
- Streaming in 4K, HDR10+ und mehr: Netflix vs. Amazon & Co.
- Streaming in 4K, HDR10+ & Co.: Benötigte Geräte und Stolpersteine
Die meisten neuen Fernsehmodelle unterstützen Ultra-HD-Auflösung und HDR. Um die ultrascharfen Geräte voll auszureizen, bedarf es aber auch ultrascharfen Quellmaterials – und hier liegt der Hase im Pfeffer: Nachdem sich das lineare TV mit Ausnahme von Sky und einigen Demo-Kanälen mehrheitlich ...
Die meisten neuen Fernsehmodelle unterstützen Ultra-HD-Auflösung und HDR. Um die ultrascharfen Geräte voll auszureizen, bedarf es aber auch ultrascharfen Quellmaterials – und hier liegt der Hase im Pfeffer: Nachdem sich das lineare TV mit Ausnahme von Sky und einigen Demo-Kanälen mehrheitlich nicht mit dem Thema Ultra-HD beschäftigt, greifen Heimkino-Enthusiasten zur eher hochpreisigen Ultra HD Blu-ray. Das Angebot an High-End Scheiben wächst stetig, doch auch bei den Streaming-Anbietern tut sich einiges. Die Zukunft liegt deshalb für viele im Internet: Streaming ist bequem, vielfältig und überall verfügbar, wo es einen Internetzugang gibt. Doch wie steht es um die Qualität der Streams? Lange haben Fans des großen und lauten Films auf technische Raffinessen wie objektbasierte Tonformate und ultrascharfe, hochkontrastige Bilder gewartet. video verrät in disem Artikel, welche Anbieter mit Abo-Modell auf dem neuesten Stand der Technik sind und welche technischen Hürden Sie nehmen müssen, um die beste Qualität im Heimkino zu genießen.
Netflix: Alles an Bord

Um den Sieger gleich zu Beginn zu küren: Das qualitativ hochwertigste Streaming-Angebot liefert derzeit Netflix. Der Platzhirsch aus den USA bietet zahlreiche Filme und Serien in Ultra-HD, die meisten davon in HDR10 oder sogar Dolby Vision (je nach Möglichkeiten des Fernsehers) und einige mit Dolby-Atmos-Tonspur. Das ist mehr, als viele UHD-Scheiben für über 20 Euro bieten. UHD und Atmos sind bei Netflix ab dem Premium-Abo für 13,99 Euro im Monat enthalten. Für HDR ist dagegen das drei Euro teurere Ultra-Abo nötig.
Einen Haken gibt es allerdings: Mit sehr wenigen Ausnahmen handelt es sich bei den UHD-, HDR- und Atmos-Titeln um Eigenproduktionen von Netflix. Dass darunter viele hochwertige Serien und Filme sind, steht außer Frage – wer nach „Harry Potter“, „Mad Max“ und Co. sucht, wird jedoch enttäuscht. Warum Netflix das Angebot der großen Hollywood-Studios außen vor lässt, obwohl viele der Titel zum Beispiel auf Disc und on Demand in höchster Qualität existieren, dazu gibt der Anbieter auch auf Nachfrage keine Auskunft.
Amazon: Auge aufs Bild

Beim Konkurrenten Amazon Video hingegen suchte man 3D-Sound bis Ende August vergebens. Zu diesem Zeitpunkt startete Jack Ryan mit Dolby Atmos. Vorbildlich sieht es dagegen an der Bild-Front aus. Das Prime-Abo bietet zahlreiche Titel in HDR 10, das von jedem HDR-fähigen Fernseher unterstützt wird. Wer über ein entsprechendes 2018er-Modell von Samsung oder Philips verfügt, kann auch in den Genuss des Formates HDR 10+ kommen. Das zeichnet sich, wie auch Dolby Vision, durch dynamische Metadaten aus. Das heißt, die Kontrastwerte sind nicht für den kompletten Film festgelegt, sondern können von Szene zu Szene und sogar auf Einzelbilder neu abgestimmt vorliegen.
Lesetipp: Amazon Prime Video - Diese Filme und Serien sind neu
Beim Angebot hält es Amazon wie Netflix: Im Prime-Abo sind fast ausschließlich Eigenproduktionen in UHD und HDR zu sehen. Die großen Kinoblockbuster fehlen oder sind nur als Kauf- und Verleihtitel in höchster Qualität zu haben. Dafür gibt es bei Amazon nur eine Prime-Mitgliedschaft, und die ist mit 7,99 Euro monatlich günstiger als Netflix. Obendrein gibt es neben Filmen und Serien noch Musik, Bücher und natürlich den beliebten Prime-Lieferservice.
Maxdome: Ton geht vor

Ultra HD? HDR? Bei Maxdome gibt’s keine Spur von den aktuellen Bild-Technologien. Auskunft, ob sich das ändern wird, gibt der deutsche Streaming-Anbieter auch auf Nachfrage nicht. Dafür findet sich Dolby Atmos. Fast 50 Titel umfasst der Katalog mit dem 3D-Programm, wenn man Kauf- und Leihfilme dazuzählt. Im Abo sind es etwas weniger. Immerhin handelt es sich hierbei um große Hollywood-Filme. Während „Gravity“ bei Netflix lediglich in 5.1 vorliegt, gibt es bei Maxdome ausgezeichnetes Atmos auf die Ohren. Damit sticht Maxdome gegenüber Netflix und Amazon klar heraus.
Sky und Telekom hinken hinterher
Abseits der marktführenden Streaming-Dienste sieht es eher trübe aus. Sky Go als Zugabe für das TV-Abo bietet zwar Streaming in Full HD und mit Dolby Digital, die neuen Formate behält sich der Sender aber zunächst für Kunden von Sky Q vor, und dort liegt der Schwerpunkt eher auf Sport. Interessant ist aber die angekündigte Kooperation mit Netflix: Angedacht ist, dass Abonnenten von Sky zukünftig ohne weiteres Abo auch auf Netflix-Inhalte zugreifen können. Das macht zumindest Hoffnung, dass die bei Netflix sowieso schon etablierten Technologien irgendwann auch bei Sky Einzug halten.
Die Telekom bietet mit ihrem IPTV-Angebot Entertain TV zahlreiche Fremdinhalte an – so lässt sich über den Receiver Netflix in UHD und HDR streamen. Das eigene Angebot besteht neben Videoload jedoch lediglich aus „Entertain Serien“ in Full HD und Dolby Digital.
Ultra-HD als Einzelabruf: Darf's etwas mehr Hollywood sein?
Wer sich für Streaming in Ultra HD interessiert, stößt bei den Abodiensten schnell auf eine Grenze: Sowohl Amazon im Prime-Abo als auch Netflix bieten fast ausschließlich die Eigenproduktionen in UHD an. Die großen Hollywood-Blockbuster bleiben außen vor. Besser ist die Lage im On-Demand-Markt. Amazon und iTunes bieten zum Kaufen und Leihen alte und neue Filme in ultrahoher Auflösung an. Auch Deutschland kann UHD-Streaming: Die Telekom-Tochter Videoload hat zum Redaktionsschluss 212 Titel zur Auswahl. Von Klassikern wie „Harry Potter“ über Naturdokus wie „Planetary“ bis hin zu aktuellen Blockbustern wie „Blade Runner 2049“ sind zahlreiche Perlen dabei. Während sich der Leihpreis bei rund acht Euro einpendelt, liegt der Kaufpreis bei knapp 30 Euro. Dafür gibt’s oft schon die UHD-Disc.