Stellen Sie eine Tonne auf und holen Sie das Wasser mit einer Gießkanne heraus. Um es für Gartenschlauch oder Rasensprenger zu verwenden, brauchen Sie eine Wasserpumpe. Besitzen Sie einen großen Garten, ist eine Zisterne nützlich: Sie fängt das Regenwasser in einem unterirdischen Speicher auf.
Tipp 8: Richtig gießen
Bewässern Sie Ihren Garten am besten frühmorgens und nicht in der Mittagshitze. Auf diese Weise verdunstet das Wasser nicht gleich wieder, ohne dass die Pflanzen es nutzen. Gießen Sie immer an der Wurzel und lieber seltener, aber dafür intensiver. So kann die Flüssigkeit zu den Wurzelspitzen gelangen. Übrigens hilft es, Mulch rund um Gemüse und Blumen zu verteilen: Der verhindert Verdunstung.
Beim Rasensprengen kann ebenfalls viel Wasser verloren gehen. Zwar zerstäuben die Geräte die Flüssigkeit zu einem feineren Nebel. Aber auch dadurch verdunstet mehr Wasser. Effektiver für Gemüse, Hecken und Blumen sind Tropfschläuche, die es von Herstellern wie Gardena oder Kärcher gibt. Sie geben die Feuchtigkeit direkt am Boden und in der Nähe der Pflanzen ab.
Tipp 9: Nicht zu häufig Rasen mähen
Im Sommer ist es sinnvoll, das Gras etwas länger stehenzulassen. Dadurch sparen Sie sich häufigeres Gießen, weil die Erde länger feucht bleibt. Empfehlenswert ist eine Länge von um die sieben Zentimetern.
Tipp 10: Virtuelles Wasser sparen
Neben dem Trinkwasser, das im Haushalt und Garten fließt, verbrauchen wir alle zusätzlich virtuelles Wasser. Damit ist die Flüssigkeit gemeint, die bei der Produktion von Waren benötigt wird – oder verschmutzt. Bis zu 7.200 Liter pro Tag werden laut Bundesumweltamt pro Person in Deutschland fällig. Reduzieren können Sie diese Menge, indem Sie bewusster einkaufen.
Verwenden Sie Artikel, so lange es geht, und reparieren Sie sie, statt sie wegzuwerfen. Kaufen Sie Obst und Gemüse saisonal und regional ein. Für ein Kilogramm Avocados sind beispielsweise 1.000 Liter Wasser nötig. Essen Sie weniger Fleisch, denn bei der Herstellung wird besonders viel Wasser verbraucht – 15.000 Liter sind es für ein Kilogramm Rindfleisch.