Sicher ist sicher
Sicherheit im Smart Home: Smarte Schlösser, Kameras und mehr
Mit den richtigen Gadgets wird das Smart Home zum Hochsicherheitstrakt. Wir verraten, welche Security-Komponenten es gibt und was die vernetzten Geräte können.

Ein vernetztes Zuhause bietet einige Vorzüge. Es verbessert den Komfort, macht das Heim unterhaltsamer, nachhaltiger – und auch sicherer. Denn in das Smart Home lassen sich viele Geräte integrieren, die zum Schutz des Hauses und der Bewohner beitragen.
Hier denken wir natürlich zunächst daran, ungebetene Gäste fernzuhalten. Das gelingt beispielsweise mit einem smarten Überwachungssystem. Kameras werden in unser WLAN eingebunden und haben fortan ein Auge auf alles, was sich auf unserem Grund und Boden tut. Nähert sich ein Unbefugter, bieten viele Kameras einen Bewegungssensor, der die Beobachtung sogleich per Push-Nachricht an das Smartphone weitergibt.
Hinzu kommen auch verschiedene Sensoren, die zum Security Paket eines smarten Zuhauses gehören können. Spezielle Tür- und Fenstersensoren vermelden dann sogleich, wenn sich ein Fenster öffnet, während wir nicht Zuhause sind. Auch Erschütterungssensoren helfen beim Schutz vor Einbrechern. Geht eine Scheibe zu Bruch oder es wird am heimischen Tresor gerüttelt, gibt es auch hier eine Benachrichtigung.
Weiterhin ist es möglich, die smarten Gadgets nicht nur mit der App zu verknüpfen, sondern zum Beispiel auch mit einer akustischen Warnung. Dafür gibt es sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich entsprechende Sirenen, die Alarm schlagen, wenn einer der Sensoren zum Beispiel einen unbefugten Zutritt registriert hat. Auch Lampen lassen sich koppeln und in das Security System integrieren. Oftmals reicht eine automatische Beleuchtung schon aus, um den Einbrecher in die Flucht zu schlagen, der sich plötzlich im Rampenlicht befindet.
Einlass nur für Mitglieder: Mit smarten Türschlössern, kein Problem
Smarte Türschlösser ermöglichen das Auf- und Absperren der Haustüre per Smartphone, Smartwatch, Sprachassistent oder Fingerabdrucksensor. Das ist natürlich praktisch, wenn man gerade voll bepackt vom Einkaufen kommt, das Kind den Haustürschlüssel nicht verbummeln soll oder die Haushaltshilfe herein möchte, wenn wir nicht zuhause sind. Via Bluetooth oder WLAN kommunizieren die smarten Türöffner. Entscheidet man sich für eine Bluetooth-Variante, kann das Schloss nur geöffnet werden, wenn wir uns in der Nähe befinden. Mit der Integration über das WLAN kann das Schloss wiederum von überall bedient werden.
Ein Beispiel: Wenn ein Freund an der Tür klingelt und etwas abgeben möchte, während wir gerade bei der Arbeit sind, können wir ihm aus der Ferne Einlass gewähren. Auch die bange Frage, die einen auf der Fahrt in den Urlaub plötzlich eiskalt erwischt, kann beantwortet werden: Habe ich die Türe abgeschlossen? Haben wir es tatsächlich vergessen, können wir das von unterwegs nachholen.
Einige Smart Locks verfügen außerdem über eine Geofence-Funktion, die automatisch erkennt, wenn sich ein Bewohner nähert und die Entriegelung der Pforte eigenständig freigibt. Soll das Kind von der Schule ganz ohne Schlüssel oder Smartphone Einlass zum trauten Heim erlangen, gibt es auch die Möglichkeit, einen Fingerabdrucksensor zu installieren.
Bei allem Komfort bleibt natürlich die Frage: Sind smarte Schlösser sicher? Denn natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass Systeme gehackt werden. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Einbrecher doch das Kellerfenster einschlägt, um sich Zutritt zu verschaffen, ist wohl höher, als dass er durch ein geöffnetes Fenster „Alexa, mach die Türe auf!“ brüllt.
Auch die Stiftung Warentest hat sich smarte Schlösser angesehen und unter anderem in Bezug auf die Sicherheit getestet – dabei erhielten nur zwei der Smart Locks schlechte Noten.
Schutz vor Feuer und Wasser geht auch smart
Einbrüche sind nicht die einzigen Gefahren, vor denen wir unser geliebtes Zuhause schützen möchten. Auch Brände oder ein Wasserschaden wollen wir natürlich tunlichst verhindern. Dabei helfen smarte Wasser- und Rauchmelder. Sie lassen sich ebenfalls mit dem Smartphone, einem Lichtsignal sowie einer Sirene koppeln, um im Fall der Fälle sogleich Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Die verschiedenen Smart Home Komponenten lassen sich also zu einem ausgereiften Sicherheitssystem zusammenfügen. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, sich vor dem Kauf für einen Hersteller zu entscheiden, denn beispielsweise die Produkte von Homematic IP oder Bosch erfordern die Nutzung einer Bridge.
Sicherheit im Smart Home: Einige Beispiele
Der Rauchwarnmelder II von Bosch
Die Installation eines Feuermelders ist Vorschrift. Da macht es doch Sinn, diesen gleich ins Smart Home zu integrieren. Das gelingt mit dem Rauchwarnmelder II von Bosch. Dieser warnt im Falle einer Rauchentwicklung mit einer lautstarken Sirene und gibt den Alarm über den Bosch Smart Home Controller auf Wunsch an weitere vernetzte Feuermelder im Haus weiter. So ist die Sirene auch wirklich überall im Haus zu hören. Zudem warnt das System über die App.

Praktisch: Ist der Rauchwarnmelder II zum Beispiel mit dem passenden smarten Einbruchmelder im Haus verknüpft, schlägt der Rauchwarnmelder auch an, wenn ein ungebetener Gast registriert wird. Das gelingt nur in Kombination mit dem Bosch Smart Home Controller. Die Kosten für den Rauchmelder liegen bei rund 80 Euro.
Smarte Innenraum-Kamera von Netatmo
Um einen schnellen Blick ins smarte Heim werfen zu können, wenn wir nicht da sind, eignen sich smarte Kameras, wie die Innenkamera von Netatmo. Diese punktet außerdem mit einer ansprechenden Optik – nicht unwesentlich, wenn sie im Wohnzimmer platziert werden möchte.

Damit die Überwachungskamera nicht jedes Mal zu filmen beginnt, wenn sich die Bewohner abends auf dem Sofa einfinden, bietet die Cam eine Gesichtserkennung, die für das Antlitz der Familienmitglieder die Aufnahme und Benachrichtigung deaktiviert. Die smarte Kamera kann auch mit anderen intelligenten Security Komponenten, wie einer smarten Sirene oder einem Tür- und Fenstersensor verknüpft werden. Die Kamera gibt es für rund 200 Euro.
Smartes Türschloss von Nuki
Das Nuki Smart Lock 3.0 kommuniziert via Bluetooth 5.0 mit dem Smartphone oder der Smartwatch. Dadurch ist es in der Lage, das Türschloss auf oder zu zusperren und bietet praktische Funktionen wie Auto Unlock, Lock ’n’ Go und Auto Lock oder steuert das Schließverhalten per Zeitsteuerung.

Zudem lässt sich in der App nachvollziehen, wer zur Türe hereinkam oder hinausging. Um das bestehende Schloss aufzuschlauen, sind weder Umbaumaßnahmen noch eine aufwendige Installation nötig. Das Smart Lock wird einfach auf den vorhandenen Zylinder aufgesetzt. Kostenpunkt: ca. 170 Euro.
Outdoor-Überwachungskamera von Ring
Die Spotlight Cam Pro von Ring sorgt in entlegenen Ecken des Gartens gleich dreifach für Sicherheit. Sie bietet eine vernetzte Videoüberwachung und lässt sich via WLAN ins Smart Home integrieren. Gleichzeitig verfügt sie über ein helles Licht, das bei Bewegung aufleuchtet und Umtriebige im Außenbereich sogleich enttarnt.

Die Kamera ist akkubetrieben und lässt sich optional mit dem Solar-Panel von Ring koppeln, so ist keine externe Stromzufuhr nötig und das wachsame Auge kann flexibel dort angebracht werden, wo die Überwachung stattfinden soll.
Die Cam bietet eine 3D-Bewegungserfassung, überträgt Audioinhalte und Videos in Full-HDR. Zudem bringt sie eine integrierte Sirene mit, die über die App gestartet werden kann, um den Dieb aus dem Garten zu verscheuchen. Die Kamera kostet 230 Euro, das Solarmodul gibt es je nach Größe ab 40 Euro.
Tür- und Fenstersensoren von Homematic IP
Die kleinen Sensoren von Homematic IP verfügen über eine integrierte Infrarot-Lichtschranke, die das Öffnen und Schließen von Fenstern oder Türen erkennt und an die Smart Home Zentrale von Homematic IP weitergibt. So werden die Hausbewohner per Push-Nachricht auf dem Smartphone informiert, dass hier etwas vor sich geht.

Alternativ lassen sich die Sensoren zum Beispiel mit einer Alarmsirene von Homematic IP verknüpfen, die sogleich lautstark meldet, dass ein unbefugtes Öffnen verzeichnet wurde. Den Homematic IP Smart Home Fenster- und Türkontakt gibt es für rund 35 Euro. Er lässt sich nur in Kombination mit dem Access Point aus dem gleichen Hause nutzen.