Videoüberwachung im Indoor- und/oder Outdoor-Bereich
IP-Kamera-Test: Reolink Duo 2 und Arlo Go 2 im Test
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Mit Überwachungskameras hat man sein Zuhause immer im Blick – per App auch vom anderen Ende der Welt. Wir haben die Reolink Duo 2 und die Arlo Go 2 getestet.

Reolink Duo 2 im Check
Sollen größere Vorgärten oder andere weitläufige Areale kameraüberwacht werden, ist ein großer Blickwinkel von Vorteil. Bei seinem Kameramodell Duo 2 löst Reolink diese Aufgabe, indem der Hersteller einfach zwei Kameraoptiken zu einem 4K-Superweitwinkel kombiniert.

Aus technischer Sicht streamt die Kamera zwei einzelne Bildsignale, die dann bei der Aufzeichnung beziehungsweise Anzeige in der Reolink-App zu einer 4608×1728-Pixel- Darstellung kombiniert werden. Kaufinteressenten haben die Wahl zwischen einer PoE- und einer WLAN-Version.
Bei Ersterer erfolgt die Anbindung per 100-Mbit-Ethernetkabel, auf dem auch die Versorgungsspannung per PoE (Power over Ethernet) übertragen wird. Zur WLAN-Version mit Wi-Fi 4 beziehungsweise 11n und Dualband 2,4 und 5 GHz wird ein Steckernetzteil mit rund zwei Metern Stromkabel mitgeliefert. Unabhängig von der Version muss also mindestens ein Kabel zum Montageort der Kamera verlegt werden.
Kommt dafür ein Netzwerkkabel infrage, darf sich der Nutzer auf etwas stabilere Verbindungen freuen. Die PoE-Spannung kann man mit einem für rund 15 Euro separat zu kaufenden PoE-Injector einspeisen. Optional lässt sich aber auch die Ethernet-Version per Kabelpeitsche über ein Steckernetzteil speisen.
Alle wichtigen Funktionen drin
Der Funktionsumfang ist mit Infrarot-Nachtsicht, LED-Flutlicht und Zwei-Wege-Audio ziemlich komplett. Außerdem entwickelt der Hersteller eine KI-basierte Personen- und Objekterkennung. Im aktuellen Betastadium erkennt sie allerdings nur Hunde und Katzen, Personen und Fahrzeuge sollen später folgen.
Details: Reolink Duo 2
Detail | |
---|---|
OPTIK: | 4608 × 1728 Pixel, 180° Bildwinkel |
AUSSTATTUNG: | IR+Flutlicht, microSD, Gegensprechfunktion |
VERBINDUNG: | je nach Modell LAN (100 Mbit/s) oder WLAN (WiFi 4/11n, 2,4+5 GHz) |
STROMVERSORGUNG: | Netzteil 12 V/2A oder PoE |
Löst der auf Zonen beschränkbare Bewegungsmelder aus, erfolgt eine Echtzeitbenachrichtigung auf der Reolink-App. Außerdem lässt sich die Kamera in Google Assistant oder Alexa einbinden. Zur Aufzeichnung der Videobilder dient wahlweise eine eingesetzte microSD-Karte, ein NVR (Network Video Recorder) von Reolink oder ein FTP-Server. Optional bietet der Hersteller auch ein Cloud-Abo mit 30 Tagen Speicherung ab 4,19 Euro pro Monat an.
Fazit: Reolink Duo 2
Die Reolink Duo 2 überwacht größere Bereiche per Weitwinkelaufnahme. Dabei bietet sie alle wichtigen Funktionen, gute Bildqualität und viele Speicheroptionen.
Arlo Go 2 im Check
Arlo-Kameras aus der Go-Serie verfügen neben der üblichen WLAN-Anbindung auch über LTE-Mobilfunk. Die für rund 300 Euro erhältliche Arlo Go 2 bietet gegenüber dem Vorgängermodell einige Verbesserungen: Die Videoauflösung steigt von 720p auf Full-HD, neben LTE wird WLAN unterstützt.

Der Standort der Kamera lässt sich per GPS orten – das ist praktisch etwa beim Einsatz auf Baustellen oder in ähnlichen Umgebungen. Nachtsicht ist dank LED-Beleuchtung auch in Farbe möglich, die Infrarotlampe mit Schwarzweißbild gibt es aber auch noch.
Eine 80 Dezibel laute Sirene lässt sich aus der Ferne aktivieren oder bei einer erkannten Bewegung – begrenzt durch vorher definierte Zonen – automatisch auslösen. Nicht zuletzt bietet der Akku mit 13 000 mAh mehr als die dreifache Kapazität des Vorgängers, der 3600 mAh hatte, was laut Hersteller je nach Einsatzhäufigkeit autarken Betrieb bis zu sechs Monate erlaubt.
Aber auch über ein USB-Kabel oder ein für rund 70 Euro angebotenes Solarmodul lässt sich die Kamera speisen. Wer das Gerät per LTE nutzen will, sollte einen geeigneten Tarif wählen – denn zehn Minuten Videostreaming verbrauchen rund 350 MB. Interessant sind spezielle IoT-Tarife, wie sie etwa Vodafone mit seiner V-SIM anbietet.
Details: Arlo Go 2
Detail: | |
---|---|
OPTIK: | 1920 × 1080 Pixel, 130° Bildwinkel |
AUSSTATTUNG: | LED und IR, microSD-Slot, Gegensprechfunktion, Objekterkennung (Menschen/Tiere/Fahrzeuge, nur Abo) |
VERBINDUNG: | 4G/3G, WLAN (WiFi 4/11n) |
STROMVERSORGUNG: | Akku (13 000 mAh), USB |
Voller Komfort nur mit Abo
Die Einrichtung der Kamera erfolgt per App, zum Konfigurieren hält man einen von der App generierten QR-Code vor die Linse. Das klappte im Test problemlos. Die Bedienung erfolgt ebenfalls per App oder auf Wunsch auch übers Web: my.arlo.com. Bei Anbindung per LTE dürfte die Reaktion der Kamera etwas flüssiger sein, via WLAN reagiert sie etwas schneller.
Mit Gegensprechen, Geofencing und Unterstützung für Alexa, Google Assistant, IFTTT und Samsung SmartThings ist der Funktionsumfang groß – Apple Homekit wird allerdings nicht unterstützt. Aufnahmen kann die Arlo Go 2 auch auf einer eingesetzten microSD-Karte speichern.
Maximalen Komfort bringen aber erst die Arlo-Secure-Abos ab 2,99 Euro/Monat. Dann speichert die Kamera nicht nur in der Cloud, sondern kann bei der Bewegungserkennung sogar zwischen Menschen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden.
Fazit: Arlo Go 2
Die Arlo Go 2 eignet sich gut für längeren autarken Betrieb. Per LTE sind Reaktionen jedoch träge. Wer den Mobilfunk nicht braucht, sollte eines der günstigeren Modelle wählen.