HTC U12+ vs. Nubia Z17S: Smartphone-Kameras im Vergleich
HTC U12+ gegen Nubia Z17S ist der Vergleich zweier Flaggschiffe und gleichzeitig Duell zweier Marken. Welches Smartphone hat die bessere Kamera?

- HTC U12+ vs. Nubia Z17S: Smartphone-Kameras im Vergleich
- HTC U12+ vs. Nubia Z17S: Autofokus, Bildqualität und Fazit
Das taiwanesische Unternehmen HTC ist seit 2009 auf dem deutschen Markt und konnte mit zahlreichen Modellen technisch immer wieder punkten. HTC erlangte zwar wesentlich geringere Marktanteile als Samsung oder Huawei – dennoch positionieren die Taiwanesen ihr neues Topmodel U12+ für knapp 800 Euro...
Das taiwanesische Unternehmen HTC ist seit 2009 auf dem deutschen Markt und konnte mit zahlreichen Modellen technisch immer wieder punkten. HTC erlangte zwar wesentlich geringere Marktanteile als Samsung oder Huawei – dennoch positionieren die Taiwanesen ihr neues Topmodel U12+ für knapp 800 Euro (64-GB-Version) preislich weit oben.
Zu diesem Preis liefert HTC aber auch hochwertige Hardware, zum Beispiel den Prozessor Qualcomm Snapdragon 845 Mobile mit 8 Kernen oder das 6 Zoll große Display mit 2.880 x 1.440 Pixeln. Der interne Speicher bietet 64 oder 128 GB und lässt sich per microSD erweitern.
Nubia ist ein Ableger des chinesischen Riesen ZTE, der als Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller zugleich agiert. Seiner aktuellen schwierigen Auseinandersetzung mit den USA ungeachtet tritt Nubia selbstbewusst auf und geht mit dem 600 Euro teuren Z17S einen ganz eigenen Weg.
Die technische Ausstattung ist bescheidener als bei HTC, das LC-Display mit 5,7-Zoll und 2.014 x 1.080 Pixeln kleiner. Sein Speicher ist zwar 128 GB groß, aber nicht erweiterbar. Vor allem aber ist der Akku des Nubia mit 3.100 mAh weniger ausdauernd als der des U12+ (3.500 mAh).

Optische Module
Beide Modelle nutzen eine Doppeloptik. Das HTC U12+ arbeitet meist mit einer 12-Megapixel-Kamera mit Weitwinkelobjektiv (1,75/4,28 mm/ca. 25 mm KB) und Bildstabilisator. Der 1/2,5 Zoll große Sensor hat eine Dual-Pixel-Struktur und nutzt 1,4 mμ große Pixel.
RAW-Aufnahmen sind nur mit dieser Einheit und ausschließlich im Pro-Modus möglich. Alternativ kommen eine Normalbrennweite 2,6/6 mm (ca. 50 mm KB) und ein 16-Megapixel-Sensor zum Einsatz. Damit kann das HTC 2x optisch zoomen, darüber hinaus bis maximal 10x nur digital. So haben Tele-Aufnahmen trotz des 16-Megapixel-Sensors immer nur 12 Megapixel.
Im Foto-Modus nutzt das HTC U12+ in heller Umgebung die 2,6/6 mm-Optik und wechselt bei stark nachlassender Helligkeit zur lichtstärkeren WW-Einheit. Im Pro-Modus wird immer mit dem WW-Modul gezoomt – das bedeutet: gecropte und hochgerechnete Aufnahmen. RAWs bleiben unbeschnitten, auf sie hat die Zoomfunktion keinen Einfluss.
Lesetipp: Beste Smartphone-Kamera 2018 - Top 8 in der Bestenliste
Im Nubia Z17S stecken ein 23-Megapixel-Modul mit f2/3,79 mm (22 mm KB) und ein 12-Megapixel-Sensor mit f1,8/4,36 mm. Das entspricht laut Exif-Daten einer KB-Brennweite von 25 mm, doch im Test fiel uns auf, dass beide Kameras denselben Blickwinkel haben und tatsächlich mit rund 22 mm (KB) arbeiten.
Im DNG-Modus kann der Fotograf zwischen beiden Kameras frei wählen, RAWs gibts auch hier nur mit dem WW-Objektiv. Zoomen kann es nur digital und bis maximal 10x – je nach Aufnahmebedingungen mit 23 oder 12 MP. Im Foto-Modus und bei viel Licht kam die Optik mit 2/3,79 mm öfter zum Einsatz, bei wenig Licht die Optik mit 1,8/4,36 mm. Im Pro-Modus wurde ausschließlich das 1,8/4,36 mm verwendet.

Kamera-App
Die Kamera-App von HTC ist übersichtlich aufgebaut und bietet neun verschiedene Aufnahmemodi – Video- und Selfie-Funktion mitgezählt. Die für Fotografen wichtigsten Modi heißen "Foto" und "Pro". Da RAWs nur im Pro-Programm möglich sind, ist dieser Modus für uns zentral. Icons für die Einstellungen blendet HTC links am Bildschirmrand und oben ein. Schön, dass sie sich mitdrehen, wenn man das Gerät kippt. Weniger schön, dass die Icons auf der linken Seite nicht farbig unterlegt sind – bei hellen Motiven erkennt man oft nichts mehr.
Der Pro-Modus erlaubt den Zugriff auf Auflösung (nur bei JPEGs), Bildformat, Weißabgleich, Belichtungskorrektur, ISO, Verschlusszeit und Fokus. Für die Belichtung stehen in der App neben P-Automatik, Zeit/ISO-Shift und manuelle Belichtung zur Wahl. Im Foto-Modus gibt es Auflösung, HDR, Blitz sowie verzögertes Auslösen. Die Belichtungskorrektur erreicht man durch längeres Drücken auf den Bildschirm.
Mit der "Auto Bokeh"-Funktion lässt sich die Hintergrundunschärfe automatisch oder manuell einstellen. Bei Aufnahmen, die mit dieser Funktion fotografiert wurden, kann man die Unschärfe mit der "Bokeh Editor"-App sogar im Nachhinein anpassen. Auch die hauseigene App von Nubia hat viele spezialisierte Aufnahmemodi zu bieten.

Zentral sind "Foto", "Pro" und der spezielle Modus für DNG-Aufnahmen. Beim Starten der Foto-App ist der "Foto"-Modus voreingestellt: Damit kann der Nutzer lediglich auf Selbstauslöser, HDR, Blitz und Effekte-Presets zugreifen. Größere Freiheiten hat man im "Pro"-Modus, der die Einstellung für ISO, Verschlusszeit und Weißabgleich zulässt.
Lesetipp: Smartphone-Sicherheit - 10 goldene Regeln, die Sie beachten sollten
In diesem Modus fotografiert das Nubia auch eher mit dem 12 -Megapixel-Modul. Wer seine Aufnahmen als DNGs speichern will, muss das passende DNG-Programm unter "Kamera-Familie" auswählen. Danach stehen beide Module zur Wahl; der Fotograf kann die Aufnahmeeinstellungen wie im Pro-Modus bestimmen. Zu jedem DNG nimmt die Kamera dann ein JPEG in gleicher Auflösung auf.
Selbstverstänlich gibt es neben DNG noch weitere Programme wie Panorama, Zeitlupe, Makro, Langzeitbelichtung, Mehrfachbelichtung und andere. Separate Regler zum Zoomen hat das Nubia nicht; stattdessen vergrößert man das Bild mit dem Spreizen von zwei Fingern auf dem Display. Eine interessante Funktion verbirgt sich in den Einstellungen. Beim Nubia kann man die Rauschunterdrückung abschalten; eine Besonderheit, die sich nur auf JPEG-Aufnahmen auswirkt. Leider fällt die App durch viele Übersetzungsfehler und Bugs auf.