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LG stattet sein G6 üppig aus und baut als einziger in diesem Test ein Superweitwinkel als zweite Kamera ein. Zu den Highlights gehören ein 5,7-Zoll-Display mit einer hervorragenden Auflösung von 1440 x 2880 Pixeln und eine Dual-Kamera mit diesem zusätzlichen Ultrawe...

LG stattet sein G6 üppig aus und baut als einziger in diesem Test ein Superweitwinkel als zweite Kamera ein. Zu den Highlights gehören ein 5,7-Zoll-Display mit einer hervorragenden Auflösung von 1440 x 2880 Pixeln und eine Dual-Kamera mit diesem zusätzlichen Ultraweitwinkel-Objektiv.
Das Haupt-Objektiv mit dem „normalen“ Bildwinkel (ca. 71°) entspricht etwa einer 28-mm-Weitwinkeloptik im Kleinbild und hat eine Anfangsöffnung von f1,8. Das zweite Objektiv ist mit einem 12-mm-Ultraweitwinkel (ca. 12°) vergleichbar und hat eine Anfangsöffnung von f2,4. Hinter den Objektiven sitzen zwei 13-Megapixel-Bildsensoren von Sony. Das Modul mit der längeren „Normalbrennweite“ bietet einen optischen Bildstabilisator und einen Phasenkontrast-Autofokus.
Den Fokuspunkt kann man bei Bedarf zudem auf dem Display durch Tippen anwählen. Beim Tempo gehört der Autofokus aber eher zur gemächlichen Sorte. Das Ultraweitwinkelobjektiv verzichtet komplett auf Bildstabilisierung und Autofokus. Die Bedienung der Kamera-App ist nicht durchgängig intuitiv. LG blendet Buttons für Objektivwahl, Farbfilter, Aufnahmemodi, Blitz und den Wechsel zur Selfie-Kamera ein; Schnellzugriffe und die Funktionen über Wischgesten sind aber nicht immer optimal gelöst.
Im manuellen Modus lassen sich ISO-Wert und Belichtungswert steuern, doch eine Halbautomatik konnten wir der Kamera-App nicht entlocken. Die wählbaren Werte wie ISO oder Belichtungskorrektur stehen zudem in dünner, weißer Schrift über dem Motiv. Um den RAW-Modus zu aktivieren und gleichzeitig die manuelle Belichtung einzustellen, muss sich der Anwender durch mehrere Menüs runter- und wieder hochklicken.
Das Fotografieren mit dem Ultraweitwinkel macht richtig Spaß. Hohe oder breite Gebäude, enge Räume, große Gruppen – nie war es leichter, alles mit einem Knips festzuhalten, ohne den Panoramamodus zu bemühen. Mit dem Fixfokus wäre es das perfekte Schnappschuss-Objektiv, gäbe es da nicht die Probleme bei der Bildqualität.
Bildqualität
Das LG G6, das 400 Euro kostet, setzt, wie viele Smartphones, bei JPEG auf knackige Kontraste – auf Kosten von Detailzeichnung und Dynamik. Wir empfehlen dringend das RAW-Format DNG, um möglichst von der viel feine-ren und wesentlich natürlicheren Detailzeichnung sowie einer besseren Dynamik zu profitieren. Bei ISO 50 ist RAW eindeutig vorne, bei ISO 200 zeigt die RAW-Aufnahme immer noch mehr Details, jedoch auch viel mehr Rauschen.
Generell reicht die Bildqualität der 71°-Kamera nicht an die Qualität der Spitzen-Smartphones heran – die Bilder wirken stets verwaschen – vor allem zum Rand hin. Mit dem Superweitwinkel und dem Blickwinkel von 125° passt unglaublich viel aufs Bild. Man erkauft sich das jedoch durch heftig verbogene Linien am Bildrand. Hinzu kommen kräftige Farbsäume. Zudem ist die Bildqualität des Ultraweitwinkels generell etwas mau.
Fazit
Das Konzept der Ultraweitwinkelkamera überzeugt als Idee absolut – es macht den nervigen Panoramamodus fast überflüssig. Damit enden dann aber auch die positiven Überraschungen. Die Bedienung ist an zu vielen Stellen um die Ecke gedacht, und die Bildqualität bleibt unter unseren Erwartungen. Als vollwertiger Ersatz für die Immer-dabei-Kompakte ist das LG6 daher nicht zu empfehlen.
LG G6 Kamera: Testergebnisse
- Punkte Bildqualität 1.000/250/63 Lx/Tele 1.000 Lx: 38/39,5/31,5/0
- Punkte Bedienung / Performance: 8
- Gesamtpunktzahl: 44 Punkte