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HTC setzt bei der Hauptkamera auf einen größeren Sensor mit 1,4 µm großen Pixeln und 12 Megapixel Auflösung. Die Frontkamera hat einen kleineren Sensor mit 16 Megapixeln. Somit ist die Hauptkamera lichtstärker – zumal sie durch eine 4,3-mm-Optik mit Blende 1,7 unterstütz...

HTC setzt bei der Hauptkamera auf einen größeren Sensor mit 1,4 µm großen Pixeln und 12 Megapixel Auflösung. Die Frontkamera hat einen kleineren Sensor mit 16 Megapixeln. Somit ist die Hauptkamera lichtstärker – zumal sie durch eine 4,3-mm-Optik mit Blende 1,7 unterstützt wird, während die Frontkamera mit Blende 2 arbeitet.
Die Hauptkamera bietet einen Phasenerkennungs-AF zum schnellen Scharfstellen. Wie immer kann der Fotograf den Schärfepunkt mit dem Finger auf dem Touchscreen wählen. Der Autofokus arbeitet tatsächlich enorm schnell.
Erwähnenswert ist der drucksensitive Rand, den der Hersteller standardmäßig mit der Fotofunktion belegt. So ist das Smartphone in Nullkommanichts einsatzbereit. Die Druckempfindlichkeit lässt sich regulieren, und der Rahmen dient auch als Auslöser. Doch selbst bei höchster Sensitivität muss man zu fest drücken, um das Smartphone völlig ruhig halten zu können.
Die App startet immer im zuletzt genutzten Modus – im Idealfall im Pro-Modus, in dem das U11 das Bild gleichzeitig als RAW-Datei im DNG-Format und als JPEG speichert. Die Einstellmenüs des Pro-Modus legt HTC in weißer Schrift über das Bild, sodass es vom Motiv abhängt, ob man die Menüpunkte erkennen kann und mit dem Finger erwischt. Hat man das hinbekommen, legt die App Schieberegler über das Foto – das ist auffällig, schränkt aber den Blick auf das Bild ein und macht die Bedienung umständlich. Zudem fehlt auch dem HTC U11 (Preis: 650 Euro) eine ISO-Nachführung bei der Zeitvorwahl.
Dank des Snapdragon-835-Chipsets von Qualcomm bietet das U11 eine HDR-Boost-Funktion, bei der die Kamera permanent aktiv ist, Bilder aufnimmt und gleich wieder verwirft. Erst beim Aktivieren des Auslösers speichert das Gerät die letzten drei Aufnahmen im HDR- und im HDR-Auto-Modus und berechnet daraus ein JPEG. Allerdings entfalten diese Fotos keine überzeugende HDR-Wirkung, und zugleich bleiben JPEG-typisch zu viele Details auf der Strecke.
Bildqualität
Wir arbeiten also im Pro-Modus und setzen bei unseren Messungen auf die RAW-Bilder. Im Labor überholt das HTC U11 fast alle Konkurrenten. Das HTC U11 punktet mit hoher Auflösung und guten Dead-Leaves-Werten. Zum Rand hin fällt die Auflösung zudem sehr maßvoll ab, und so zeigen die HTC-Bilder auch in den Ecken eine gute Zeichnung. Mit nachlassender Helligkeit steigen die Artefakte, aber auch das Rauschen stark an. Beides ist für die kleinen Pixel von Smartphones typisch.
Ab ISO 200 steigt das Rauschen auf ein zu hohes Niveau. Diese Empfindlichkeit und höher sollten daher nur in Ausnahmefällen gewählt werden. Die hohe Lichtstärke des Objektivs und die kurze relativ verwacklungsresistente Brennweite erlauben das Fotografieren mit niedrigen ISO-Werten.
Fazit
Das HTC U11 schlägt sich im Messlabor sehr gut und landet bei der reinen Bildqualität ohne Bedienung ganz vorne auf Augenhöhe mit dem Samsung Note 8. Die Verarbeitung ist standes gemäß, das Display sehr gut.
An die App haben wir Verbesserungswünsche: Die Anzeige von Zeit, ISO-Wert etc. gehört nicht ins Bild, sondern lesefreundlich in den ungenutzten Bereich seitlich. Intuitiv und gut finden wir dagegen den besonders flotten Kamerastart über den Druck auf den Smartphone-Rand.

HTC U11: Kamera: Testergebnisse
- Punkte Bildqualität 1.000/250/63 Lx/Tele 1.000 Lx: 51/50/44,5/0
- Punkte Bedienung / Performance: 13
- Gesamtpunktzahl: 59,5 Punkte